"Ich rufe gleich die Polizei wegen Ihnen", droht der Attackierte. Einer der aufgebrachten Verkehrsteilnehmer wirft den Straßenblockierern indes vor, "die Arbeit von anderen zu behindern". Der rabiat auftretende Mann mit Mütze tritt eines der Mitglieder der "Letzten Generation" zudem mit seinem Stiefel gegen den Oberschenkel.
Nürnberger Klimakleber schildert Attacken aus seiner Sicht - "geringe Hemmschwelle bedenklich"
Im Gespräch mit inFranken.de schildert Klimaaktivist Lorenz am Donnerstag (22. Juni 2023), wie er die Situation vor Ort erlebt hat. "Die Blockade war sehr intensiv. Wir sind gegen 7 Uhr auf die Straße gegangen. Es hat sich gleich ein entsprechender Rückstau gebildet." Laut Angaben des 20-Jährigen sind mehrere Autofahrer sofort aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen. "Sie haben angefangen, uns zu beleidigen und sind handgreiflich geworden." Ein Banner der "Letzten Generation" sei zudem in den angrenzenden Torgraben geworfen worden. Wer das veröffentlichte Video erstellt und im Internet hochgeladen hat, wisse er nicht.
Dass ausgebremste Verkehrsteilnehmer auf derartige Aktionen mit Unmut reagieren, sei grundsätzlich nachvollziehbar. "Wir stören sie ja schließlich auch", sagt Lorenz. "Aber bedenklich ist, wie gering die Hemmschwelle ist." Die Geschehnisse vom Montag seien nicht die ersten dieser Art, hält der in Nürnberg lebende Aktivist fest. "Es ist immer sehr, sehr beängstigend, weil wir die Menschen nicht einschätzen können. Wir versuchen wirklich alles, dass es nicht zu Gewalt kommt. Wenn es passiert, müssen wir es ein Stück weit ertragen", konstatiert Lorenz. Wichtig sei jedoch, dass er und seine Mitstreiter selbst nie die Beherrschung verlieren und handgreiflich werden.
Als erleichterndes Gefühl bezeichnet der 20-Jährige derweil das Ertönen der Polizeisirenen. "Im schlimmsten Fall kann dann die Polizei einschreiten." Eine Strafanzeige gegen die betroffenen Autofahrer sei vonseiten der "Letzten Generation" gleichwohl nicht vorgesehen. "Wir gehen ja nicht gegen die Menschen auf die Straße. Außerdem wollen wir uns nicht in Zivilklagen verheddern", erklärt der Nürnberger. Der Protest richte sich allein gegen die Klimapolitik. "Letztendlich wäre uns schon allen geholfen, wenn die Regierung ein Tempolimit einführt. Dann hätten wir schon viel CO2 eingespart."
Polizei wertet Videomaterial derzeit aus - "Ermittlungen laufen aber in beide Richtungen"
Dem Polizeipräsidium Mittelfranken ist das im Internet kursierende Video indessen bekannt. Im Zuge der Blockade der Klimaaktivisten vom Montag am Nürnberger Frauentorgraben habe das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei Ermittlungen eingeleitet, erklärt Michael Konrad, Pressesprecher des Präsidiums, am Mittwoch (21. Juni 2023) gegenüber inFranken.de. "Die Ermittlungen laufen aber in beide Richtungen", betont Konrad.
Ermittelt werde sowohl gegen die Autofahrer, die die Aktivisten körperlich angegangen hätten, als auch die Aktivisten selbst. Im Raum stehen einerseits Tatbestände der Körperverletzung und andererseits die der Nötigung. Von wem das angefertigte Videomaterial stammt, sei gegenwärtig noch unklar. Auch eine Stellungnahme der attackierten Mitglieder der "Letzten Generation" liegt demnach bislang nicht vor. "Das wird jetzt alles geprüft werden", kündigt der Polizeisprecher die nächsten Schritte der Ermittler an.
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Vielleicht sind die ganzen CO2-Fanatiker auch einfach zu emotional, um bei der Debatte überhaupt adäquat mitdiskutieren zu können. Außerdem sollte man mal über das Gewaltproblem bei diesem mittelalten PS-Proletentum reden. Die hatten wohl keine gute Erziehung und kennen nur das sogenannte Gesetz der Straße. Kann man die nicht irgendwo resozialisieren? Mal 4 Wochen Zwangsbegrünung auf städtischen Baumscheiben oder ähnliches. Wenn die schon in einem kleinen Stau ausrasten, wie sieht es dann zuhause aus. Muss man ja auch mal fragen.
Das Gewaltmonopol obliegt dem Staat. Wer dagegen verstößt und zur Selbstjustiz greift, der gehört bestraft. Auch wenn die ganzen Autoherberts dann wieder das Jammern anfangen.
Grundsätzlich korrekt. Wenn aber deutschlandweit vorsätzliche Nötigungen vonstatten gehen, kann ich mir nicht sicher sein, ob nicht auch auf der "Gegenseite" der Genötigten ein konsequent seine Meinung durchsetzeder Spinner am Rad dreht. Das ist das Klimakleberrisiko!
Die Leute haben recht, die gehen arbeiten damit die selbsternannten "Klimaaktivisten" sich festkleben und andere nerven können, zum Dank müssen sie warten und verpassen Termine, durch das sinnlose Verhalten dieser arbeitsscheuen Gesellen wird wesentlich mehr CO2 hinausgeblasen
"Aua, was soll das?"
Selten sagt ein so kurzer Satz so viel aus. Man provoziert sinn- und grundlos den Bürger und wundert sich dann ernsthaft, wenn die Handlungen auch Konsequenzen haben. Tja. Willkommen in Bayern. Willkommen in der Realität.