Baur gestaltet sein Firmenareal in Burgkunstadt neu. Drei wenig ansehnliche Verwaltungsgebäude weichen.
Schön waren die Gebäude nicht, eher praktisch. Aber das sollte auch so sein. Schließlich wollte die Firma Baur ihren Kunden gute Schuhe zum günstigen Preis liefern - und nicht vor Ort repräsentieren. Also entstanden Mitte der 50er-Jahre drei nüchterne Zweckbauten - zwei für die Verwaltung, ein Hochbau als Lager, Ende der 60er-Jahre folgte noch ein Verwaltungsanbau.
Baur
Burgkunstadt, Bahnhofstraße 10 - das ist die Keimzelle des Unternehmens gewesen - Anfang der 60er-Jahre folgte der Sprung nach Altenkunstadt, in den 80er-Jahren schließlich nach Weismain. Beides Erweiterungen.
Doch nun haben die alten Verwaltungsgebäude ausgedient, zwei sind bereits abgerissen worden - und auch das dritte, direkt an der Straße gelegen, wird folgen. "Die Gebäude waren wirtschaftlich gesehen nicht mehr sanierbar", sagt Erhard Ströhl, Bereichsleiter Bau und Technik bei Baur.
Und wer einmal in den Gebäuden war, weiß: Innen besaßen die Räume eher den Charme großer Schuhkartons - und der Zuschnitt der Häuser war schmal. Zu schmal, sagt Ströhl.
Für Umbau gut geeignet
Doch das Hochhaus, das die Stadtansicht von Burgkunstadt prägt, samt seinem hinteren Anbau Richtung Lichtenfelser Straße, wird stehen bleiben. Da es einst als Lager gebaut wurde, gibt es praktisch nur ein paar Säulen auf jeder Etage - und Baur hat in den vergangenen Jahren hier einiges zur Innensanierung investiert. Schon vorher waren hier Bereiche wie der Kundendialog (Callcenter) und weitere Abteilungen untergebracht. 2008 war die Firmenzentrale nach Weismain verlegt worden, so dass die Geschäftsleitung auch aus Burgkunstadt abzog.
Es blieben einige Bereiche zurück, Personal- und Finanzwesen sowie eine Kantine. Baur nutzte Räume für Schulungen, einiges stand auch leer. Deshalb wird es in Burgkunstadt keine Ersatzbauten geben. Es ist genug Platz da, um alle Mitarbeiter in den vorhandenen Gebäuden gut unterzubringen.
Das Hochhaus macht derweil weiter Karriere. Es erhält einen Vor- und Anbau für einen neuen Eingang, es gibt Schulungs- und Besprechungsräume. Im ersten Stock entsteht ein neues Mitarbeiterbistro, das den Anbau als Dachterrasse nutzt. Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag investiert Baur in Burgkunstadt, das ist seit dem Anbau des Verteilzentrums HUB in Altenkunstadt die größte sichtbare Investition seit 15 Jahren.
Abriss im Juni
"Das vordere Verwaltungsbgebäude wird in der KW 25 abgerissen", sagt Frank Mechthold, Abteilungsleiter technische Dienste. Im Herbst will Baur die Arbeiten abschließen.
Mit dem Abriss des vorderen Verwaltungsgebäudes könnte auch die Bahnhofstraße schöner werden. Das Unternehmen will der Stadt anbieten, Flächen zu übernehmen, um die Straße neu zu gestalten.