Erst vor wenigen Jahren wurde das "Alexbad" für 14 Millionen Euro aufwendig saniert. Doch kurz nach der Neueröffnung sollte die Therme für immer schließen, wie Bürgermeisterin Anita Berek verkündete. Die Regierung von Oberfranken kann nun Entwarnung geben.
- "Alexbad" im Landkreis Wunsiedel sollte Ende Februar 2022 für immer schließen
- Bürgermeisterin von Bad Alexandersbad erklärte den drastischen Schritt
- Gutachten offenbart große finanzielle Defizite der Therme
- Regierung von Oberfranken gibt nun gute Neuigkeiten bekannt
Die Entscheidung sei unausweichlich: Frankens kleinstes Kurbad wird demnächst für immer seine Türen schließen - oder etwa doch nicht? Zu Beginn der Woche sah es noch danach aus, dass das "Alexbad" im namensgebenden Bad Alexandersbad bereits Ende Februar 2022 seinen Betrieb einstellen muss. Das teilte die Erste Bürgermeisterin der Gemeinde, Anita Berek, am Montag (21. Februar 2022) mit. In ihrem Schreiben hatte sie auch den ausschlaggebenden Grund für die drohende Schließung genannt. Doch nun gibt es Wendung.
Update vom 24.02.2022, 17.30 Uhr: "Alexbad" muss doch nicht schließen
Die Regierung von Oberfranken hat am Mittwochnachmittag bekannt gegeben, dass die Zahlungsunfähigkeit der Gemeinde abgewendet werden konnte. Das bedeutet: Die Therme muss doch nicht schließen. Bürgermeisterin Anita Berek hatte im Vorfeld des offiziellen Statements bereits von einem „Hoffnungsschimmer“ gesprochen.
Gemeinsam mit dem Landratsamt Wunsiedel erstelle sie nun ein neues Konzept, um die finanzielle Absicherung der Therme auch in Zukunft zu gewährleisten, wie sie im Interview mit dem „BR“ erklärte. Nach der ersten Meldung zur anstehenden Schließung hätten sich mehrere mögliche Investoren gemeldet.
Ein Gutachten hatte zuvor belegt, dass das kommunal betriebene „Alexbad“ ein jährliches Defizit von 1,5 Millionen Euro habe. Im Jahr 2021 kamen beispielsweise nur 9000 Besucher, was auch an den strengen Corona-Auflagen für den Schwimm- und Fitnessbereich lag, erklärte Berek. Nach Bekanntwerden der drohenden Schließung wurde sogar Bereks Rücktritt vom Bürgermeisteramt gefordert.
Gemeinsam werde nun versucht, eine dauerhafte Lösung zu finden, mit der das „Alexbad“ geöffnet bleiben könnte, teilt das bayerische Innenministerium mit. Der Kassenkredit der Gemeinde Bad Alexandersbad solle verlängert und zudem auf 5,315 Millionen Euro erhöht werden – bisher lag die Grenze bei maximal 5 Millionen. Die 56 Angestellten der Therme können ebenfalls aufatmen und ihre Jobs behalten.
Laut Wunsiedels Landrat Peter Berek sei die finanzielle Situation des „Alexbads“ aber von der Bürgermeisterin deutlich dramatischer dargestellt worden, als sie tatsächlich sei. Ihm zufolge habe weder die Zahlungsunfähigkeit, noch eine Schließung der Therme gedroht.
Ist das nicht herrlich? Da saniert man 9 Jahre lang für 14 Millionen um dann zwei Jahre später das Gutachten in Auftrag zu geben, dass feststellt dass das Bad nicht wirtschaftlich arbeitet.
Da fragt man sich doch unweigerlich, ob in der Stadtverwaltung nur Menschen sitzen die die Sitzfläche des Bürostuhls warm halten? Alternativ wäre auch angebracht zu fragen, wer sich hier ein Denkmal setzen wollte?
So ganz nebenbei bemerkt, auch ein Bad das Stillgelegt ist, wird Unsummen verschlingen. Die Technik, Gebäude, Infrasturktur, einfach alles, muss auch gewartet und unterhalten werden.
Schilda läßt grüßen.