Von der Jugend-Gang zum Show-Star

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die DDC beim Internationalen Circus Festival in der Schweiz, in Basel. Mit 2 Preisen kehrten die Schweinfurter Jungs nach Hause. Foto: YOUNG STAGE/Pablo Wünsch Blanco
die DDC beim Internationalen Circus Festival in der Schweiz, in Basel. Mit 2 Preisen kehrten die Schweinfurter Jungs nach Hause. Foto: YOUNG STAGE/Pablo Wünsch Blanco
YOUNG STAGEPablo Wünsch Blanco
YOUNG STAGEPablo Wünsch Blanco
 
Die DDC beim Internationalen Circus Festival in der Schweiz, in Basel. Mit 2 Preisen kehrten die Schweinfurter Jungs nach Hause. Foto: YOUNG STAGE/Pablo Wünsch Blanco
Die DDC beim Internationalen Circus Festival in der Schweiz, in Basel. Mit 2 Preisen kehrten die Schweinfurter Jungs nach Hause. Foto: YOUNG STAGE/Pablo Wünsch Blanco
 
Echt biegsam: Raphael Götz, Michael Lamprecht, Gregory Strischewsky, Krzysztof Malicki, Marcel Geißler und Alexander Pollner.
Echt biegsam: Raphael Götz, Michael Lamprecht, Gregory Strischewsky, Krzysztof Malicki, Marcel Geißler und Alexander Pollner.
 
Echt biegsam: Raphael Götz, Michael Lamprecht, Gregory Strischewsky, Krzysztof Malicki, Marcel Geißler und Alexander Pollner.
Echt biegsam: Raphael Götz, Michael Lamprecht, Gregory Strischewsky, Krzysztof Malicki, Marcel Geißler und Alexander Pollner.
 

Breakdance in Tracht und mit Schlager-Star Florian Silbereisen - für die Dancefloor-Destruction-Crew DDC kein Problem.

S chon 2003 haben sie Deutschland bei der "Weltgymnastrada" in Lissabon vertreten. Vier Jahre später folgte der erste Weltmeistertitel. 2010 kamen sie bei der RTL-Show "Supertalent" ins Halbfinale und 2013 bei "Got to Dance" auf ProSieben/ Sat.1 ins Finale. Von nun an schaute ein Millionenpublikum auf die Schweinfurter Breakdance-Talente der "Dancefloor Destruction Crew", kurz DDC. Und die "Tanzboden-Zerstörer" sind weiterhin erfolgreich: Beim internationalen Circus-Festival "Young Stage" in Basel heimsten sie den begehrten Publikumspreis und den Sonderpreis des renommierten Circus Roncalli ein.


Warum seid Ihr eigentlich nur Jungs?
Alexander Pollner:
Unser Kern besteht lediglich aus Jungs, das ist richtig. Aber bei unseren abendfüllenden Theatershows sind auch Mädels dabei, mit denen wir sehr gerne die Bühne teilen und unser Programm bereichern.

Wie seid Ihr zum Tanzen gekommen? Was bedeutet es für Euch?
Marcel Geißler: Fast bei jedem war der Auslöser die DDC selbst. Man hat die damalige DDC live gesehen und wollte eben auch diese coolen Moves lernen. Angefangen als neues Hobby, wurde die Sache zum Jugendtreff mit Freunden, zur Leidenschaft, zur zweiten Familie und dann auch zum Beruf. Breakdance und vor allem die DDC sind zu unserem Leben geworden.

Die Gruppe hat eine Wahnsinnsentwicklung durchgemacht: Von den Jungs, die aus Sorge um den Parkettboden aus dem Schweinfurter Jugendhaus vertrieben wurden, hin zum TV-bekannten, vielfach ausgezeichneten, doppelten Weltmeister. Gehen Euch nicht langsam die Ziele aus?
Alexander Pollner: Ganz im Gegenteil. Wir haben im Moment mehr Ideen und Projekte im Kopf als die nötige Zeit dafür. Entsprechend sind unsere Ziele, neue Shows zu kreieren, neue Länder zu bereisen und natürlich weiter unseren Traum leben zu dürfen: auf der Bühne zu stehen und die Menschen zu unterhalten.

Ist eigentlich noch jemand aus den Anfangszeiten dabei? Die "Tanzboden-Zerstörer" sind ja schon 1999 gegründet worden. Und irgendwann machen doch die "alten Knochen" nicht mehr mit, oder?
Marcel Geißler: In der aktuellen Formation tanzt keiner der Jungs, die schon 1999 dabei waren - die haben schon ein "normales" Berufsleben angefangen. Allerdings trainieren einige noch regelmäßig mit uns und sind auch ab und an bei Auftritten mit dabei. Mittlerweile sind die Jüngsten von uns bereits die "dritte Generation". Gregory ist beispielsweise seit 2005 dabei, Alex und ich seit 2007 und Michi, Raphael und Kris seit 2012.
Alexander Pollner: Die Frage nach den alten Knochen können wir noch nicht beantworten, fragen Sie uns in zehn Jahren vielleicht nochmal...

Ihr "jungen Knochen" schreckt ja echt vor nichts zurück: Ob auf Tour mit Florian Silbereisen oder beim Breakdancen in der Lederhose - offensichtlich ziehen Gegensätze sich bei Euch besonders stark an....
Alexander Pollner: Das Zusammenführen von Gegensätzen ist eines der Markenzeichen der DDC. Das hat mit Swing und Breakdance angefangen. Dann kam mit "Breakin´ Mozart" die Kombination von klassischer Musik und modernen Beats und jetzt ganz aktuell eben der Crossover zwischen Breakdance, Tracht und auch Schlager.

Wie war denn die Zusammenarbeit mit dem Volksmusikstar Silbereisen? Hat der nicht ein ganz anderes Publikum als Ihr?
Marcel Geißler: Die Zusammenarbeit mit Florian, aber auch mit anderen Künstlern wie Michelle, Ross Antony, DJ Ötzi, Vanessa Mai oder den Jungs von Feuerherz war nicht nur problemlos, sondern auch freundschaftlich. Wir haben bis heute Kontakt miteinander und werden uns im Juni alle wieder im privaten Kreis treffen. Es gibt nicht das Publikum. Auch unsere Zuschauer sind breit gefächert. Wenn wir mit "Breakin´ Mozart" im Theater spielen, dann trifft man dort Kids, Teens, Familien und Senioren. Die einen kommen wegen des Tanzes, die anderen wegen der klassischen Musik und wieder welche, weil es sie interessiert, wie das alles zusammenpasst. Und ähnlich war es auch auf der Tournee. Ein total gemischtes, aber immer gut gelauntes Publikum.

Aus der Dancefloor Destruction Crew (DDC) ist vor drei Jahren die DDC Entertainment UG & Co. KG geworden, also eine eigene Firma und Marke. Wer steckt hinter diesem Unternehmen?
Alexander Pollner: Die Firma DDC Entertainment UG & Co. KG besteht aus vier Gesellschaftern und den Tänzern. Jeder von uns hat seinen eigenen Schwerpunkt im Unternehmen. Management, PR & Marketing, Workshops, Musik, Outfits und natürlich auch die Choreografie. Wir sind stolz darauf, alles selbst professionell abdecken zu können.

Könnt Ihr vom Tanzen leben?
Marcel Geißler: Eine der gefühlt am meisten gestellten Fragen. Ja!

Mit 17 Jahren ist die DDC schwer auf dem Weg ins Erwachsenenalter. Wie soll die Zukunft aussehen?
Alexander Pollner: Dann feiern wir wohl demnächst erstmal die Volljährigkeit... Spaß beiseite: Wir haben, wie gesagt, noch genügend Ideen und Projekte im Hinterkopf, so dass wir sehr positiv in die Zukunft schauen. Unser Ziel ist es natürlich auch weiterhin, gemeinsam die Menschen mit unseren einzigartigen Shows zu unterhalten, neue Länder kennenzulernen und vielleicht auch neue Gegensätze zusammenzuführen.


INFO:
Tänzer: Die DDC besteht aus einer festen Truppe von sechs Tänzern und einem Manager. "Darüber hinaus gibt es Nachwuchstänzer, die wir auch schon in unsere Shows integrieren, die aber auch als 'DDC Talents' eigene Shows tanzen", erklärt Team-Manager Oliver Schulte.

Gigs: Wer die DDC live oder im Fernsehen sehen möchte, kann sich auf der Internetseite www.dddc-breakdance.de einen Termin aussuchen.