Die Insolvenz hatte das Maschinenbau-Unternehmen hart getroffen, nun wurde der Betrieb eingestellt. Ein Schlag für die langjährigen Mitarbeiter, berichtet der Betriebsleiter.
"Im Moment ist es in der Branche sehr düster", sagt Fred Rüttiger, Betriebsleiter der Firma SK Hydroautomation in Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen), im Gespräch mit inFranken.de. Vor Monaten musste der fränkische Betrieb darum Insolvenz anmelden, am 1. März 2025 wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Doch die Investorensuche lief anders als erhofft - die Firma mit zuletzt 41 Mitarbeitern musste letztlich nach 42 Betriebsjahren schließen.
Dabei zeigte sich der zuständige Sachwalter Dean Didovic von der Würzburger Kanzlei Schiebe und Kollegen im Gespräch mit unserer Redaktion im März noch optimistisch, sprach von mehreren Interessenten. Rüttiger berichtet ebenfalls: Gespräche mit potenziellen Investoren habe es gegeben. Auch nach einer Übernahme sah es zwischenzeitlich aus. Diese sei jedoch durch einen entscheidenden Faktor verhindert worden.
41 Mitarbeiter betroffen: SK Hydroautomation in Oberthulba stellt nach Insolvenz Betrieb ein
Das Maschinenbau-Unternehmen SK Hydroautomation belieferte vor allem Autozulieferer. Die Krise in der Automobilbranche wirkte sich damit auch auf die Auftragslage des Maschinenbauers aus, es griff der "Schneeball-Effekt", erklärte der Sachwalter kurz nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. "Dadurch gerät die gesamte Branche in eine Schieflage."
Dennoch gab es Hoffnung auf einen Fortbestand des Unternehmens: "Wir hatten einen Interessenten und es hätte auch alles so weit gepasst. Sie waren dreimal im Betrieb, haben sich mit dem Personal unterhalten, hatten auch schon Pläne. Allerdings ist die allgemeine wirtschaftliche Lage dazwischen gekommen", berichtet der Betriebsleiter der Firma.
Mit den Zöllen aus den USA, der geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Situation, sei die Ausgangslage denkbar schwierig gewesen. Obwohl es sechs bis sieben Interessenten im gesamten Zeitraum gab, sei daher keine Übernahme zustande gekommen. "Letztendlich war vielen das Risiko einfach zu hoch", betont Rüttiger.
"Viel Herzblut hineingesteckt": Fränkische Firma schließt nach 42 Jahren
Rund die Hälfte der Belegschaft sei mittlerweile bei anderen Betrieben untergekommen. Einige ehemalige Mitarbeiter - er selbst eingeschlossen - seien jedoch weiterhin auf der Suche. Offiziell wurde der Betrieb laut dem Betriebsleiter zwar Ende August eingestellt, doch mit drei Personen laufe aktuell noch die Abwicklung der Geschäfte. Nach wie vor kämen Kunden, die noch Dokumente benötigten. Auch mit den Abrechnungen sei man noch bis November oder Dezember beschäftigt.
Momentan läuft derweil die Versteigerung des Inventars. Auf der Plattform restlos.com stehen Regale, Bandsägen oder Werkzeugkoffer zum Verkauf. Nach und nach wird der Betrieb geräumt.