Wenn das nicht der ultrakrasse Megahammer ist

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Wenn wir uns an unsere Jugend zurückerinnern, haben wir das neueste Lied aus der Schlagerparade schön oder sehr schön gefunden.

Mode war mehr oder weniger schick - und die neueste Fernsehsendung spannend. Adjektive und Adverbien, die heute längst "out" sind.

Die Werbung hat dann relativ schnell das "super" eingeführt, dem das "cool" folgte - und irgendwann das "geil", das aber in seiner Bedeutungstiefe bald nicht mehr ausreichte und mit "super-", "absolut" oder bedarfsweise auch "megaaffen-" sozusagen aufgewertet wurde.

Weil aber nicht nur die Werbung sich in immer kürzeren Abständen selbst zu übertreffen versucht, sondern auch wir geneigt sind, das Konzert gestern, die Urlaubsreise letzte Woche oder das neueste Modestück morgen unserer Umgebung in schillerndsten Farben zu schildern, reichten irgendwann auch diese Superlative nicht mehr aus.

Worte wie "ultra" oder "krass" tauchten in Sätzen auf, um Einschätzungen noch rascher den Anstrich des nicht mehr zu Überbietenden zu verleihen. Dass "super", aus dem Lateinischen entliehen, einfach "über" heißt, "cool", dem Englischen entnommen, eigentlich für "kühl" oder "kalt" steht - und das gerne genutzte Wörtchen "geil" im Grunde (einmal) eine ganz andere Bedeutung hat(te), scheint den Wenigsten bewusst zu sein, sie aber zumindest nicht zu stören.

Die nicht mehr ganz neue, in jüngster Zeit aber wieder öfter zu hörende Wendung freilich ist "Hammer", mitunter scheinbar gesteigert noch durch das Wort "mega". Da kann ich tatsächlich nur noch wehmütig an die Zeit meiner Jugend zurückdenken, in der "sehr schön" auch ausgereicht hätte. Hatten wir damals doch einfach einen supergeilen ultracoolen krassen megahammer Sprachschatz!