Umbau des Nürnberger Bahnhofsplatzes: Ab Montag beginnt der Dauerstau

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Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
 
Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
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Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
Am 24. April beginnen die Umbauarbeiten am Nürnberger Bahnhofsplatz. Bild: Stadt Nürnberg
 

Am Montag den 24. April beginnen die Umbauarbeiten des Nürnberger Bahnhofsplatzes. Für Autofahrer bedeutet das sieben Monate Dauerstau.

Der Bahnhofsplatz in Nürnberg wird ab Montag (24. April) aufwendig umgebaut. Die Stadt will mit einer Informationsoffensive das befürchtete Verkehrschaos verhindern. Autofahrer werden sich in den nächsten sieben Monaten wohl trotzdem auf Dauerstaus rund um den Verkehrsknotenpunkt einstellen müssen.


Vorprogrammierter Stau in den nächsten sieben Monaten

Ein einfacher Weg wird es nicht werden. Da ist sich Bürgermeister Christian Vogel (SPD) im Hinblick auf die bevorstehenden Dauerbaustelle am Bahnhofsplatz in Nürnberg sicher. Den "Weg" dürften viele Autofahrer in den nächsten sieben Monaten wohl eher verfluchen, wenn sie rund um den Bahnhof in dem vorprogrammierten Stau stecken bleiben.

Marco Daume wählt drastische Worte, um die Schwierigkeiten rund um die rund 5,4 Millionen Euro teure Baumaßnahme, die am Montag beginnt und im November enden soll, zu beschreiben: "Das wird eine Operation am offenen Herzen", ist sich zuständige Werkleiter sicher und verschweigt nicht, dass besonders Autofahrer mit erheblichen Belastungen rechnen müssen. Die Bauarbeiten hat Daume in drei Bauphasen eingeteilt.


Erste Phase der Bauarbeiten

Am kommenden Montag startet die erste Phase. Die hat es schon in sich. Die Zufahrt in die Innenstadt über die Königstraße ist nur aus östlicher Richtung möglich, weil der rechte Abbiegefahrstreifen vom Königstorgraben in die Königsstraße gesperrt wird. Wer über den Bahnhofsplatz in die Südstadt fahren will, muss einen "U-Turn" einplanen. Für den meisten Ärger unter Autofahrern dürfte freilich der Wegfall eines Fahrstreifens pro Fahrtrichtung sorgen. Kaum trösten dürften sich die Automobilisten damit, dass auch Geh- und Radwege teilweise gesperrt werden. Besonders die Berufspendler zur Rushhour werden sich ab Montag in Geduld üben oder Ausweichrouten ausbaldowern müssen.

Bürgermeister Vogel empfiehlt den Verkehrsteilnehmern, den Bahnhofsplatz ab Montag nach Möglichkeit "zu umschiffen". Noch besser fände es Vogel, wenn die Insassen der rund 45.000 Autos, die sich heute täglich schon mehr schlecht als recht über den Bahnhofsplatz zwängen, auf Busse und Bahnen umsteigen würden. Selbst das Rad empfiehlt Vogel als Alternative. "Man sollte den Bahnhofsvorplatz in den nächsten Wochen zur Hauptverkehrszeit nicht nutzen", warnt Vogel bei der Vorstellung der Umbaupläne am Donnerstag im Rathaus eindringlich. Wobei die "nächsten Wochen" in den Augen der Autofahrer ziemlich lang werden dürften. Denn nach Phase I (24. April bis 17. Juni) folgt direkt Phase II (19. Juni bis 23. September). Und die verspricht noch mehr Staugefahr.


Zweite Phase der Bauarbeiten ab Sommer

Im Sommer soll die Fahrbahn direkt vor dem Hauptportal und dem Westflügel des Bahnhofes aufgerissen und erneuert werden. In der dritten und letzten Bauphase sollen von Ende September bis Mitte November die Arbeiten rund um die Straßenbahnhaltestellen im Zentrum des Bahnhofsvorplatzes erfolgen. Bürgermeister Vogel verspricht, dass der enge Zeitplan eingehalten wird. Man werde die Baustelle termingerecht bis zum 10. November 2017 abschließen. "Da bin ich mir so sicher, wie das Amen in der Kirche." Schließlich, so Vogel weiter, stehe danach der Christkindlesmarkt vor der Tür.

Mit einer Informationsoffensive will Vogel die Autofahrer auf die langwierigen Umbaumaßnahmen vorbereiten. Das ist wohl auch den jüngsten Erfahrungen geschuldet, als "vorbereitende Maßnahmen" und der Wegfall einer Fahrspur vor dem Bahnhof zum praktischen Zusammenbruch des Verkehrs zwischen Plärrer und Hauptbahnhof führten. Pro Bauphase will die Stadt eine Broschüre mit genauen Beschreibungen der Ausweichrouten herausgeben. Außerdem will man die Bürger über das Internet mit aktuellen Infos über den Baufortschritt versorgen. Zusätzlich seien sechs elektronische Verkehrsschilder rund um den Bahnhof aufgestellt worden, die die Autofahrer ebenfalls vor der bevorstehenden Baustelle warnen sollen. "Wir machen das nicht, weil wir jemanden ärgern wollen, sondern weil wir eine Verbesserung haben wollen", ruft Vogel den potenziell leidgeplagten Autofahrern am Donnerstag zu und verspricht anschließend, dass alle Verkehrsteilnehmer vom Fußgänger bis zum Autofahrer von den Bauarbeiten am Ende profitieren werden.


Es wird nicht der schönste Platz in Europa

Die wichtigste Veränderung wird wohl der oberirdische Fußweg vom Bahnhof in die Altstadt. Außerdem sollen Busse und Bahnen zukünftig barrierefrei erreichbar sein. Auch optisch seien laut Vogel Verbesserungen geplant. Den "schönsten Platz in Europa" werde die Stadt allerdings nicht bauen, versucht der Bürgermeister allzu hohe Erwartungen an die Umgestaltung im Keim zu ersticken. Zumindest fünf Bäume sind auf Fotos mit den Umbauplänen deutlich zu erkennen. Einig sind sich die Experten bei der Stadt darin, dass während der komplizierten Bauarbeiten "am offenen Herzen der Stadt" jederzeit Überraschungen möglich sind. Ausbleibende Staus werden wohl nicht dazu gehören.


Weitere Informationen zu den Umbauarbeiten und eine interaktive Baustellenkartefinden Sie hier.