Die Ausgaben des Jugendhilfehaushalts des Landkreises belaufen sich heuer auf rund 7,59 Millionen Euro. Das ist eine leichte Erhöhung gegenüber dem Vorjahr.
Das Vertrauen des Jugendhilfeausschuss Lichtenfels zu den Akteuren in der Kinder- und Jugendarbeit ist gefestigt: Der geplante Jugendhilfehaushalt 2020 wurde am Mittwochnachmittag einstimmig beschlossen. Mit rund 7,59 Millionen Euro ist das Haushaltsvolumen geringfügig größer als im Vorjahr (rund 7,5 Millionen). Einkalkuliert sind Einnahmen wird von rund 1,65 Millionen Euro.
"Einer der größeren Hausnummern im Haushalt wird zum Beispiel die gemeinsame Unterbringung von Müttern oder Vätern mit ihrem Kind sein", sagte Stefan Hahn, Leiter des Sachgebiets Jugend und Familie am Landratsamt Lichtenfels. "Das ist wichtig, weil es oft der letzte Schritt vor der gänzlichen Herausnahme des Kindes aus dem Haushalt ist."
Auch die Posten für die Erziehungsbeistandschaft oder stationäre Hilfen werden erhöht. Dieser Beschluss muss allerdings noch durch den Kreisausschuss und den Kreistag gehen.
Hilfen dauerhaft nötig
Der Bedarf an vielfältiger Unterstützung wurde im Jahresbericht des Sachgebiets Jugend und Familie für das Jahr 2019 deutlich. Der vergangene Haushalt war erheblich von den Leistungen für unbegleitete minderjährige Ausländer geprägt, deren Zahl aber derzeit rückläufig sei. Im Rahmen der Kostenerstattung - in der Regel durch den Bezirk Oberfranken - sind diese Ausgaben refinanzierbar.
Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfen und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit dem Familiengericht sind 2019 gestiegen, ebenso wie sonstige Maßnahmen, denen etwa Maßnahmen zur Familienstabilisierung zugeordnet werden. Auch ist ein leichter Zuwachs an Vormund- und Pflegschaften zu verzeichnen gewesen: Zum Jahresende 2019 waren es 62 Fälle.
Konstant geblieben ist dagegen der Bedarf an Erziehungsbeistandschaften und ambulanten Eingliederungshilfen. Der Zuschuss des Freistaates Bayern für die Elternbeiträge der Kindergartenzeit habe zwar einen hohen Verwaltungsaufwand erzeugt, aber die Ausgaben des Landkreises für die Kostenbeitragsübernahme erheblich reduziert.
Die Tätigkeitsfelder des Sachgebietes Jugend und Familie sind breit gefächert. Die Akteure wurden auch in diesem Fall einstimmig beauftragt, den Bedarf einer zweiten Stütz- und Förderklasse an der St.-Katharina-Schule Lichtenfels zu prüfen. Mit diesem Angebot werden Kinder erreicht, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten sowie eines emotionalen und sozialen Förderbedarfs das reguläre Schulangebot nicht angemessen wahrnehmen können.