Die Hochstadter Theatergruppe feiert einen großen Erfolg mit großen Verwicklungen auf der Bühne. Mit einer fulminanten Premiere startete das Ensemble am vergangenen Samstag in die diesjährigen Theatertage.
Mit dem Schwank "Dem Himmel sei Dank" begeisterten die Laienspieler ihr Publikum von Beginn an. Brillant gespielt, routiniert dargeboten und gewürzt mit einer gehörigen Priese Selbstironie wurde diese turbulente Komödie dargeboten.
Alleine der Anblick des detailverliebten Bühnenbildes ist eine Augenweide. Mit einem rund dreieinhalb Stunden dauernden Bombardement aus sprühendem Wortwitz und tiefsinnigem Humor, gewürzt mit einer gehörigen Prise Einfältigkeit, begeisterte die Theatergruppe erneut ihre von Jahr zu Jahr größer werdende Fangemeinde.
Mit allen Tricks zu Geld kommen Mit nicht ganz alltäglichen Methoden versucht Pfarrer Alfons Teufel (Dirk Lindner) in seiner Pfarrgemeinde dass dringend benötigte Geld für die Renovierung der sanierungsbedürftigen Kirche aufzutreiben.
Dabei schreckt er sogar vor nächtlichen Kartenspielen im Pfarrhaus oder dem Verkauf von schwarz gebranntem Schnaps nicht zurück. Sein arbeitsscheuer, aber dafür umso geselligerer Messner Johannes Höll (Thomas Reuther) wird zwar von seiner resoluten Frau Emma (Barbara Lunz) auf Trab gehalten, ist dem Pfarrer aber zumindest beim Kartenspiel ein eifriger Helfer. Pfarrhaushälterin Hermine (Jutta Fleischmann), die ihrem "Chef" treu und ergeben dient, will dagegen den Pfarrer immer auf den richtigen Weg bringen. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Christa Fleischmann) - von allen aufgrund ihrer Scheinheiligkeit nur "Erzengel" genannt - soll eigentlich Spenden für die Renovierung der Kirche sammeln. Ihre einzige Sorge gilt jedoch ihrem guten Abschneiden bei den anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen.
Sogar ihre Nichte Uschi (Helena Deuerling) will sie gegen deren Willen in ein Kloster stecken, nur um dadurch ihre Erfolgschancen bei der Wahl zu steigern. Zur Vorbereitung auf ihr künftiges Klosterleben muss Uschi auf Wunsch ihrer Tante im Pfarrbüro ein Praktikum absolvieren.
Messner Johannes und Pfarrhaushälterin Hermine durchschauen jedoch das falsche Spiel und stehen Uschi bei. Um eine weitere Geldquelle für die Kirchenrenovierung zu erschließen, beschließt der Pfarrer im Alleingang, die vielen leer stehenden Zimmer im großen Pfarrhaus zu vermieten. Gerade als die ersten Übernachtungsgäste erwartet werden, bekommt der Pfarrer hohen, aber unangenehmen Besuch. Der strenge Domkapitular Dr. Jüngling (Udo Stöcker) vom bischöflichen Ordinariat kommt unerwartet. Er soll die ungewöhnlichen Vorgänge innerhalb der Pfarrgemeinde untersuchen und wieder für Ordnung sorgen.
Er ist schockiert, mit welchen Methoden der Pfarrer Geld auftreibt und wer im Pfarrhaus alles ein- und ausgeht. Um ihren Pfarrer nicht in noch größere Schwierigkeiten zu bringen, erzählt ihm Pfarrhaushälterin Hermine die abenteuerlichsten Geschichten. Einer der Gäste ist Siggi Bischoff (Marian Tribale), der heimliche Freund von Uschi - was deren Tante Elfriede natürlich unter keinen Umständen erfahren soll. Doch Elfriede hält Siggi fälschlicherweise für den Domkapitular und vertraut ihm sogar ihre Nichte an. Im Glauben, der vermeintliche Domkapitular werde für eine Blitzkarriere ihrer Nichte im Kloster sorgen, zeigt sich die Pfarrgemeinderatsvorsitzende überraschend spendabel zugunsten der Kirchenrenovierung.
Domkapitular außer Gefecht Der richtige Domkapitular hält jedoch die Eskapaden des Pfarrers für untragbar und will der Pfarrgemeinde während einer Messe seine Strafversetzung verkünden. Dies wissen Hermine und Siggi zu verhindern. Mit Beerenwein und K.O.-Tropfen setzen sie den Domkapitular kurzerhand außer Gefecht. Dieser kann sich an nichts mehr erinnern, als er wieder aufwacht. Diesen "Filmriss" nutzen alle aus, um ihm einzureden, er habe sich während seiner Predigt vor der ganzen Pfarrgemeinde völlig daneben benommen. Der Domkapitular fürchtet um seinen Ruf und seine Karriere und zieht schließlich mit dem Versprechen von dannen, dem Bischof nur Lobenswertes über die Pfarrgemeinde zu berichten und von einer Strafversetzung des Pfarrers Abstand zu nehmen.
Als dann auch noch die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede überraschend ankündigt, nicht mehr für den Pfarrgemeinderat, sondern für den Gemeinderat zu kandidieren, sind des Pfarrers Probleme alle gelöst. In weiteren Rollen spielen Ingrid Unterforsthuber, Christa Giese und Werner Troche. Regie führt wieder Yvonne Österreicher.