Marktplätze im Internet weisen Mängel bei Händlerangaben auf. Für dich als Kunden kann das Nachteile haben. Was die Nachlässigkeit für dich bedeutet.
- Viele Online-Shops kommen Pflichten nicht nach
- EU-Verordnung schreibt Händlerangaben vor
- Vorsicht geboten: Was fehlende Angaben für dich als Kunden bedeuten
Der Verbraucherzentrale Bundesverband, kurz vzbz, hat bei einer Studie herausgefunden, dass bei vielen Online-Shops die gesetzlich vorgeschriebenen Händlerangaben fehlen. Verankert ist die Pflicht zur Angabe im Digital Services Act, kurz DSA, einer EU-Verordnung, die die Spielregeln für digitale Dienste und somit auch für Online-Marktplätze aufstellt. Für dich als Kunden können fehlende Händlerangaben zu Problemen führen.
Wie sieht es auf dem Markt aus?
Die vzbv hat grobes Fehlverhalten bei Online-Plattformen aufgedeckt. Der Bundesverband hat von März bis April dieses Jahres 30 Plattformen unter die Lupe genommen und geprüft, ob alle Pflichtangaben zu den jeweiligen Anbietern von Produkten vorhanden sind. Das Ergebnis war ernüchternd: In keinem Online-Shop wurden die Vorgaben des DSA eingehalten, darunter Kaufland, Temu, Amazon, Media Markt, Otto oder Zalando.
Teilweise waren die Händlerinformationen unvollständig, beispielsweise fehlten die Kontaktdaten oder Sicherheitsmerkmale, schreibt techbook. Das führt letztendlich dazu, dass es dir als Kunden schwer gemacht wird, etwaige Rechte durchzusetzen. Ebenso bemängelte der Bundesverband, dass "Hinweise zu verantwortlichen Wirtschaftsakteuren in der EU" fehlten oder unverständlich waren.
Doch genau diese Angaben benötigst du als Kunde, wenn etwas beim Bestellvorgang schiefläuft oder etwas mit einem erworbenen Produkt nicht in Ordnung ist, damit du dein Problem vernünftig klären kannst.
Welche Probleme entstehen aus fehlenden Angaben?
Wenn Kontaktdaten fehlen, kannst du nur über den Service der Plattform versuchen, an den Händler zu kommen, um dein Anliegen zu klären. Oder die Plattform selbst schaltet sich ein und führt eine Lösung für dein Problem herbei.
Ein weiteres Problem ist, dass die "vorgeschriebenen Sicherheits- und Warnhinweise" fehlen, heißt es bei techbook. Teilweise ließen sich die Händler nicht im Handelsregister finden oder es wurden gegensätzliche Angaben gemacht. Die hohe Nachfrage in Online-Shops führt dazu, dass es auch für unseriöse Händler gute Zeiten sind, ihre Waren an Kunden zu verkaufen.