Einen Test, der eine LBD eindeutig nachweisen könnte, gibt es nicht. Eine Diagnose wird vor allem anhand der genannten typischen klinischen Symptome gestellt. Wichtig ist, den Arzt oder die Ärztin auf alle Symptome aufmerksam zu machen. Andernfalls könnte fälschlicherweise eine Alzheimer- oder Parkinson-Diagnose gestellt werden. In der Regel werden drei Kriterien für eine Diagnose überprüft. Das erste sind Gedächtnisprobleme, die häufigen Schwankungen unterzogen sind. Das zweite sind wiederholt auftretende Halluzinationen, der dritte Aspekt motorische Störungen. Treffen zwei der drei Aspekte zu, kann man von einer Lewy-Körper-Demenz ausgehen.
Chancen einer medikamentösen Behandlung
Die Vorgänge, die zum Verlust von Nervenzellen führen, können bei LBD bisher nicht aufgehalten werden. Es gibt laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft allerdings einige Medikamente, die Symptome lindern können:
- Die Alzheimer-Medikamente Rivastigmin oder Donepezil können eingesetzt werden, um die kognitive Leistung zu verbessern. Zudem könnten Wahnvorstellungen durch die Medikamente verringert werden.
- Eine niedrige Dosis des Parkinson-Medikamentes Levodopa kann zu einer Verbesserung der motorischen Symptome eingesetzt werden. Allerdings könnten sich hier als Nebenwirkung Wahnvorstellungen und Halluzinationen verstärken.
- Psychotische Störungen können mit Clopazin oder Quetiapin behandelt werden. Allerdings könnten sich hierdurch motorische Symptome verstärken.
- Depressive Episoden können mit einer speziellen Psychotherapie und gegebenenfalls Antidepressiva behandelt werden.
Da die medikamentöse Behandlung sich bei der Lewy-Körper-Demenz als eher schwierig herausstellt, ist die nicht-medikamentöse Therapie von großer Bedeutung. Welche Therapie hier sinnvoll ist, wird nach den Symptomen entscheiden. Je nach Symptomen könnte das beispielsweise Ergo-Therapie, Physiotherapie oder Gedächtnistraining sein. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Biographiearbeit, Kunst- und Musiktherapie.
Umgang im Alltag und Hilfestellen für LBD-Betroffene
Die Lewy-Körper-Demenz ist nach dem deutschen Neurologen Friedrich H. Lewy benannt. Bereits 1912 beschrieb er die für die Erkrankung charakteristischen Eiweißablagerungen. Lewy war ein Mitarbeiter von Alois Alzheimer, welcher die Alzheimer-Krankheit beschrieb. Die meisten Fälle der LBD sind nicht erblich bedingt. Laut der Alzheimer Forschung Initiative e. V. komme es selten vor, dass mehr als ein Mitglied einer Familie erkrankt.
Charakteristisch für die Lewy-Körper-Demenz ist, dass die geistigen Fähigkeiten der Betroffenen im Tagesverlauf sehr stark schwanken. Dies ist nicht nur für die Betroffenen selbst eine Herausforderung, sondern auch für die Angehörigen belastend. Wie auch bei anderen Demenzen entwickeln viele Betroffene Depressionen. Grund dafür ist, dass Betroffene zunehmend nicht mehr alleine im Alltag zurechtkommen. Dies kann stark belastend sein. Wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft betont, ist die Lebensqualität pflegender Angehöriger durch die LBD oft noch stärker beeinträchtigt als der Pflege von Menschen mit Alzheimer. Grund dafür sind die psychotischen Symptome und körperlichen Probleme, die mit der Krankheit verbunden sind. In Deutschland gibt es bisher keine speziellen Selbsthilfegruppen, allerdings kannst du beispielsweise hier in den Austausch gehen und möglicherweise Unterstützung bekommen:
Fazit: Die Lewy-Körper-Demenz ist eher selten
Die Lewy-Körperchen-Demenz betrifft rund 5 Prozent aller Demenzerkrankten. Typische Symptome sind eine fortschreitende Gedächtnisstörung, Bewegungsstörungen, Verhaltensstörungen im REM-Schlaf sowie optische Halluzinationen. Da die LBD eher selten vorkommt, ist sie in der Öffentlichkeit weniger bekannt als beispielsweise Alzheimer. Eine richtige Diagnose ist für die weitere Behandlung sowie für die Betroffenen in der Regel sehr wichtig.
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