Nun steht fest: Auch am Nürnberger Standort wird der Konzern einige Stellen streichen. Jeder zweite Arbeitsplatz soll demnach wegfallen, teilt ZF am Freitag (19. Dezember 2025) mit. "Von den aktuell rund 860 Vollzeitstellen (FTE) am Standort ist eine Reduzierung um rund 400 FTE bis 2030 geplant", erklärt das Unternehmen. Das Ziel sei, im Jahr 2030 eine Beschäftigung von über 430 Vollzeitstellen am Standort zu sichern.
Stellenabbau bei ZF Gusstechnologie in Nürnberg: Konzern streicht 400 Arbeitsplätze
Die Maßnahme ist ein Ergebnis der Einigung für die ZF Gusstechnologie GmbH zwischen ZF und der Arbeitnehmervertretung. Das Zukunftskonzept schließe auch die Zusage des Unternehmens ein, erheblich in die Modernisierung des Werks investieren zu wollen. Circa 35 Millionen Euro seien daher für neue Anlagen im Bereich Großguss vorgesehen. So soll die Effizienz in der Fertigung massiv gesteigert werden.
Weitere zentrale Punkte der Einigung sind:
... fest definierte Mindestmengen für einzelne Produkte bis zum Jahr 2030
... das Prüfen von Möglichkeiten der vertikalen Integration von aktuell extern gelagerten Bearbeitungsschritten
... finanzielle Beiträge der Mitarbeiter wie der Verzicht auf das Transformationsgeld und die Verschiebung der Tariflohnerhöhung
... tarifliche Bausteine werden in freie Zeit umgewandelt oder entfallen in den kommenden Jahren
... Anpassungen bei den Arbeitszeiten und Schichtmodellen
"Ein entscheidender Wendepunkt": ZF einigt sich mit Arbeitnehmerseite auf Maßnahmenpaket
Der Stellenabbau soll jedoch möglichst sozialverträglich gestaltet werden, betont das Unternehmen. "Diese Einigung ist ein entscheidender Wendepunkt für unser Werk, auch wenn er uns allen viel abverlangt. Mit der neuen Flexibilität haben wir nun die Chance, Nürnberg als effizienten und weiterhin verlässlichen Partner im ZF-Produktionsverband langfristig zu sichern", erklärt Standortleiter Oswaldo Linguevis.
Betriebsratsvorsitzende Batuhan Cevik betont: "Unser oberstes Ziel war es, eine langfristige Perspektive zu schaffen. Mit der Sicherung der Stammbelegschaft und zugesagten Investitionen haben wir jetzt ein Fundament, auf das sich die Beschäftigten verlassen können." Die Umsetzung der Maßnahmen soll zeitnah beginnen, so wolle man den Standort wettbewerbsfähig für die Zukunft aufstellen.