Der Klinikverbund will einen Großteil der Betten aus Kutzenberg übernehmen. Dazu will er auch entsprechend Beschäftigte mitnehmen.
Der Klinikverbund Regiomed hat konkrete Pläne vorgelegt, wieviele Betten er aus den beiden von der Schließung betroffenen Abteilungen des Bezirksklinikums
Kutzenberg übernehmen könnte. Der Bezirk Oberfranken als Träger der Einrichtung plant, die Thoraxchirurgie und die Orthopädie zuschließen. Das hat nicht nur zu großer Unsicherheit unter den Beschäftigten dort über ihre Zukunft geführt, sondern auch die Frage aufgeworfen, wie die Zukunft der Klinik bei Ebensfeld insgesamt aussehen soll. Neben Regiomed, zu dem Klinikverbund gehören unter anderem das Coburger und das Lichtenfelser Klinikum, haben auch die Krankenhäuser in Scheßlitz (Orthopädie) und Bamberg (Thoraxchirurgie) Interesse.
60 Betten umfasst die Orthopädie, 22 Betten die Thoraxchirurgie. Regiomed bietet an, die gesamte Thoraxchirurgie samt aller dort Beschäftigten im Coburger Klinikum zu übernehmen - zu identischen Vertragsbedingungen. "Auch wir sind ja wie Kutzenberg tarifgebunden", sagt Joachim Bovelet, Regiomed-Hauptgeschäftsführer. Aus der Orthopädie würde Regiomed gerne 30 Betten am Klinikum Lichtenfels halten. Auch hier würde man entsprechend Personal übernehmen. Das Krankenhaus Scheßlitz hatte bereits ebenfalls Interesse an 30 Betten aus der Orthopädie bekundet.
"Rund 30 Betten in der Orthopädie sind bisher mit Patienten aus dem Raum Lichtenfels belegt. Es macht Sinn, dieses Angebot bei uns zu halten", betont der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU). Er favorisiert weiter, die beiden Einrichtungen in Kutzenberg zu halten. Man sollte erst nach Möglichkeiten suchen, wie man die Abteilungen weiterführen könnte. "Dafür finde ich leider keine politische Mehrheit."
Wie es weitergeht, wird der Krankenhausausschuss in München in der kommenden Woche beraten. Der Bezirk kann nicht entscheiden, wer die Betten bekommt, hatte sich aber klar für Bamberg und Scheßlitz ausgesprochen - und tritt im Krankenhausausschuss auch gemeinsam mit den beiden Kliniken auf. Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) hatte viel Kritik einstecken müssen für das still geplante Konzept, das zudem nicht im Bezirkstag, sondern in einem Ausschuss sehr kurzfristig beschlossen wurde. Dies geschah auf Grund eines Gutachtens, das bisher auch nicht einmal in Teilen öffentlich gemacht wurde.
Kutzenberg schreibt in den beiden Abteilungen Verluste und ist nicht verpflichtet, sie vorzuhalten.