Im Bundestag wird über den Haushalt für 2025 beraten, während Krankenkassen und Sozialverbände klare Forderungen stellen.
Jetzt geht es um Geld. Seit Dienstag wird im Bundestag über Entwürfe im Haushalt 2025 diskutiert. Wer bekommt am Ende wie viel Geld? Ganz genau schauen da auch die Krankenkassen und Sozialverbände hin. Und sie machen Druck.
In einer offiziellen Stellungnahme von Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) heißt es dazu: "Der Haushaltsentwurf darf das Parlament nicht so verlassen, wie er nun eingebracht wird."
Krankenkassen formulieren erneut klare Forderungen
Elsner wird konkreter: "Für den Etat des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) geht es darum, Gerechtigkeitslücken zu schließen und den Einstieg in eine Schuldenfinanzierung von gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und sozialer Pflegeversicherung (SPV) abzuwenden. Die Politik darf gesetzlich Versicherte und Arbeitgeber nicht länger im Regen stehen lassen und ihnen allein gesamtgesellschaftliche Lasten aufbürden."
Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich auch der GKV-Spitzenverband sehr deutlich zu den Beratungen im Bundestag geäußert und klare Forderungen formuliert.
GKV: "Gesetze werden im Parlament entschieden und wir appellieren an die Abgeordneten, die gesetzliche Krankenversicherung endlich ernsthaft zu stärken." Dem Verband geht es auch darum zumindest schon kurzfristig dafür die gesundheitliche Versorgung der Bürgergeldbezieher fair und korrekt vollständig aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. GKV: "Denn da geht es um 10 Milliarden Euro, die den Krankenkassen durch den Staat entzogen werden."
Staat soll endlich die Kassen entlasten – Darlehen helfen dabei nicht
Auch die Tatsache, dass die Krankenkassen mit dem neuen Bundeshaushalt keine Zuschüsse mehr erhalten sollen und nur ein Darlehen eingeplant wurde, führt bei vdek und GKV zu großen Unmut. Die vdek-Vorstandsvorsitzende kritisiert: "Darlehen für die GKV in Höhe von je 2,3 Milliarden Euro für 2025 und 2026 lösen das Problem nicht. Sie wirken nur kurzfristig und müssen zudem ab 2029 aus Beitragsgeldern an den Staat zurückgezahlt werden. Das Gleiche gilt für die SPV."
Auch beim Spitzenverband gibt es eindeutige Haltung dazu: "Statt mit einem Darlehen die Probleme nur kurzfristig zu verbergen, wäre entschlossenes Handeln notwendig. Wir brauchen als Sofortmaßnahme ein Ausgabenmoratorium, was im Klartext bedeutet, dass die Krankenkassen nicht mehr Geld ausgeben müssen, als sie einnehmen." Und weiter: "Wir brauchen nachhaltige Strukturreformen, um die überbordende Kostenentwicklung in den Griff zu bekommen. Ausgabensteigerungen von bis zu 10 Prozent kann kein Gesundheitssystem der Welt auf Dauer finanzieren."