Protein-Riegel: Wie gesund sind die beliebten Snacks wirklich?

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Proteinriegel kannst du mittlerweile in fast jedem Supermarkt finden.
Proteinriegel kannst du mittlerweile in fast jedem Supermarkt finden.
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Es gibt eine Vielzahl an tierischen und pflanzlichen Proteinquellen.
Es gibt eine Vielzahl an tierischen und pflanzlichen Proteinquellen.
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Gesunde Proteinriegel kannst du einfach auch selber machen.
Gesunde Proteinriegel kannst du einfach auch selber machen.
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Proteinriegel sind nicht nur bei Sportler*innen, sondern auch als Snack zwischendurch beliebt. Was genau steckt neben Protein in den Riegeln und sind sie wirklich gesund?

  • Proteine: Nutzen und Bedarf
  • Riegel für Sportler*innen und Nicht-Sportlerinnen
  • Hinweise und Tipps rund um Proteinriegel

Praktisch zum Mitnehmen, lange haltbar und stillt den Hunger zwischendurch: der Proteinriegel. Während früher vor allem Sportler*innen auf das Protein-Produkt zugegriffen haben, findest du es heute in fast jedem Supermarkt und es ist auch bei Nicht-Sportler*innen beliebt. Wofür Proteine eigentlich da sind, wie viel Protein am Tag gebraucht wird, ob Sportler*innen die Riegel benötigen und ob auch Nicht-Sportler*innen von Proteinriegeln profitieren, sind Fragen, auf die viele nicht direkt eine Antwort kennen.

Wofür wir Proteine brauchen

Proteinriegel werden von den meisten als sehr gesund beurteilt. Zunächst aber ein Blick auf die Proteine selbst: Für uns Menschen sind Proteine, synonym für Eiweiße, lebenswichtig. Sie bestehen aus Aminosäuren und erfüllen, je nach Proteinart, eine andere Funktion für deinen Körper. Sie liefern die Grundbausteine für Muskeln, Blut und Organe sowie Enzyme und Hormone.

Vor allem für Sportler*innen, die Muskeln aufbauen möchten, ist eine ausreichende Versorgung mit Protein essenziell. Eiweiße sorgen dafür, dass die Muskeln auch bei höherer sportlicher Belastung erhalten und aufgebaut werden. Bei Lebensmitteln gibt es viele natürliche pflanzliche Proteinquellen: Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Ölsaaten, Nüsse, Vollkorngetreide, Pseudogetreide und Gemüsesorten wie Spinat, Kartoffeln, Rosenkohl oder Brokkoli. Beim Blick auf die tierischen Proteinquellen stechen Eier, Magerquark, griechischer Joghurt, Milch, Rind- und Geflügelfleisch, Lachs und Forelle hervor.

Der durchschnittliche Eiweißbedarf eines Menschen liegt pro Tag bei 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Das Deutsche Institut für Sporternährung e.V. weist darauf hin, dass Sportler*innen, je nach Intensität, Dauer und Häufigkeit des Trainings, mit einem Eiweißbedarf von 1,4 bis 1,6 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag rechnen sollten. Ein tatsächlich definierter erhöhter Bedarf an Eiweiß bestehe bei leistungsorientiertem Ausdauersport sowie beim Krafttraining zum gezielten Muskelaufbau; hier sei eine mindestens 20 % höhere Eiweißmenge erforderlich. Zudem ist der tägliche Bedarf an Protein bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen (über 65 Jahre) etwas höher.

Proteinriegel für Sportler*innen und Nicht-Sportler*innen

Benötigst du als Sportler*in eine erhöhte Eiweißmenge, solltest du möglichst versuchen, diese durch die Kombination verschiedener Eiweißquellen zu decken. Eine Kombination aus pflanzlichen und tierischen Proteinen erhöht dabei die biologische Wertigkeit des Eiweißes. In der Regel ist es gut möglich, den Bedarf vollständig mit natürlichen Lebensmitteln abzudecken. Wichtig ist, dass du deine Eiweißzufuhr bei intensiviertem Training, Muskelaufbau- oder Krafttraining anpasst. Besonders dann, wenn du unterwegs bist, kann es aber auch praktisch sein, ab und zu schnell auf einen Proteinriegel zurückzugreifen.

Isst du auch als Nicht-Sportler*in gerne mal Proteinriegel, stellt sich hierbei die berechtigte Frage, ob dies schädlich sein kann oder in bestimmten Fällen nicht sogar notwendig. Tatsächlich ist es so, dass Veganer*innen und Vegetarier*innen, die keine oder nur eingeschränkt Proteine aus tierischen Quellen erhalten, sich meist bewusster mit einer ausreichenden Proteinversorgung auseinandersetzen müssen. Bist du dir unsicher, ob du dich ausreichend mit dem Nährstoff versorgst, kannst du dich von deinem Arzt oder deiner Ärztin untersuchen und beraten lassen. Kannst du deinen Bedarf mit pflanzlichen Proteinquellen nicht gut abdecken, kann es dir in diesem speziellen Fall helfen, zu einem Proteinriegel zu greifen. Fällt es dir auch als Fleischesser*in schwer, deinen Proteinbedarf abzudecken oder hast du ein starkes Kaloriendefizit, können Proteinriegel eine gute Wahl sein. Langfristig könnte dir eine Ernährungsberatung oder ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin auch weiterhelfen, deinen Eiweißbedarf über natürliche Quellen abzudecken.

Denn Achtung: Zu viel Eiweiß kann sich negativ auf deine Gesundheit auswirken. Einerseits kann eine dauerhafte, überhöhte Proteinzufuhr zu einer Art Übersäuerung im Körper führen und sich das Risiko für Osteoporose, Rheuma und Gicht erhöhen. Ein Überschuss an Proteinen, die verstoffwechselt werden müssen, kann durch entstehende Zwischenprodukte eine Überlastung der Nieren und Leber verursachen.

Informationen rund um Proteinriegel

Grundlage der Proteinriegel sind vor allem Milchprotein, Weizenprotein und Sojaprotein. Daneben werben Proteinriegel häufig mit wenigen Kohlenhydraten und Kalorien. Blickst du einmal auf die Inhaltsstoffe, kannst du meist dennoch einen hohen Anteil an Zucker oder Zucker-Austauschprodukten wie Glukosesirup, Fruktosesirup und Invertzuckersirup entdecken. Dies zeigt: Nicht jeder Proteinriegel ist automatisch auch gesund. Dazu kommt, dass sie oft zusätzlich mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind. Somit könnte es in einzelnen Bereichen sogar zu einer Nährstoff-Überversorgung kommen.

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Für einen der Riegel bezahlst du zwischen 0,50 € und um die 3 €. Pro Riegel ist dabei überwiegend eine Eiweißmenge von 10 bis 20 Gramm enthalten. Der Verbraucherservice Bayern postuliert, dass ab und zu ein Proteinriegel nach dem Sport keinesfalls schädlich sei, es aber kostengünstiger und ausgewogener sei, nach dem Training auf natürliche Eiweißquellen wie Milch oder Quark zurückzugreifen.

Möchtest du gerne hin und wieder einmal einen Proteinriegel essen, solltest du also unbedingt einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Ist beispielsweise der Zuckergehalt sehr hoch, steigt dein Blutzuckerspiegel schnell an und sinkt wieder ab. Dein Energie-Boost ist folglich nur sehr kurz. Auch der Kaloriengehalt kann sehr hoch sein. Befindest du dich gerade in einer Diät, könnte dieser Aspekt wichtig für dich sein. Ein Indiz kann die Zutatenliste sein: Je kürzer die Zutatenliste, umso natürlicher ist der Riegel meist. Alternativ könntest du dich auch dafür entscheiden, Proteinriegel selber zu machen. Der Vorteil: Du weißt genau, was drin ist. Online kannst du zahlreiche Rezepte finden, die einfach und kostengünstig umsetzbar sind. 

Fazit

Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) es gut zusammengefasst hat: Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind High-Protein-Produkte überflüssig, da der normale tägliche Proteinbedarf sich bei einer ausgewogenen Ernährung problemlos aus natürlichen Quellen decken lässt. Proteinriegel können ab und zu einmal ein gesunder Snack und eine gute Alternative zu klassischen Schokoriegeln oder ähnlichem sein, wenn du auf die Inhaltsstoffe achtest und darauf, dass der Konsum des Riegels sich mit deinem täglichen Eiweißbedarf vereinbaren lässt.

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