Sichere Sofortzahlungen: Kreditkartenanbieter Visa stärkt Instant-Payment-Schutz

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Echtzeitüberweisungen: Visa will sekundenschnelles Bezahlen sicherer machen
In Zukunft wird Visa Banken in Deutschland effektiv beim Schutz vor Betrug mit Echtzeitüberweisungen unterstützen ...
In einer App der Sparkasse ist die Option «Als Echtzeit-Überweisung» zu sehen.
Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Die Digitalisierung verändert das Zahlungsverhalten in Deutschland grundlegend. Visa und andere Unternehmen sehen ihre Chance und investieren kräftig in sichere Sofortüberweisungen.

Seit Jahren ist es technisch möglich, Geld innerhalb von Sekunden zu transferieren. Jetzt fördert Europa solche Sofortzahlungen. Ein großer Kreditkartenanbieter will dabei für mehr Sicherheit sorgen.

Der Kreditkartenanbieter Visa will Banken in Deutschland dabei unterstützen, möglichen Betrug bei blitzschnellen Überweisungen zu erkennen. "Wir investieren in den Schutz des deutschen Zahlungsverkehrs und machen unsere KI-gestützte Betrugsprävention auch für Sofortüberweisungen zugänglich", kündigte Visa-Zentraleuropa-Chef Albrecht Kiel in Frankfurt an. Bis Ende 2025 soll das Angebot für Banken hierzulande bereitstehen.

Visa möchte die Sicherheit beim blitzschnellen Bezahlen verbessern

Das Potenzial der Technologie für den Schutz von Sofortüberweisungen (Instant Payments) habe im letzten Jahr ein Pilotprojekt in Großbritannien gezeigt: Visa konnte nach Angaben des Unternehmens 54 Prozent der betrügerischen Transaktionen identifizieren, nachdem diese bereits die Betrugserkennungssysteme der Banken durchlaufen hatten. "Für Kartentransaktionen nutzen wir seit über 30 Jahren künstliche Intelligenz, um Betrug binnen Millisekunden zu verhindern", erläuterte Kiel. So sei es gelungen, in den vergangenen Jahren die Betrugsrate bei Zahlungen mit Visa-Karten zu reduzieren.

Besonders die Verwendung von Token-Technologie, die Kartennummern durch zufällige Zahlenfolgen ersetzt, habe hierzu beigetragen. Visa habe zur Verbesserung der Cybersicherheit in den letzten fünf Jahren weltweit über 11 Milliarden Dollar investiert.

Digitale Zahlungen erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit, wie aus den aktuellen Zahlen des Zahlungsdienstleisters Visa hervorgeht, die am Dienstag, 11. März 2025, veröffentlicht wurden. Demnach sei im Finanzjahr 2024 laut Visa-Mitteilung ein deutlicher Anstieg der mit Visa getätigten Verbraucherausgaben von 15 Prozent zu verzeichnen gewesen. Auch die Anzahl der Zahlungsvorgänge habe sich mit 22 Prozent erhöht. Damit habe sich das Volumen der über Visa abgewickelten privaten Konsumausgaben in drei Jahren verdoppelt, so Visa weiter. Das Finanzjahr von Visa erstreckt sich jeweils von Oktober bis September.

Immer mehr Zahlungsterminals in Deutschland

Albrecht Kiel, Zentraleuropa-Chef von Visa, unterstreicht: "Die Zahlungsgewohnheiten in Deutschland verändern sich. Die Digitalisierung nimmt weiter Fahrt auf." Rund 17 Millionen Debitkarten habe Visa bisher in Zusammenarbeit mit deutschen Banken ausgegeben. Die Partnerschaften mit der Commerzbank und JPMorgan Chase seien kürzlich erneuert worden.

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Angaben von Visa zufolge erhöhte sich die Anzahl der Zahlungsterminals in Deutschland im Jahr 2024 um etwa 300.000. Insgesamt hätten Verbraucher nun 1,55 Millionen Akzeptanzstellen, an denen sie mit Visa Debit- und Kreditkarten bezahlen könnten, was einem Wachstum von 22 Prozent entspricht. Kiel betont: "Wir unterstützen die deutsche Wirtschaft bei der Digitalisierung. Gerade für klein- und mittelständische Unternehmen können digitale Zahlungen ein Umsatztreiber sein."

Für Händler sei es inzwischen leichter, Zahlungen zu akzeptieren, eine App auf dem Smartphone genüge dafür. Neben den herkömmlichen Kartenzahlungen wachse auch die Nachfrage nach digitale Zahlungsmethoden in Unternehmen und bei der öffentlichen Hand. Zusammen mit deutschen Partnern unterstütze Visa die Umstellung auf digitalen Zahlungsverkehr. So ermögliche Visa über das FinTech-Unternehmen Pliant kleinen und mittelständischen Unternehmen die digitale Verwaltung ihrer Ausgaben. Visa arbeite auch mit Publk zusammen, um Behörden in 14 Bundesländern mit Visa Debitkarten für Flüchtlinge auszustatten. Die Visa-Tochter Tink biete zudem Zahlungsdienste für Onlineshops an, die unter anderem vor Betrug schützen sollen.

EU will Überweisungen in Sekundenschnelle vorantreiben

Unter Instant Payments versteht man Zahlungen von Konto zu Konto, die rund um die Uhr in Sekundenschnelle abgewickelt werden. Bei solchen Sofortzahlungen kann der Empfänger unmittelbar nach Absenden der Zahlung über den erhaltenen Betrag verfügen. Bisher wurde das Geld meist erst am folgenden Bankarbeitstag verbucht.

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Seit dem 9. Januar wird die Möglichkeit der Sofort-Überweisung in Europa flächendeckend vorangebracht. Banken und Sparkassen müssen seither unabhängig von Tag und Stunde empfangenes Geld dem Empfängerkonto direkt gutschreiben. Die Gebühren für Sofortüberweisungen dürfen seither zudem nicht höher sein als für herkömmliche Überweisungen.

"Aus meiner Sicht können Sofortüberweisungen zu einem echten Innovationstreiber werden und Basis für europäische Zahlungsdienste sein", sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz im Februar der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. "Spätestens ab dem 9. Oktober sind alle Kreditinstitute in Europa verpflichtet, ihren Kunden Sofortüberweisungen anzubieten. Nach unserer Kenntnis ist der Vorbereitungsstand in der deutschen Kreditwirtschaft ein guter."

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