Nachhaltig kochen mit Fleisch, vegetarisch oder vegan? Vergleich und Gütesiegel erklärt
Nachhaltiges Kochen umfasst die Auswahl umweltfreundlicher Lebensmittel und Ernährungsweisen, sei es mit Fleisch, vegetarisch oder vegan, unter Berücksichtigung von Gütesiegeln.
Eine nachhaltige Ernährungsweise ist sowohl wichtig für die eigene Gesundheit als auch für die Umwelt. Ein Vergleich zeigt, ob pflanzliche, vegetarische oder tierische Diäten besonders nachhaltig und gesund sind.
Nachhaltige Ernährungsweisen gewinnen immer mehr an Bedeutung, sowohl im Hinblick auf persönliche Gesundheit als auch auf den ökologischen Fußabdruck. In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Gesundheit Hand in Hand gehen, wird die Auswahl der richtigen Lebensmittel zu einer echten Herausforderung.
Es geht darum, wie sich unsere Essgewohnheiten auf unseren Körper auswirken und gleichzeitig den Planeten schonen können. Nachhaltigkeit beginnt auf dem Teller – und genau hier kann jeder und jede einen Unterschied machen.
Was bedeutet "nachhaltig kochen"? Ernährungsweisen im Vergleich
Nachhaltiges Kochen umfasst auch den umweltbewussten Einkauf, indem man auf regionale und saisonale Produkte, pflanzliche Lebensmittel und überwiegend Bio-Qualität achtet. Dabei sind die Herkunft, die Verpackung und die Anbaumethoden der Produkte von großer Bedeutung, da sie die Klimabilanz der Lebensmittel stark beeinflussen. Zudem sollte auch darauf geachtet werden, weniger Lebensmittel zu verschwenden.
Fleischbasierte Ernährung
Die Fleischproduktion belastet die Umwelt erheblich durch hohe Treibhausgasemissionen sowie hohen Land- und Wasserverbrauch. Um Fleisch nachhaltiger zu konsumieren, kann man auf Bio-Fleisch, Weidehaltung oder regionale Produkte setzen. Die Carnivore-Ernährung, die nur tierische Produkte umfasst, kann die Darmgesundheit fördern, das Sättigungsgefühl erhöhen und durch den Verzicht auf Zucker und Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel stabilisieren.
Allerdings fehlen bei dieser Ernährung viele Nährstoffe, die in Obst und Gemüse enthalten sind, was zu Mängeln und gesundheitlichen Problemen führen kann. Zudem ist sie teuer und bietet wenig Abwechslung. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Die Carnivore-Ernährung berücksichtigt auch nicht die Aspekte der Nachhaltigkeit und des Tierwohls, da die Produktion von Fleisch viel CO₂ und Methan erzeugt, das Klima belastet, viel Wasser verbraucht und oft mit schlechten Haltungsbedingungen für Tiere verbunden ist.
Vegetarische Ernährung
Eine vegetarische Ernährungsweise führt zu einer geringeren Umweltbelastung. Sie legt den Schwerpunkt auf pflanzliche Lebensmittel, die nachhaltiger sind, besonders wenn sie aus regionalem und saisonalem Anbau stammen. Eine vegetarische Ernährung kann den Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgen, wenn die Mahlzeiten abwechslungsreich gestaltet sind.
Besondere Aufmerksamkeit ist der Eisenaufnahme zu widmen, da pflanzliches Eisen schlechter absorbiert wird als das aus Fleisch. Die Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kann die Aufnahme verbessern, erklärt die Verbraucherzentrale. Verzichtet man auf Milchprodukte, gehen wichtige Quellen für Calcium, Eiweiß und Vitamin B2 verloren. Wird auch auf Fisch verzichtet, fehlen Jod, langkettige Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B12, das vorwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten ist.
Vegane Ernährung
Eine vegane Ernährung hat die geringste Umweltbelastung, da sie vollständig auf tierische Produkte verzichtet. Sie bietet Vorteile wie eine reduzierte Umweltbelastung und kann gesundheitliche Vorteile bringen, etwa durch eine oft höhere Aufnahme von Ballaststoffen und pflanzlichen Nährstoffen.
Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, wie die Sicherstellung einer ausreichenden Nährstoffversorgung und die Abhängigkeit von Soja als Proteinquelle, die teilweise auch ökologische Probleme verursachen kann. Eine vegane Ernährung kann zu Mängeln bei Nährstoffen wie Vitamin B12, Jod, Protein, Vitamin D, Vitamin B2, Calcium, Eisen, Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren führen, warnt die Verbraucherzentrale. Vitamin B12 sollte durch Präparate ergänzt werden. Eine gezielte Auswahl pflanzlicher Lebensmittel und eventuell zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel sind notwendig, um Mängel zu vermeiden.
Nachhaltigkeitssiegel und Zertifizierungen: Das bedeuten sie
Gütesiegel sind Zeichen, die die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit von Produkten bestätigen. Sie helfen Konsumentinnen und Konsumenten, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen, indem sie Informationen über die Produktionsbedingungen und die Qualität der Lebensmittel bieten. Das sind wichtige Gütesiegel für nachhaltige Lebensmittel:
Das Bio-Siegel
Begriffe wie "natürlich", "nachhaltig" oder "kontrolliert" sind nicht geschützt und können daher auf Verpackungen verwendet werden, ohne dass die Produkte entsprechende Standards erfüllen müssen, erklärt das Umwelt-Bundesamt. Hingegen darf das Wort "Bio" nur verwendet werden, wenn die Lebensmittel tatsächlich den Bio-Richtlinien entsprechen. Das EU-Bio-Logo bestätigt, dass die Produkte wie Lebensmittel, Futtermittel und unverarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse, zum Beispiel Baumwolle, aus kontrolliert ökologischem Anbau stammen.
Die Anforderungen für diese Kennzeichnung richten sich nach der EG-Bio-Verordnung (EWG) 91/2092. Neben dem EU-Bio-Logo kann freiwillig auch das deutsche Bio-Siegel auf der Verpackung angebracht werden, das die gleichen Standards wie das EU-Bio-Logo erfüllt. Die Vergabe dieser Siegel erfolgt durch die Europäische Kommission oder das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Das V-Label
Das V-Label ist ein international anerkanntes Siegel, das den Einkauf von veganen und vegetarischen Produkten erleichtert. Das auffällige gelbe Logo auf der Verpackung ermöglicht eine schnelle und einfache Identifizierung von Produkten, die den jeweiligen Kriterien entsprechen, und reduziert so die Entscheidungsfindung beim Einkauf.
Das Siegel steht für Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. Produkte und Dienstleistungen mit diesem Siegel erfüllen standardisierte Anforderungen für vegane und vegetarische Produkte, sodass keine Unsicherheit über die Erfüllung der Kriterien besteht. Gegründet wurde das V-Label 1996 in der Schweiz und es zählt zu den Pionieren in diesem Bereich.
Die Veganblume
Das Symbol hilft dabei, sich im Überangebot an Produkten zurechtzufinden, indem sie eindeutig vegane Artikel kennzeichnet. Diese Produkte enthalten keine tierischen Bestandteile und wurden ohne Tierversuche hergestellt.
Die Identifikation veganer Lebensmittel kann schwierig sein, da viele Produkte Zutaten wie Gelatine, Lab oder Fisch enthalten. Auch Kosmetikprodukte sind oft nicht vegan, da sie tierische Inhaltsstoffe wie Bienenwachs, Honig oder Milch beinhalten können. Die Veganblume, die seit 1990 vergeben wird, bietet hier eine klare Orientierung.
Fairtrade
Das Fairtrade-Siegel erleichtert es den Verbraucherinnen und Verbrauchern, ethisch verantwortungsvolle Kaufentscheidungen zu treffen, indem es Produkte kennzeichnet, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden. Diese Produkte erfüllen strenge soziale, ökologische und ökonomische Standards, die unter anderem gerechte Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und den Verzicht auf Kinderarbeit garantieren.
Der faire Handel fördert nachhaltige Entwicklung, indem er Kleinbauern und Arbeiterinnen in Entwicklungsländern stärkt und ihnen stabile Preise sowie eine Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte sichert. Fairtrade-Produkte wie Kaffee, Schokolade oder Bananen bieten somit nicht nur Genuss, sondern auch die Gewissheit, dass sie zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Ursprungsländern beitragen. Das Fairtrade-Siegel, das seit 1992 vergeben wird, ermöglicht somit eine bewusste Wahl für mehr globale Gerechtigkeit.
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