Den bayerischen Bierbrauern machen die steigenden Energiepreise zu schaffen. Die Mehrkosten werden an die Kunden weitergegeben, welche darauf aber ebenfalls alles andere als erfreut reagieren.
Auch vor den bayerischen Bierbrauern machen die steigenden Kosten keinen Halt. Der Freistaat kündigt zwar Hilfen an - in der Branche ist man jedoch skeptisch.
Ein Kunde vor Reinhard Haagens Getränkemarkt in Dachau meint dazu nur: "Da gewöhn‘ ich mir jetzt das Biertrinken ab."
Preise steigen bei Bier, Limo & Co.
Er hat gerade erfahren, dass eine Kiste Bier einen Euro teurer geworden. "Alles wird teurer", sagt er, "aber so sprunghaft?" Er verdiene ja auch nicht mehr, berichtet er gegenüber dem BR.
Der Chef des Getränkemarkts ist selbst unzufrieden und spricht vom "Verdrängungswettbwerb". Derzeit kauft er die Kiste Weißbier von Erdinger für knapp 19 Euro ein. Vom Kunden verlangt er dann knapp 22 Euro. Bei Rewe kostet die gleiche Kiste knapp 3,50 Euro weniger im Laden. Noch heftiger ist der Unterschied beim Gösser-Radler. Das, sagt Haagen, kauft er für knapp 18 Euro ein. Bei Rewe gebe es das Bier schon für knapp 16 Euro.
Der große Einzelhandel könne der Industrie viel mehr Hektoliter abnehmen, beschwert sich der Dachauer Getränkemarkthändler, und zahle dadurch viel weniger. Andere müssten dann die Preiserhöhungen tragen.
Bayern hat erste Brauereien verloren
Auch die Brauer in Bayern stellen den enormen Wettbewerbsdruck fest. Täglich erreichen den Bayerischen Brauerbund Nachrichten von steigenden Kosten: Rohstoffe, Energie, Glas. "Es ist fast nichts, was nicht teurer wird", sagt Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz gegenüber dem BR.
Die ersten Brauereien mussten bereits schließen. 2022 sei schon ein sehr schwieriges Jahr gewesen, meint Ebbertz. Schuld sei das schwierige Wettbewerbsumfeld und das habe mit den gestiegenen Kosten zu tun. Aber auch die Kunden seien zum Sparen gezwungen. Deswegen wolle der große Einzelhandel die Preissteigerungen nicht mitgehen.