Eine Studie zeigt: Parkinson könnte an einem speziellen Geruch erkennbar sein.
Parkinson ist eine unheilbare Gehirnkrankheit, die etwa 400.000 Menschen in Deutschland betrifft. Die Krankheit verursacht ein Absterben von Dopamin produzierenden Nervenzellen und führt zu emotionalen, geistigen und motorischen Störungen. Eine Studie der University of Manchester weist auf ein neues Anzeichen hin: den Körpergeruch.
Besondere organische Verbindungen sind bei Parkinson-Patienten höher konzentriert, was zu einem spezifischen Geruch führen könnte. Die Bedeutung dieses Befundes für die Früherkennung von Parkinson ist noch unklar. Sollte ein Zittern vorliegen, es sich allerdings nicht um Parkinson handeln, könnte unter Umständen auch ein sogenannter essenzieller Tremor für das Zittern verantwortlich sein.
Wie können erste Anzeichen von Parkinson aussehen?
Bei Parkinson handelt es sich um eine Gehirnkrankheit, bei welcher die Dopamin produzierenden Nervenzellen im Mittelhirn immer weiter absterben. Das Neurotransmitter Dopamin ist unter anderem für die Steuerung emotionaler und geistiger wie auch motorischer Reaktionen verantwortlich. Durch das Absterben der Nervenzellen entsteht ein Dopaminmangel und ein Ungleichgewicht der Nervenbotenstoffe; dadurch kommt es anschließend zu den typischen Parkinson-Symptomen. Welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen und was die Ursache für den Zelltod ist, ist derzeit noch nicht wissenschaftlich erwiesen.
Wie genau die chronische Krankheit fortschreitet, ist von Patient*in zu Patient*in unterschiedlich. In der Regel äußert sich die Krankheit zunächst durch einseitige, nur wenig ausgeprägte Symptome. Diese werden mit der Zeit stärker. Erste Anzeichen der Hirnerkrankung können bereits Jahre vor den Hauptsymptomen auftauchen.
Dazu gehören REM-Schlaf-Verhaltensstörungen, Riech- und Sehstörungen, Schmerzen in Muskeln und Gelenken, ein vermindertes Mitschwingen der Arme beim Gehen, Störungen der Feinmotorik (veränderte Handschrift), Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Unsicherheit und Zittrigkeit.
Warum kann Parkinson im weiteren Verlauf zu Demenz führen?
Als Hauptsymptome für Parkinson gelten:
Zittern (Tremor),
weitere Bewegungsstörungen wie Steifheit der Muskeln (Rigor),
verlangsamte Bewegungen (Bradykinese) und Gleichgewichtsstörungen,
das „Einfrieren“ von Bewegungen (Freezing),
Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken,
Störungen der vegetativen Funktionen,
Schlafstörungen,
Depressionen
und geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz.
Eine Studie der University of Manchester weist nun auf ein weiteres Anzeichen hin, an dem vor allem Außenstehende Parkinson erkennen können: den Körpergeruch. Den Anreiz für die ungewöhnliche Studie gab eine Krankenschwester namens Joy Milne, die angab, bei ihrem an Parkinson erkranktem Ehemann eine Veränderung des Geruches, der mit der Zeit zunahm, bemerkt zu haben. Die Untersuchung zeigte, dass es ihr tatsächlich möglich war, erkrankte Patient*innen an ihrem Geruch zu erkennen. Die Forscher*innen stellten daraufhin fest, dass einige organische Verbindungen wie die Hippursäure, Eicosan und Octadecanal bei Parkinson-Erkrankten höher konzentriert waren. Der vermehrte Hauttalg könnte somit der Grund hinter dem Geruch sein, den sensible Nasen eventuell riechen können. Inwiefern dies im medizinischen Bereich eine Hilfe zur Früherkennung von Parkinson sein kann, bleibt derzeit unklar.
An Parkinson erkrankt: Wie kann eine Behandlung aussehen?
Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung hat sich über die Jahre hinweg auch die Anzahl der Parkinson-Patient*innen erhöht. Während es im Jahr 1990 nur 2,5 Millionen Patient*innen weltweit gab, waren es schon 2016 etwa 6,2 Millionen. Damit ist Parkinson hinter Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit.
Im Durchschnitt wird Parkinson bei 80 % der Betroffenen in einem Alter von 60 oder über 60 Jahren diagnostiziert. Die ersten Anzeichen der Erkrankungen werden dabei meist vom eigenen Umfeld und nicht von den Betroffenen selbst festgestellt.
Grundsätzlich ist die Erkrankung nicht heilbar. Wird sie jedoch optimal und individuell behandelt, ist die Lebenserwartung in der Regel normal. Eine solche Behandlung schließt beispielsweise Medikamente, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie oder eine tiefe Hirnstimulation mit ein. Der richtige Umgang mit Parkinson-Erkrankten kann den Betroffenen ebenfalls dabei helfen, ihre Krankheit zu akzeptieren und damit zu leben. Kennst du jemanden in deinem Umfeld, der an Parkinson erkannt ist, oder bist selbst betroffen, kann es helfen, offen mit der Erkrankung umzugehen und sich bei Ungewissheiten zu informieren. Zudem kann es sinnvoll sein, sich einer Parkinson-Selbsthilfegruppe anzuschließen, um sich über Probleme oder Fragen auszutauschen. Betroffene können sich mit kleinen Hilfen wie speziellem Essbesteck, Gehhilfen oder einer Schlüsselhilfe den Alltag erleichtern. Wichtig ist, körperlich nach Möglichkeit aktiv zu bleiben und sich gesund und ausreichend zu ernähren.
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