"Hinter einer Mauer, die Schatten wirft, möchte ich nicht wohnen", sprach Walter Limmer von der Jungen Wähler-Union (WU) so manchem Ratsmitglied aus der Seele.
Weiterentwicklung gesichert
In den vergangenen Monaten wurden im Rahmen mehrerer Workshops Ideen für eine Weiterentwicklung Altenkunstadts entworfen. Der Gemeinderat vollzog nun einen weiteren Schritt, damit diese einmal umgesetzt werden können: Bei der Regierung von Oberfranken beantragte er, im Rahmen der bayerischen Förderinitiativen "Flächenentsiegelung" und "Innen statt außen" folgende Projekte anzumelden beziehungsweise im Programm zu belassen: die Gestaltung des Raiffeisenplatzes inklusive Renaturierung der Weismain und die Entwicklung und Revitalisierung der leerstehenden Gebäude Gerbergasse 2 und 10 sowie Theodor-Heuß-Straße 17 und 19. Auch die Neumühle, die von einem Privatmann saniert worden war, und die Erneuerung seines Mühlrades durch die Gemeinde zählen dazu.
Erfreulich: Der Freistaat hat Förderbeträge für Altenkunstadt reserviert. In den allgemeinen Landesmitteln für die Städtebauförderung sind es 640 000 Euro, im Fördertopf "Innen statt außen" 725 000 Euro.
Grundschüler müssen wochenlang in die Mittelschule ausweichen
Während der Generalsanierung der Grundschule werden die Kinder in Containern unterrichtet. Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) teilte bei der Gemeinderatssitzung mit, dass sich bei der Lieferung der Ersatzräumlichkeiten Probleme ergeben hätten, die die Hortkinder betreffen: "Die Container stehen zum Hortbeginn am 23. August nicht zur Verfügung. Sie sollen bis spätestens 18. Oktober aufgestellt sein", sagte Hümmer.
Ausweichmöglichkeiten
Bis die Container stehen, werden die Buben und Mädchen übergangsweise in der Mittelschule untergebracht. Dort stehen nach Auskunft des Redners zwei Klassenzimmer, ein Hausaufgabenraum und eine Essensausgabe zur Verfügung. Zu den jeweiligen Schulschlusszeiten (11.20, 12.05 und 12.50 Uhr) steht ein Schulbus zur Verfügung, der die Hortkinder von der Grundschule zur Mittelschule bringt.
56 Grundschüler wollen im nächsten Schuljahr den Hort besuchen. Plätze sind aber nur für 47 Kinder vorhanden. Als Ausweichmöglichkeit bietet das BRK Räumlichkeiten im Jugendzentrum "PINS" an. Laut Hümmer würden fünf Eltern ihre Kinder gerne in der Einrichtung betreuen lassen. Derzeit werde vom BRK geprüft, wie die Kindertagespflege genau auszusehen habe. "Eine Betreuung ist ab dem 1. Oktober möglich", sagte Hümmer.
Die Mainecker Malzfabrik ist in ihrem derzeitigen Zustand für viele ein Schandfleck. Die Gemeinde Altenkunstadt kann mit den Planungen für eine Nachnutzung beziehungsweise Revitalisierung des maroden Geländes beginnen. Das Amt für Ländliche Entwicklung in Bamberg gab grünes Licht für einen vorgezogenen Maßnahmenbeginn.
Im Zuge der Dorferneuerung wurde die Weidnitzer Straße in Strössendorf neu gemacht. Die Anwohner hatten sich aufgrund der Straßenausbeitragssatzung, die inzwischen nicht mehr angewendet wird, an der Maßnahme finanziell beteiligen müssen.
Auf Härtefallfonds hingewiesen
Jan Riedel (parteilos) hatte in der vergangenen Sitzung darauf hingewiesen, dass zwischen dem Brunnen und dem ehemaligen Raiffeisenbankgebäude erste Schäden am Asphalt aufgetreten seien, und eine Beseitigung verlangt. Daraufhin kam es zu einem Ortstermin und zu einem Beschluss. Die Schiedsstelle am Amt für ländliche Entwicklung hielt das Aufbringen einer komplett neuen Deckschicht für unverhältnismäßig und die bereits durchgeführten partiellen Ausbesserungen für ausreichend.
Riedel gab sich damit aber nicht zufrieden. Er beantragte, dass sich der Bauausschuss vor Ort ein Bild machen sollte, was mehrheitlich abgelehnt wurde.
Riedel machte auch darauf aufmerksam, dass es einen Härtefallfonds für die Straßenausbaubeiträge gebe. Dieser komme den Beitragszahlern zugute, die zu Straßenausbaubeiträgen im Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2017 herangezogen und durch diese unzumutbar belastet worden sind. Dafür stelle, so Riedel, der Freistaat insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Hümmer nahm den Hinweis dankend zur Kenntnis und versicherte, im Amtsblatt die Bürger darauf hinzuweisen.
Gedenken an Robert Fiedler
Zu Beginn der Sitzung hatten sich die Räte im stillen Gedenken an Robert Fiedler (FBO) erhoben, der am 13. Juli gestorben war. Der Ehrenmedaillenträger aus Maineck war ein Urgestein des Gemeinderates, in dem er 30 Jahre lang, von 1984 bis 2014, verdienstvoll gewirkt hatte.