Nervenzellen sterben ab - das sind Symptome bei Parkinson
Die Symptome von Parkinson entwickeln sich schleichend. Meist beginnen sie der DPG zufolge einseitig und werden im Verlauf der Krankheit ausgeprägter. So beeinträchtigt die Erkrankungen die Betroffenen zunehmen in ihrem Alltag und ihrer Selbstständigkeit. Parkinson geht dabei von einer bestimmten Hirnregion aus, der sogenannten schwarzen Substanz im Mittelhirn. Dort befinden sich spezielle Nervenzellen (Neurone), die den Nervenbotenstoff Dopamin produzieren und durch diesen mit anderen Nervenzellen kommunizieren. Dopamin ist unter anderem wichtig für die Steuerung von Bewegungen. Bei Betroffenen der Parkinson-Erkrankung sterben immer mehr dieser Nervenzellen ab. Dadurch entsteht ein Dopamin-Mangel und ein Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe im Gehirn. Daraus folgen die typischen Parkinson-Symptome. Die Ursache für den Zelltod bei Parkinson ist noch nicht eindeutig nachgewiesen.
Zu dentypischen Symptomengehören Zittern, weitere Bewegungsstörungen wie Steifheit der Muskeln, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen. Zusätzliche Symptome können das „Einfrieren“ von Bewegungen (Freezing), Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, Störungen der vegetativen Funktionen - beispielsweise Blutdruck und Verdauung - sein. Aber auch Schlafstörungen, Depressionen und geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz können Symptome von Parkinson sein.
Das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich bisher nicht aufhalten. Bislang wird Parkinson vor allem mit Medikamenten, Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie behandelt. Eine neue Studie der Michael J. Fox Foundation bringt jetzt Hoffnung. Denn sie zeigt, dass Patient*innen schon viele Jahre vor Ausbruch der Krankheit andere Symptome aufzeigen als muskuläre Probleme. Wenn die Erkrankung erkannt wird, kann sie im Optimalfall auch besser behandelt werden.
Frühe Anzeichen von Parkinson schon 20 bis 30 Jahre vor der Erkrankung erkennbar
"Wir sehen hier jeden Tag enorm viele Parkinson-Patienten in unterschiedlichen Stadien. Und das ist schon hart, weil man einfach nichts tun kann", sagt Brit Mollenhauer, Chefärztin der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel, einer Fachklinik für Parkinson, gegenüber ntv. Medikamente könnten die Symptome nur lindern, die Patient*innen würden aber nach und nach die Kontrolle über ihre Bewegungen verlieren. Für die meisten ist das ein großer Verlust von Lebensqualität.
Genau das soll sich nun ändern. Auch Mollenhauer ist an der Studie, die von der Michael J. Fox Foundation finanziert wird, beteiligt. In der Studie wird nach neuen Heilungsansätzen gesucht. Der Gründer der Organisation, Schauspieler Michael J. Fox ("Zurück in die Zukunft"), hat seine Parkinson-Diagnose schon im Alter von 29 Jahren bekommen. Heute ist er 61.
Die Studie zeige bereits, dass die Medizin mit Blick auf Parkinson-Diagnosen "wahrscheinlich zu spät" ist, so Mollenhauer gegenüber ntv. Im Durchschnitt wird Parkinson, laut der DPG, erst zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr diagnostiziert. Daher solle jetzt versucht werden, die Krankheit früher zu entdecken, um sie verhindern zu können. Schon 20 Jahre bevor die eigentlichen Symptome auftreten, können nicht-motorische Symptome auftreten. Dazu gehören etwa spezifische Schlafstörungen oder ein beeinträchtigter Geruchssinn.
Frühe Anzeichen: "Leider wissen das auch viele Ärzte nicht"
Auch die DPG weist auf frühe Anzeichen der Krankheit hin. Schon viele Jahre vor den Hauptsymptomen können Schlaf-Verhaltensstörungen, Riechstörungen, Sehstörungen, Schmerzen in Muskeln und Gelenken, vermindertes Mitschwingen der Arme beim Gehen, Störungen der Feinmotorik (veränderte Handschrift), Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Unsicherheit und Zittrigkeit auftreten.
Eines der wichtigsten Frühanzeichen seien dabei Schlafstörungen. "Manche schlagen auch ihren Bettpartner, manche reden im Schlaf, rufen oder schreien auch. Meistens sind es negative Trauminhalte, die dann ausgelebt werden", so Mollenhauer gegenüber ntv, "das kann 20, 30 Jahre vor dem Auftreten der Parkinson-Erkrankung isoliert auftreten und sollte einem schon so ein bisschen Warnung sein." Mollenhauer weise darauf hin, dass Patient*innen unbedingt auf solche Signale des Körpers achten und diese frühzeitig abklären lasen sollten. "Leider wissen es auch viele Ärzte nicht, aber das ist so charakteristisch für Parkinson und es ist unheimlich wichtig, darüber aufzuklären", so die Ärztin.
Auch wenn die bisherigen Behandlungsmethoden die Symptome nur lindern, aber nicht aufhalten können, könne man laut Mollenhauer auch selbst etwas tun, um das Risiko, an Parkinson zu erkranken, zu reduzieren. "Das ist tatsächlich: Sport und gute Ernährung, nicht zu viel Stress", so Mollenhauer. Eine gesunde Lebensweise könne schützend wirken.
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