Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat jetzt beim Sozialverband Deutschland und der SPD für Verärgerung gesorgt. Ihre Renten-Forderung ist sehr deutlich.
Die Rente bleibt weiter ein extrem heißes Eisen in Deutschland. Mit dem Rentenpaket 2 sollte sich die Lage entspannen. Doch es bleiben weiter Fragen offen. Von der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer kam jetzt eine Forderung, die für reichlich Unmut gesorgt hat. Der Vorwurf: Damit geht es klar um die Kürzung der gesetzlichen Rente!
Dazu ist auch immer wieder die Rente mit 63 Jahren stark in der Diskussion. Die FDP spricht weiter von "Fehlanreizen", die geboten werden. Zu den Plänen der Politik und der Expertin gab es jetzt massive Kritik.
Renten an Inflation koppeln – diese Forderung steht in der Kritik
Was will Schnitzer mit der Rente machen? Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat sich die Finanzexpertin dafür ausgesprochen, die Renten NICHT mehr an die Lohnentwicklung zu koppeln. Monika Schnitzer: "Zurzeit sind die Rentenerhöhungen gekoppelt an die Lohnentwicklung. Das machen nur ganz wenige Länder so."
...hat ehrlicherweise nur eines im Sinn: die gesetzliche Rente zu kürzen
Tanja Machalet, rentenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
Ihre Forderung: Man sollte sich bei den Renten an der Inflationsentwicklung orientieren: "In normalen Zeiten, wenn die Inflation nicht so hoch ist wie die Lohnentwicklung, würde das bedeuten: Man ist weniger stark an der Wirtschaftsentwicklung beteiligt. Aber die Kaufkraft bleibt zumindest erhalten."
Im Gespräch mit der Zeitung Welt ist bei diesem Ansatz für die rentenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Tanja Machalet eines ganz klar: "Wer jetzt eine solche Debatte anzettelt, hat ehrlicherweise nur eines im Sinn: die gesetzliche Rente zu kürzen. Das machen wir als SPD-Fraktion nicht mit."
Sozialverband Deutschland reagiert: "Mangelnder Respekt vor der Lebensleistung"
Und auch der Sozialverband Deutschland hat die Rentenvorschläge der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer scharf kritisiert. Gerade die Überlegungen zur Rente mit 63 kommen hier zur Sprache. Bei der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärt die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: "Dass die Chefin der Wirtschaftsweisen und die FDP die Abschaffung der Rente nach 45 Jahren fordern, zeugt von mangelndem Respekt vor der Lebensleistung der Generation, die unter anderem die wirtschaftliche Stärke Deutschlands erarbeitet hat."
Zudem sei die Koppelung der Rente an die Löhne demnach ein wichtiges Element der Existenzsicherung im Alter. Engelmeier: "Diese gerade in diesen für viele so unsicheren Krisenzeiten infrage zu stellen, lässt die notwendige Sensibilität für die Situation vieler Menschen vermissen."
Laut Sozialverband Deutschland sei es vielmehr wichtig, dass man Wege findet, "um insbesondere die Vermögenden an der Finanzierung zu beteiligen. Denn meist beruht der Reichtum der einen auf dem Elend der anderen." Beim Rentenpaket 2 stellt sich derweil die Frage, wer am Ende die Verlierer der Reform sind.