"Manege frei" ist ein beliebtes Sommerfest-Motto in Kindergärten. Aber wehe, wilde Tiere treten in einem echten Zirkus auf ...
Ich war lange unschlüssig, mit welchem Burggeflüster-Thema ich mich in den wohlverdienten Urlaub verabschieden sollte. Am Ende blieben zwei L.
L wie Löwen war meine erste Idee. Hatte es doch der der Trebgaster Kindergarten nach dem ganzen Zirkus um das Gastspiel der Artistenfamilie Althoff in Kulmbach tatsächlich gewagt, sein Sommerfest unter das Motto "Manege frei" zu stellen.
Wo waren denn da die Tierschützer?
Am Montag stand der Bericht in der BR - und dazu ein Bild mit Löwen, Tigern und anderen wilden Kreaturen. Ja, wo gibt's denn so was? Tiere im Zirkus - das geht ja gar nicht! Ein Skandal! Wo waren denn da die (selbst ernannten) Tierschützer?
Oder beim Kinder-Musical in Kirchleus, in dem ein gewisser Noah alles auf seiner Arche zusammentrieb, was da so um ihn herum kreuchte und fleuchte: Kein Peta-Aktivist war zu sehen, um diese erste Tierquälerei in der Weltgeschichte zu verhindern.
L wie Löwe - L wie Linksfahren
Nein, dachte ich, dieses Thema ist mir zu heikel. Und so wählte ich das zweite L - L wie Linksfahren. Seit Jahren drängt mich meine Frau, doch einmal ein befreundetes Ehepaar - nennen wir es mal Günni und Babs - nach England zu begleiten. Mit dem Auto.
Wenn Günni und Babs das mit dem Linksverkehr hinkriegen, so meint sie, dann müsste ich doch auch klarkommen.
160 PS unter der Haube und Hut auf dem Kopf
Also gut, dachte ich diese Woche, und wollte es mal ausprobieren. Also rauf auf die Autobahn, Blinker links und los. Aber was war das? Hatten alle unter 25-Jährigen, alle mit mehr als 160 PS unter der Haube und alle mit Hut auf dem Kopf die gleiche Idee? Probten die alle für England? Nein, Danke. Vielleicht ein andermal. Schönen Urlaub.