Nürnberg strampelt sich ab: Tretbootfahren am Wöhrder See

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Bootsverleih am Wöhrder See in der Norikus-Bucht. Hier geben sich die Freizeit-Kapitäne die Schiffe in die Hand. Foto: Nikolas Pelke
Bootsverleih am Wöhrder See in der Norikus-Bucht. Hier geben sich die Freizeit-Kapitäne die Schiffe in die Hand. Foto: Nikolas Pelke

Immer mehr Nürnberger wollen auf dem Tretboot den neuen Wöhrder See erkunden. Der Bootsverleih in der Norikus-Bucht läuft denkbar gut.

Wellen plätschern gegen das Ufer. Nürnberger braten in Badehosen in der Sonne am Strand. Nach der Frischzellenkur blüht das Leben am Wöhrder See auf.

Davon profitieren nicht nur Sonnenanbeter und Strandläufer. Immer mehr Nürnberger gehen mit dem Tretboot auf große Fahrt. Beim Bootsverleih am runderneuerten Wöhrder See finden kleine und große Kapitäne das richtige Schiff.


Der Bootsverleih in der Norikus-Bucht läuft auf Hochtouren

Der Bootsverleih in der Norikus-Bucht brummt. Zahlreiche Boote schaukeln am Steg des Bootsverleihs. In einer gemütlichen Strandhütte begrüßt Monika Seiwerth die Freizeit-Kapitäne. "Hier ist es wie im Urlaub", freut sich Seiwerth, die den Bootsverleih gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten seit Jahren betreibt.

Früher sei es im Hochsommer auf dem Wasser nicht auszuhalten gewesen. Der Stausee habe nicht nur übel gerochen, auch die Mücken hätten das Leben an dem alten Tümpel unerträglich gemacht.
"Heute ist die Wasserqualität genial. Die Algen sind auf dem Rückzug. Dafür kommen jetzt immer mehr Besucher zum See", freut sich Seiwerth und versorgt ein paar Gäste, die es sich auf dem Bootssteg unter den Sonnenschirmen gemütlich haben, mit kalten Getränken.
Kurze Zeit später steht die nächste Chartercrew auf der Matte. Bei der Entscheidung für den Bootstypen hat die Gruppe die Qual der Wahl. "Ganz neu haben wir Surfbretter mit Paddeln im Angebot", erklärt Seiwerth und zeigt auf ein Wassergefährt, das einen ziemlich wackligen Eindruck macht - es soll mit dem Ruder in der Hand über den See bugsiert werden.

Die Familie entscheidet sich letztlich jedoch für einen Klassiker - das Tretboot. Bevor die neue Bootsmannschaft in See stechen kann, muss sie sich noch einen kurzen Vortrag von der Schiffseignerin des bunten Kahns zum "richtigen Treten" anhören.


Die Natur an erster Stelle - Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume

"Bitte fahren sie nicht ins Naturschutzgebiet, das jenseits der Eisenbahnbrücke beginnt", legt sich Seiwerth für die Umwelt am Wöhrder See ins Zeug. Schließlich soll die schöne Natur am See erhalten bleiben.

Und bitte halten Sie ausreichend Abstand zu den kleinen Wasserinseln", bittet Seiwerth die neue Besatzung und weist darauf hin, das die Eilande als Rückzugsgebiet für Wasservögel geschaffen worden seien. Durch die neuen Inseln sollte eine neue Seestruktur geschaffen und die Fließgeschwindigkeit in dem 1981 fertiggestellten Stausee im Pegnitzbecken erhöht werden. Neben dem Wassergetier sollen die Inseln auch neue Lebensräume für Klein- und Jungfische bieten.

Danach führen zwei Mitarbeiter, Ali und Olham, die Hobby-Seefahrer zum grünen Tretboot mit der Nummer 33. Mit einem Bootshaken versuchen die beiden das wacklige Schiff auf Kurs zu halten. Dann beginnt das Ablegemanöver. Mit einem beherzten Tritt in die Pedale beginnt die Abenteuerfahrt. Nach einem Wendemanöver schlägt die Crew einen neuen Kurs ein.

Die Bugspitze zeigt stolz zur Seemitte. Aus der Ferne kann die Besatzung eine Blesshuhn-Familie bei den ersten Schwimmversuchen beobachten. Der Steuermann legt das Ruderblatt in die andere Richtung, um die wilden Hühnerhaufen im Wasser nicht in Panik zu versetzen. Angst vor dem Kentern braucht niemand zu haben.

Ein Blick in das überraschend klare Wasser zeigt, dass der See höchstens knietief ist - ähnlich wie der berühmte Plattensee. Eine Stunde später fährt das Boot wieder im Hafen ein. Ali und Olham helfen beim Anlegen. "Hat wirklich Spaß gemacht", sagt die Familie und wankt, noch etwas seekrank, über den schwimmenden Bootssteg zurück zum Festland.



Info-Box: Mit dem Boot auf den Wöhrder See



Das Gewässer

Der Wöhrder See erstreckt sich vom Stadtteil Wöhrd bis nach Mögeldorf und Erlenstegen. Bei einer Gesamtfläche von 52 Hektar ist er rund 2,6 km lang und zwischen 100 und 200 Meter breit. Der See besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen: Dem Oberen Wöhrder See mit einer Länge von etwa 1400 Metern, und dem Unteren Wöhrder See mit einer Länge von etwa 1200 Metern. Der obere Teil des Sees soll im Wesentlichen der Natur überlassen bleiben.


Der Bootsverleih

Beim Bootsverleih am Wöhrder See gibt es neben Tretbooten auch Ruderboote und Kanus. Neuerdings kann man sich hier auch Surfbretter zum Stand-Up-Paddling ausleihen.
Alle Informationen rund um Öffnungszeiten und Preise gibt es im Internet unter www.bootsverleih-nuernberg.de.