Bei Anruf, Ufo! Lufttaxis sollen über Bayern schweben

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So könnten sie aussehen, die fliegenden Flitzer: Auf dem Genfer Autosalon hat die Zukunft bereits begonnen. Lufttaxis sollen den Verkehr der Zukunft entlasten. Foto: Uli Deck/dpa
So könnten sie aussehen, die fliegenden Flitzer: Auf dem Genfer Autosalon hat die Zukunft bereits begonnen. Lufttaxis sollen den Verkehr der Zukunft entlasten. Foto: Uli Deck/dpa

Ingolstadt soll Modellregion für die Erprobung von Flugtaxis werden. Dies haben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Staatsministerin für Digitales Dorothee Bär erklärt. Wir haben uns einmal Gedanken darüber gemacht, was es für den Freistaat bedeuten könnte, seinen Verkehr in die Luft zu verlegen. Eine Glosse.

Bayern will hoch hinaus. Zumindest in, um und über Ingolstadt. Die oberbayerische Donau-Metropole soll deutsche Modellregion für die Erprobung von Flugtaxis werden. Diesen Clou überlegt haben sich Verkehrsminister Andreas Scheuer und Digital-Doro (Bär). Mit von der Partie sind Airbus und Audi, die sich auch wieder einmal über einen Höhenflug freuen würden. Wenn das mal keine Luftnummer wird.

Bundesweit sind knapp 64 Millionen Fahrzeuge zugelassen, der ebenerdige Automobilverkehr scheint seinen Sättigungsgrad zu erreichen. Straßen kommen unter die Räder und Brücken zerbröseln unter Megabrummis. Um deshalb vor Ärger nicht in die Luft gehen zu müssen, soll es nun also der Verkehr tun. Im Film-Klassiker "Zurück in die Zukunft" sind die Menschen bereits seit 2015 in fliegenden Taxis unterwegs. Aber gemach! Die Bayern lassen sich bekanntlich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.

Lohnen würden sie sich allerdings schon, diese Flugtaxis. Revolutionäres erhofft man sich etwa für den Krankentransport. Höher, weiter, schneller. Andere Nutznießer sollen Unternehmen und Forscher sein. Was für ein Wahnsinn: Deutsche Wissenschaft könnte endlich sexy werden? Davon träumt sie mindestens genauso lange wie vom Fliegen selbst.

Doch bevor wir Taxis vom Himmel herunterwinken, wird es noch dauern. Der deutsche Risikodrang bei neuen Technologien mündet - wie immer - erst einmal in einer Machbarkeitsstudie. Luftsprünge vollführen also zuvorderst die Bürokraten, nicht die Piloten. Dabei gibt es schon fesche Flitzer zu bestaunen. Einen hatten Audi-Tochter Italdesign und Airbus kürzlich vorgestellt. Vielleicht sogar ohne Schummelsoftware?! Na, mal nicht übertreiben. Die Mär vom Ufo (Unbekannten Flugobjekt) mag niemand mehr so recht glauben. Und die Bayern glauben viel.

Eine gruselige Vorstellung ist es aber schon, wenn Andreas Scheuer per Lufttaxi zu seinen Ministerreden eingeschwebt kommt. Beim Ärger über den nächsten Stau auf der A 3 reicht dafür nun ein Anruf bei der Taxizentrale, um ihn auf den Mond zu schießen.