Was passiert, wenn ich jeden Tag Fleisch esse?

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Der Ruf von Fleisch ist so schlecht wie noch nie. Trotzdem essen viele Menschen in Deutschland weiterhin täglich Wurst, Schnitzel, Steak und Co. Wie ungesund ist das wirklich?

Rund 52 Kilo pro Jahr - so viel Fleisch essen die Deutschen im Schnitt, wie eine Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums von 2023 zeigt. Gleichzeitig wird das Thema Fleisch in der deutschen Gesellschaft immer kontroverser diskutiert. Während die einen auf eine vegetarische oder gar vegane Ernährungsweise umsteigen, schwören andere täglich auf Bratwurst und Co. 

Der Ton scheint dabei rauer geworden zu sein: Streitereien beim Grillabend mit der Familie, Ärger auf Betriebsfeiern und heftige Debatten zum Gastro-Angebot auf öffentlichen Festen gehören mittlerweile zum Alltag vieler Menschen. Allzu oft kochen auch in sozialen Medien die Emotionen hoch. Doch wie ungesund ist täglicher Fleischkonsum wirklich? Hier findet ihr die Fakten im Überblick. 

Krebsrisiko bei Fleischkonsum: Verarbeitungsgrad und Häufigkeit laut Forschern entscheidend

Verarbeitetes Fleisch umfasst Produkte, die durch Methoden wie Salzen, Fermentieren, Räuchern oder Pökeln konserviert werden. Beispiele hierfür sind Salami, Schinken oder Würstchen. Wissenschaftler sind sich einig, dass diese Fleischsorten krebserregend sind und haben sie in die Gruppe 1 eingestuft, was bedeutet, dass sie als "krebserregend" klassifiziert sind, wie die Verbraucherzentrale erläutert.  Diese Klassifikation zeige lediglich, dass es genügend Beweise für eine negative Wirkung gebe. Die Stärke dieser Wirkung und somit das tatsächliche Krebsrisiko werde durch diese Einstufung jedoch nicht spezifiziert.

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Laut Verbraucherzentrale gehen aktuelle Studien, davon aus, dass hoher Konsum von verarbeitetem Fleisch jährlich weltweit für etwa 34.000 Krebstote verantwortlich ist. Bereits der Konsum kleiner Mengen an verarbeitetem Fleisch erhöhe nachweislich das Risiko für Darmkrebs. Verarbeitetes Fleisch habe im Vergleich zu rotem Fleisch auch keine ernährungstechnischen Vorteile. Daher rät die WHO, den Verzehr solcher Produkte so weit wie möglich zu reduzieren. Ein hoher Verzehr von unverarbeitetem, rotem Fleisch gilt als "wahrscheinlich krebserregend", wie die Verbraucherzentrale berichtet.

Auch hier geht es laut WHO um die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Darmkrebs. Was viele nicht wissen: Bei dieser Krebsart ist die Vorsorge zur Vermeidung absolut entscheidend. Laut WHO sollte der wöchentliche Verzehr von rotem Fleisch in Hinblick auf das Krebsrisiko etwa 500 Gramm nicht überschreiten. Diese Menge beziehe sich auf das gegarte Gewicht, was im rohen Zustand etwa zwischen 700 und 750 Gramm liegt. Nach aktuellem Wissensstand der Wissenschaft zeigt weißes Fleisch hingegen keine krebsfördernde Wirkung, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Herzkrankheiten, Diabetes, Schlaganfall: Gesundheitliche Folgen von täglichem Fleischkonsum

Doch gesundheitlich bedenklich kann auch der Verzehr großer Mengen von Hühnchen oder Pute werden. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2020 wurden 165 Fleischproben der drei größten Geflügelfleischkonzerne Europas analysiert, wobei sich herausstellte, dass jede zweite Probe antibiotikaresistente Krankheitserreger enthielt. Die Proben wurden sowohl aus den Sortimenten von Lidl und Aldi als auch direkt aus den Werksverkäufen der Konzerne entnommen. Antibiotika-Resistenz stellt weltweit ein wachsendes Problem dar. 

In einer US-amerikanischen Studie aßen Teilnehmer jeweils einen Monat lang täglich größere Mengen rotes Fleisch, weißes Fleisch und vegetarische Kost, wie CNN berichtet. Die Cholesterinwerte bei Konsum von rotem oder weißem Fleisch waren vergleichbar hoch. Im Gegensatz dazu waren diese Werte signifikant niedriger, wenn die Teilnehmer pflanzliche Proteine zu sich nahmen. Ist der Cholesterinwert zu hoch, so wird es in der Leber abgebaut oder lagert sich in den Gefäßen ab. Schlaganfälle, Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Krankheiten werden wahrscheinlicher.

Laut DGE erhöht sich mit der Menge an konsumiertem roten Fleisch auch das Risiko von Diabetes Mellitus Typ 2 und Brustkrebs. Insbesondere tierische Nahrungsmittel enthalten für die Gesundheit eher ungünstige, gesättigte Fettsäuren. Insgesamt sollen gesättigte Fettsäuren unter zehn Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr ausmachen, erklärt das Gesundheitsportal Österreichs. Das entspreche einem Drittel der über Fette zugeführten Energie. Gesättigte Fettsäuren können sich demnach ungünstig auf die Blutfettwerte auswirken. Dies wiederum kann neben den bereits genannten Faktoren auch zu einer Fettleberentzündung - und im schlimmsten Fall einer Zirrhose- führen. 

Völliger Verzicht nicht nötig: Fleisch kann gesund sein - in diesen Mengen 

Fleisch ist trotz der gesundheitlichen Gefahren eine ausgezeichnete Quelle von Eiweißen mit hoher biologischer Wertigkeit und liefert zahlreiche essenzielle Nährstoffe wie Eisen, Zink, Selen und B-Vitamine. Besonders Muskelgewebe enthält etwa 22 Prozent Proteine, einschließlich vieler essenzieller Aminosäuren, die der Körper nicht selbst synthetisieren könne, so die Pronova-Betriebskrankenkasse. Rindfleisch aus Weidehaltung biete sogar ein vorteilhaftes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren und enthalte auch mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Im Vergleich zu Geflügelfleisch seien Rind- und Schweinefleisch in der Nährstoffbilanz klar überlegen. So liefert Schweinefleisch laut der Krankenkasse signifikante Mengen an Vitamin B1 und B6, während Rindfleisch reich an Eisen, Zink und Vitamin B12 sei. Die Experten raten, beim Kauf vor allem auf den Fettgehalt zu achten. Fleisch zu essen, ergibt also durchaus Sinn, aber nicht täglich in größeren Mengen. 

Weil die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren zudem eine erhebliche Umweltbelastung im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln habe, empfiehlt die DEG, den Fleisch- und Wurstkonsum auf maximal 300 Gramm pro Woche zu begrenzen. Der britische Gesundheitsdienst NHS ist weniger streng und empfiehlt nicht mehr als 490 Gramm pro Woche zu sich zu nehmen. Emily Gelsomin, Ernährungsspezialistin an der Harvard Medical School, betont hingegen, es sei wichtig, den Fokus im Alltag viel stärker auf Dinge zu legen, von denen man zu wenig isst. Menschen, die weltweit überdurchschnittlich lang leben, haben bei der Ernährung nämlich bestimmte Angewohnheiten gemeinsam, von denen man lernen kann. 

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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