Mann hört bei Ernährung auf ChatGPT - und landet in Klinik
ChatGPT sollte nicht als medizinischer Berater dienen, warnen Ärzte. (Symbolbild)
Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Ärzte berichten von einem ernsthaften Vergiftungsfall durch falsche Ratschläge einer KI. Diese wurden einem 60-Jährigen zum Verhängnis.
Im August 2025 veröffentlichten Ärztinnen und Ärzte der University of Washington einen ungewöhnlichen Fallbericht im Fachjournal "Annals of Internal Medicine". Er zeigt, wie die Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) zu einer schweren Vergiftung - in diesem Fall durch Bromid - führen kann. Bromidvergiftungen, auch Bromismus genannt, waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet, heißt es dort.
Bromidsalze fanden sich demnach in zahlreichen frei verkäuflichen Medikamenten gegen Schlaflosigkeit, Angst und andere Beschwerden. Nachdem die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) Bromid zwischen 1975 und 1989 aus solchen Präparaten verbannte, sank die Zahl der Fälle in den Vereinigten Staaten drastisch. Doch durch die Verfügbarkeit bromidhaltiger Substanzen im Internet treten wieder vermehrt Vergiftungen auf, erklären die Autoren des Artikels.
Mann will salzarme Ernährung - doch ChatGPT gibt gefährlichen Rat
Ein 60-jähriger Mann ohne relevante Vorerkrankungen suchte laut Bericht die Notaufnahme auf - er hatte nach eigener Angabe Angst, von seinem Nachbarn vergiftet zu werden. Die ersten Untersuchungen zeigten auffällige Laborwerte, so die Ärzte. Die Symptome reichten von Paranoia über Halluzinationen bis zu Hautveränderungen und Koordinationsstörungen. Nach Rücksprache mit der Giftnotzentrale und weiteren Tests wurde Bromismus als Ursache diagnostiziert. Das passiert übrigens mit deinem Körper, wenn du dich salzfrei ernährst.
Im Gespräch mit den Ärzten berichtete der Patient dann, er habe sich intensiv mit Ernährung beschäftigt und wollte herkömmliches Salz aus seiner Ernährung entfernen. Da er online kaum Informationen fand, wandte er sich an ChatGPT. Die KI empfahl - offenbar ohne ausreichende Warnung - Bromid als Ersatz für Chlorid. Daraufhin ersetzte der Patient drei Monate lang Kochsalz durch im Internet gekauftes Natriumbromid. Seit August gelten verschärfte KI-Regeln in der EU.
Nach mehreren Wochen Behandlung normalisierten sich demzufolge die Laborwerte und die psychischen Symptome verschwanden. Der Fall zeigt allerdings aus Sicht der Autoren, wie KI-basierte Systeme bei medizinischen Fragen gefährliche Fehlinformationen liefern können. Die medizinischen Experten warnen deshalb davor, Gesundheitsratschläge aus dem Internet ungeprüft umzusetzen und betonen die Wichtigkeit ärztlicher Beratung.
Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.