Der 90er-Jahre-Hit «Friends» dreht sich um das Leben einer Gruppe junger Freunde in New York. Die Serie um die Protagonisten Rachel, Ross, Chandler, Monica, Joey und Phoebe wurde von 1994 bis 2004 in den USA produziert und in zig Ländern zum Fernsehkult. Für die Sondersendung «Friends: The Reunion» kamen 2021 alle sechs Hauptdarsteller - Jennifer Aniston, David Schwimmer, Matthew Perry, Courteney Cox, Matt LeBlanc und Lisa Kudrow - noch einmal zusammen.
Vergangenes Jahr brachte Perry seine Autobiografie «Friends, Lovers and the Big Terrible Thing» heraus. Darin schrieb er offen über den jahrzehntelangen Kampf gegen seine Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht. In dem Buch heißt es unter anderem: «Ich habe gut und gern sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, nüchtern zu werden. Ich war bei 6000 AA-Meetings (Treffen der Anonymen Alkoholiker). Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab.»
Jahrzehntelang habe die Suchtkrankheit sein Leben dominiert. Hauptsächlich Zigaretten, Alkohol und Schmerzmittel, teilweise Dutzende Pillen pro Tag, seien sein Problem gewesen, vor Heroin habe er Angst gehabt, was ihm womöglich das Leben gerettet habe, schrieb Perry.
Die Wurzeln der Krankheit sah Perry in seiner Kindheit. Seine Mutter - Model und Journalistin, die später für den damaligen kanadischen Premierminister Pierre Trudeau arbeitete - und sein Vater - ein Schauspieler - waren beide noch sehr jung, als Perry zur Welt kam, und trennten sich kurz darauf wieder. Perry wuchs bei seiner Mutter in Kanada auf und sah seinen Vater in Los Angeles nur selten. Als Teenager zog er dann wiederum ganz zu seinem Vater - was in der Familie für großen Streit gesorgt habe, schrieb er in dem Buch.
In den 80er Jahren hatte Perry erste Fernseh- und Filmrollen, darunter 1988 in dem Filmdrama «Jimmy Reardon» an der Seite von River Phoenix. Weitere Filmauftritte hatte er in der Komödie «Fools Rush In - Herz über Kopf» (1997) mit Salma Hayek, «Ein Ein Date zu dritt» (1999) mit Neve Campbell oder «Keine halben Sachen» (2000) mit Bruce Willis und Rosanna Arquette.
Doch Perrys größter Erfolg war «Friends». Als Chandler Bing brachte er Woche für Woche Millionen von Fans zum Lachen und verdiente gleichzeitig Millionen von Dollar. In der Serie war Monica Geller, gespielt von Courteney Cox, seine Freundin.
Der Schauspieler war nie verheiratet. In seiner Autobiografie schrieb er, dass viele seiner privaten Beziehungen an seiner Sucht gescheitert seien. In dem Buch enthüllte er auch, dass er zu «Friends»-Zeiten eine Weile mit Julia Roberts zusammen war.