Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Pollenallergie. Durch den Klimawandel startet der Pollenflug immer früher und Allergiker müssen schneller zu Medikamenten greifen. Stiftung Warentest und Öko-Test haben die besten Mittel unter die Lupe genommen.
- Stiftung Warentest und Öko-Test: Diese Heuschnupfen-Mittel sind kostengünstig und wirksam
- Darauf solltest du achten: So wirken die Medikamente in deinem Körper
- Alternativen zu Medikamenten: Hyposensibilisierung, Akupunktur und mehr
Die Heuschnupfen-Saison beginnt mittlerweile bereits in den Wintermonaten und endet im Herbst. Allergikern bleibt nicht viel Zeit im Jahr, um "durchzuschnaufen". Wer symptomfrei durch die Heuschnupfen- und Pollensaison kommen will, greift gerne zu Medikamenten. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl; angefangen bei Nasensprays und Augentropfen, die oftmals gerne gemeinsam verwendet werden, bis hin zu Tabletten oder Tropfen. Eine Alternative bietet manchen Allergikern eine sogenannte Hyposensibilisierung. Stiftung Warentest hat gängige Medikamente unter die Lupe genommen und die wirksamsten und kostengünstigsten ermittelt. Experten von Öko-Test untersuchten zudem die meistverkauften Mittel hinsichtlich ihrer Wirksamkeit.
Heuschnupfen-Medikamente bei Öko-Test und Stiftung Warentest
Die Experten von Öko-Test untersuchten 22 der meistverkauften Augentropfen, Nasensprays und Mittel zum Einnehmen. Im Fokus des Tests stand dabei die Wirksamkeit der eingesetzten Antihistaminika. Das Ergebnis: 15 der Medikamente gegen Heuschnupfen konnten mit der Note "gut" oder "sehr gut" bewertet werden. Einige der Allergiemittel konnten nicht punkten.
Es fiel besonders auf, dass zwei bekannte Apotheken-Bestseller mit veralteten Wirkstoffen arbeiten. Das sind Antihistaminika der ersten Generation, die die Andockstellen für den Botenstoff Histamin blockieren, der die allergischen Symptome erzeugt. Öko-Test bewertet Dimentiden und Ketotifen kritisch. Sie führen unter anderem zu einem trockenen Mund, Magen-Darm-Beschwerden und Nervosität. Es wird empfohlen, lieber zu Antihistaminika der zweiten Generation zu greifen. Hier können sich zwar die Nebenwirkungen von Mensch zu Mensch unterscheiden, aber sie machen weniger müde und Allergiker vertragen diese in der Regel besser. Hierzu zählen die Mittel Cetirizin, Azelastin, Loratadin und Levocabastin (erhältlich unter anderem bei DocMorris*).
Hier schließen sich die Ergebnisse von Stiftung Warentest an: Auch hier heißt es, dass auf Medikamente wie Cetirizin, Levocetirizin, Loratadin und Desloratadin zurückgegriffen werden kann. Bei wem die Nase stark unter dem Heuschnupfen leidet, der kann Nasensprays mit Cortison verwenden. "Mittel mit den Wirkstoffen Beclometason, Fluticason und Mometason sind rezeptfrei erhältlich. Teilweise werden sie noch mit weiteren Medikamenten kombiniert, etwa mit Antihistaminika für die Augen", heißt es auf der Seite.
Heuschnupfen: Wie wirken die Medikamente?
Antihistaminika sind ein wichtiger Bestandteil in der Therapie fast aller allergischer Erkrankungen. Das liegt an der großen Bedeutung des Botenstoffs Histamin. Dieser spielt die Schlüsselrolle beim Auslösen allergischer Reaktionen. Ist man von einer Allergie betroffen und gerät in Kontakt mit einem Allergen, wie etwa Pollen, so schütten sogenannte Mastzellen im Körper Histamin aus.
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Antihistaminika hemmen die Wirkung des Histamins, indem sie diese Rezeptoren blockieren. Dadurch verbessern sich die allergiebedingten Beschwerden. Neuere Vertreter der Wirkstoffgruppe können zusätzlich die Wirkung weiterer, insbesondere entzündungsfördernder Botenstoffe hemmen.