Was für ein Trost!

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Patrick Pleul, dpa
Patrick Pleul, dpa

Babys in Deutschland schreien weniger als britische, hat eine Studie herausgefunden. Unser Kommentator ist wenig beeindruckt.

Bei Statistiken und Studien gibt es eine Grundregel: Sie sind ein netter Hinweis, aber man sollte sich von ihnen nicht zu sehr beeindrucken lassen. Umso mehr gilt das bei Analysen, die den Nachwuchs betreffen. Eltern können ein Lied davon singen: Nirgends wird so gerne verglichen, wie wenn es um das Töchterchen oder Söhnchen geht. "Ach, sie kann noch nicht krabbeln? Unsere war in diesem Alter schon so weit." "Was noch kein Zahn? Da wird es Zeit." Die Angst, außerhalb der Norm zu liegen, sie ist nirgendwo größer als bei Eltern mit Neugeborenen.


Babysaurus Rex

Und jetzt wieder eine Studie! Babys in Großbritannien schreien und quengeln mehr als deutsche Babys. Aha! Was heißt das jetzt? Ab mit dem Kleinen nach England, da kann es sich normgemäß austoben? Wichtiger als so ein Ländervergleich wäre der Hinweis, dass Babys in den ersten Lebensmonaten - und auch noch lange danach - einfach schreien, ohne dass die Eltern irgendetwas falsch gemacht haben. Man solle zunächst warten, ob der Säugling sich allein wieder beruhigt, heißt es in der Studie. Aus eigener Erfahrung kann der Autor dieser Zeilen sagen: Da kannst Du lange warten. Ein Babysaurus Rex hat Schrei-Energie ohne Ende. Da muss man durch. Der Lohn der Geduld: Irgendwann lächelt er wieder, der Babysaurus. Und man schmilzt dahin.