Ausflugstipp in Nürnberg: Entdecke das Spielzeugmuseum - Einblicke in 600 Jahre Spielzeugkultur

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Blechspielzeug-Mondlandschaft
Blechspielzeug-Mondlandschaft
Frank Keil
Metallbaukästen
Metallbaukästen
Frank Keil
Schuco-Messestand
Schuco-Messestand
Frank Keil
Historischer Bienenkorb mit Spielzeugbienen
Historischer Bienenkorb mit Spielzeugbienen
Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum; Foto: Marie Theres Graf

Das Spielzeugmuseum Nürnberg, im Herzen der Altstadt gelegen, zeigt auf 1400 Quadratmetern Ausstellungsfläche die "Welt im Kleinen" mit mehr als 85.000 Objekten. Das Museum bietet auch einen Kinderaktionsbereich an. Höhepunkte sind die Teddy & Co.

Seit mehr als 600 Jahren ist Nürnberg eine Stadt des Spielzeugs. Ihre Tradition reicht von den Puppenmachern des Mittelalters über herausragende Zinnfigurenhersteller und die zahlreichen Blechspielzeugfabrikanten der Industrieepoche (zwischen 1875 und 1975 gab es in Zirndorf, Fürth und Nürnberg nachweislich rund 700 (!) Spielwarenhersteller) bis hin zur Internationalen Spielwarenmesse, der weltweit bedeutendsten Fachmesse ihrer Art. Diese findet 2025 zum 74. Mal im Messezentrum vor beeindruckender Kulisse statt, 2024 kamen insgesamt 57.000 Besucher aus 125 Ländern.

Im Spielzeugmuseum Nürnberg lässt sich bei einem Rundgang Spielzeug aus verschiedenen Generationen als Teil dieses überaus reichen kulturellen Erbes entdecken. Die Sammlung umfasst Holzspielzeug, Puppen, Stofftiere, Modellbahnen, Metallbaukästen und Blechspielzeug, sowie aktuelleres Spielzeug wie Lego, Barbie und Playmobil.

Sehenswerte Exponate im Herzen der Altstadt

Das im Herzen der Nürnberger Altstadt gelegene Spielzeugmuseum beherbergt insgesamt über 85.000 Objekte, von denen rund 5 Prozent im Museum zu sehen sind. Es geht zurück auf die Sammelleidenschaft des Ehepaars Lydia und Paul Bayer. Lydia Bayer begann mit dem Aufbau ihrer Sammlung in den 1920er Jahren, als noch kaum jemand Spielzeug kulturhistorischen Wert beimaß.

Über Umwege gelangte ihre Sammlung nach Würzburg, wo nach ihrem Tod im Dezember 1962 das nach ihr benannte "Museum Lydia Bayer" eröffnet wurde.

Drei Jahre später wurde die Sammlung schließlich von der Stadt Nürnberg angekauft und als Grundstock für das 1971 eröffnete Spielzeugmuseum verwendet. Gründungsdirektorin war die Tochter des Sammlerehepaars, Lydia Bayer, die im Jahr 2000 verstarb.

Die "Welt im Kleinen" auf 1400 Quadratmetern Ausstellungsfläche 

Mit einer Fülle außergewöhnlicher Exponate zeigt das weltberühmte Museum auf 1400 Quadratmetern Ausstellungsfläche die "Welt im Kleinen": Mit der Abteilung Holzspielzeug beginnt im Erdgeschoss im neugestalteten Foyer der Rundgang, für den ein Audioguide zur Verfügung steht. Im ersten Stock finden sich Puppen, Teddys, Stofftiere, Puppenstuben, Kaufläden, Zinnfiguren, optisches Spielzeug und die weltgrößte Spielzeugsammlung des Modellbahnherstellers E.P. Lehmann.

Metallbaukästen und Blechspielzeug, traditionelles Holzspielzeug und eine große Modellbahnanlage der Spur S sind im zweiten Stock zu sehen. Aber auch die Freunde aktuelleren Spielzeugs wie Lego, Barbie, Playmobil oder von elektronischem Spielzeug mit Fantasy- und Reality-Charakter kommen im Dachgeschoss auf ihre Kosten.

Hier wird die Geschichte des Spielzeugs von 1945 bis zur Gegenwart auszugsweise verdeutlicht, daneben gibt es den Kinderaktionsbereich "Kids on Top", der zum Mitspielen einlädt. Insgesamt sind es alles Zeitzeugen der vielfältigen Geschichte der Spielzeugstadt Nürnberg. Bei älteren Besuchern wecken sie bis heute nostalgische Erinnerungen, Jüngere wissen jedoch oft gar nicht, dass es sie einmal gab.

Schuco-Messestand aus der Wirtschaftswunderzeit

Zu den Höhepunkten im Spielzeugmuseum zählen für vor allem Teddy & Co. (Vitrinenwand der Firma Steiff) und die Ausstellungstücke des E.P. Lehmann Patentwerk im 1. Obergeschoss.

Weiterhin sehenswert ist die Welt aus Blech mit Dampfmaschinen, Exponaten der Gebrüder Bing und vor allem die Marke Technofix der Gebrüder Einfalt (Weltraumspielzeug & Mondbahnen der 1950er und 1960er Jahre) im 2. Obergeschoss.

Zudem das Spielzeug der 1950er-1970er Jahre (inklusive der deutschen Bild-Lilli, dem Vorbild der Barbie-Puppe) im Dachgeschoss, sowie der Schuco-Messestand aus der Wirtschaftswunderzeit.

Zukunftskonzept des "Emotionalen Weltmuseums"

Ein digitaler Einblick in die Höhepunkte der Bestände des Spielzeugmuseums wird auf der Webseite gewährt, zudem gibt das virtuelle Depot Einblicke in die umfangreiche Sammlung des Museums. Das Spielzeugmuseum legt als erstes Haus der Museen der Stadt Nürnberg seine Nachhaltigkeitsstrategie vor.

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Mit dem Zukunftskonzept des "Emotionalen Weltmuseums" verbindet das Spielzeugmuseum die Jahrhunderte alte Spielzeugtradition der Stadt Nürnberg mit hochwertiger Bildung und dem gesellschaftspolitischen Auftrag, Frieden und Menschenrechte zu sichern.

Das Spielzeugmuseum ist damit im Prozess, im Ausstellungsbereich und hinter den Kulissen seinen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu leisten.

Sonderausstellung "Bienenschwarm & Honigglück"

"Im fantasievoll gestalteten Kinderbereich gibt eine umfassende pädagogische Betreuung" erklärt die sympathische Museumsleiterin Frau Dr. Karin Falkenberg im Gespräch. Der große Spielplatz im Freien und das Sommercafé im lauschigen Innenhof können seit dem Ende der Covid-19-Pandemie wieder genutzt werden.

"Neben Veranstaltungen, Führungen und speziellen Angeboten für Gruppen, Schulklassen und Kinder, können auch Kindergeburtstage im Spielzeugmuseum organisiert werden." 2024 sind zudem zwei neue Sonderausstellungen zu sehen: Seit 1. März "Bienenschwarm & Honigglück – Insektenhaltung im Spielzeug-Format" und ab 23. Mai "Schätze in Schachteln – Die historische Spielesammlung Mensenkamp".

Nicht vergessen darf man den 1966 gegründete Förderverein des Spielzeugmuseums Nürnberg e.V., der finanziell und ideell das Museum unterstützt und fortlaufend Mitglieder sucht. Er gibt auch die informative Zeitschrift "Mein Spielzeugmuseum" heraus, die zuletzt im Winter 2023 erschien. Alle weiteren Fragen rund um den Museumsbesuch werden auf der Homepage beantwortet.

Spielzeugmuseum Nürnberg: Öffnungszeiten, Preise & Infos

  • Adresse: Spielzeugmuseum (Museum Lydia Bayer), Karlstraße 13-15, 90403 Nürnberg
  • Öffnungszeiten
    • Dienstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr
    • Samstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr
    • In der Zeit des Christkindlesmarktes auch Montag: 10 bis 17 Uhr
  • Eintrittspreise:
    • Erwachsene: 7,50 Euro
    • Ermäßigt (unter anderem Kinder von vier bis 17 Jahren, Schüler, Studenten): 2,50 EUR
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