Die Automobilkrise bringt auch andere Branchen ins Straucheln. Das bekommt aktuell ein unterfränkischer Maschinenbau-Betrieb zu spüren. Dieser musste darum bereits Insolvenz anmelden - doch nun gibt es Hoffnung.
Und die Krise zieht Kreise: Auch für einige Maschinenbau-Unternehmen wird die Luft durch die Automobilkrise dünn. Darunter die Firma SK Hydroautomation mit Sitz in Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen). Am 1. März wurde das Insolvenzverfahren der Firma wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung offiziell eröffnet, das geht aus dem Beschluss des Amtsgerichts Schweinfurt hervor.
Autokrise trifft Maschinenbauer aus Kreis Bad Kissingen hart - "Sanierungsbemühungen laufen"
Zu begründen sei die Insolvenz mit der eingangs genannten Krise der Automobilbranche, erklärt Sachwalter Dean Didovic von der Würzburger Kanzlei Schiebe und Kollegen im Gespräch mit inFranken.de. SK Hydroautomation beliefere vor allem Autozulieferer.
Da die Aufträge dieser jedoch seit Monaten rückläufig sind, wirke sich das auch auf die Auftragslage des Maschinenbauers aus, es greife der "Schneeball-Effekt". "Dadurch gerät die gesamte Branche in eine Schieflage", bedauert Didovic.
Das Unternehmen mit Geschäftsführer Roland Gebauer stellte darum schon am 9. Januar Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Die Perspektiven seien für die Firma jedoch nicht allzu schlecht. Didovic zeigt sich optimistisch: "Die Sanierungsbemühungen laufen", versichert er.
"Nicht die günstigste Ausgangslage": Suche nach Investoren für Maschinenbauer SK Hydroautomation läuft
Aufträge von Geschäftspartnern und Kunden erhalte die Firma trotz Insolvenzverfahren weiterhin, sodass der Geschäftsbetrieb in den nächsten Monaten ausgelastet sei.
Für drei Monate vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens besteht außerdem ein Anspruch auf Insolvenzgeld. Dieser Zeitraum wurde laut Didovic bereits genutzt: Von Dezember bis einschließlich Februar sei das Geld entsprechend beansprucht worden.
Auch Interessenten gibt es demnach bereits: Die Gespräche mit Investoren laufen, bestätigt Didovic. "Allerdings muss man bedenken, dass die allgemeine marktwirtschaftliche Lage derzeit für eine Sanierung nicht die günstigste Ausgangslage bietet", betont er. Man gehe jedoch davon aus, "dass sich die Rahmenbedingungen im Laufe des Jahres noch positiv entwickeln könnten."
Mitarbeiter halten Unternehmen in Oberthulba trotz Insolvenz die Treue
Der Sachwalter erklärt auch: Die Firma wurde bereits 1983 durch den mittlerweile verstorbenen Klaus Schaule gegründet. Damals war das Unternehmen laut der Internetseite noch in Mainbernheim ansässig, wenige Jahre später folgte dann der Umzug nach Oberthulba.
Aktuell sind laut dem Sachwalter 49 Mitarbeiter bei dem Maschinenbauer beschäftigt, davon fünf Azubis. Geändert habe sich das seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens kaum: "Die Mitarbeiter halten dem Unternehmen die Treue bislang", bekräftigt Didovic.