Bevor du mit einer Allergie-Immuntherapie beginnst, solltest du alle für die Therapie relevanten Fragen mit dem medizinischen Fachpersonal durchgehen. Es gilt, wichtige Fragen wie jene nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Tumoren oder anderen chronischen Erkrankungen sowie die, ob du Medikamente nimmst, eine längere Urlaubsreise planst oder schwanger bist, zu beantworten. Der anschließende Ablauf der Therapie sieht so aus, dass dir das Allergen, auf welches du reagierst, von deinem Arzt oder deiner Ärztin mit einer Spritze injiziert wird. In der Regel erfolgt die Injektion an der Rückseite deines Oberarms. Wie lange die Hyposensibilisierung dauert, kann nicht pauschalisiert werden. Die Dauer hängt maßgeblich davon ab, wie lange dein Körper benötigt, um sich an die bisher allergieauslösende Substanz zu gewöhnen. Grob kannst du dich auf eine Therapiedauer von drei bis fünf Jahren einstellen. Die erste Dosis, die dir injiziert wird, ist noch sehr gering. Über die Zeit wird die Menge jedoch langsam gesteigert. Bis die sogenannte Erhaltungsdosis, sprich die Zieldosis, erreicht ist, hast du jede Wochen einen Termin bei deinem Arzt oder deiner Ärztin. Ist die Erhaltungsdosis erreicht worden, hast du nur noch alle vier bis sechs Wochen einen Termin.
Nebenwirkungen, Vorteile und therapierbare Allergien
Läuft die Therapie optimal ab, verschwinden in ihrem Verlauf deine Allergiesymptome vollständig. Als Vorteil dieser Therapieart gilt, dass mit der SCIT außerdem neuen Allergien sowie der Entwicklung von Asthma vorgebeugt wird. Dir bietet sich also ein positiver Effekt über die Therapiephase hinaus. Grundsätzlich gilt die Allergie-Immuntherapie als sehr gut verträglich, da schwere Nebenwirkungen nur in seltenen Fällen beobachtet wurden. Mögliche Nebenwirkungen, die hin und wieder bei der Behandlung auftauchen können, sind Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, Juckreiz, Müdigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden. Diese sind jedoch alle harmlos und klingen üblicherweise schnell ab. Nur sehr selten kommt es zu Kreislaufproblemen, Übelkeit oder einem anaphylaktischen Schock. Um mögliche Nebenwirkungen abzuwarten, bleibst du im Normalfall nach der Injektion noch etwa 30 Minuten in der Praxis.
Dadurch, dass du während der Therapiedauer immer in regelmäßigen Abständen einen Termin bei deinem Arzt oder deiner Ärztin hast, wird ein stetiger Austausch garantiert. Kommt es zu Problemen oder Nebenwirkungen, kannst du jederzeit Fragen stellen. Zudem wird die Verträglichkeit bei jedem Termin kontrolliert sowie der bisherige Verlauf der Hyposensibilisierung mit dir besprochen. Für dich als Patient*in kann dieser Fakt eine große Bereicherung sein, da du dich erstens nicht täglich mit deiner Allergie beschäftigen musst und andererseits eine kontinuierliche medizinische Kontrolle erhältst.
Die SCIT ist nicht für alle Patient*innen geeignet. Für dich kommt die Therapieform infrage, wenn du eine Typ-I-Allergie, auch Allergie des Soforttyps genannt, hast. Der Allergietyp kennzeichnet sich dadurch, dass sich die Symptome bereits nach einigen Sekunden bis Minuten nach Kontakt mit dem Allergen äußern. Hast du selbst eine Typ-I-Allergie, bestehen gute Erfolgsaussichten durch die Allergie-Immuntherapie. Diejenigen Allergien, die sich für die Therapie mit Spritzen eignen, sind alle Arten von Pollenallergien, die Hausstaubmilbenallergie, die Schimmelpilzallergie, die Tierhaarallergie, die Insektengiftallergie sowie einige Arzneimittel- und Nahrungsmittelallergien.
Fazit
Wurde bei dir eine Typ-I-Allergie diagnostiziert, kann für dich die Hyposensibilisierung als Therapieform infrage kommen. Wichtig ist, dass ein Arzt oder eine Ärztin, die allergologisch erfahren ist, die Therapie mit Spritzen durchführt. Vor Beginn der Hyposensibilisierung sollten alle relevanten Fragen geklärt werden. Wichtig ist, dass du die Termine ernst nimmst, um die Erfolgschancen zu maximieren.