Treffpunkt Tanke: Immer wieder sonntags ...

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In Mainleus und Kulmbach darf man auch sonntags sein Auto waschen. Symbolfoto: Silvia Marks/dpa
In Mainleus und Kulmbach darf man auch sonntags  sein Auto waschen. Symbolfoto: Silvia Marks/dpa

In Kulmbach und Mainleus ist der Sonntag auch nicht mehr das, was er einmal war.

Gestern war wieder Sonntag. Damit verraten wir Ihnen, weil heute Montag ist, mit Sicherheit nichts Neues. Wobei der Sonntag aber auch nicht mehr das ist, was er einmal war.

Woran wir das festmachen? An den Diskussionen über den verkaufsoffenen Sonntag? Oder an der Tatsache, dass es in unserer Gegend immer weniger Wirtschaften gibt, wo man sonntags einen g'scheiten fränkischen Braten mit Klößen kriegt? Nein, wir sehen es an den Tankstellen und Waschanlagen dieses Landes.

Darum ist es erlaubt

Die Gemeinde Mainleus war der Vorreiter, und die Stadt Kulmbach zog vor einem Jahr nach. Beiden erlaubt es eine Ausnahmeregelung in Bayern, selbst darüber zu entscheiden, ob Autowaschanlagen geöffnet werden dürfen oder nicht. Denn laut Feiertagsgesetz sind öffentlich wahrnehmbare Arbeiten im Regelfall verboten.

Jetzt ist es nicht mehr verboten, und Sie glauben gar nicht, was an einem Sonntagmittag an den Tankstellen in Mainleus und Kulmbach los ist. Es herrscht Hochbetrieb. Viele Menschen wuseln um die Waschanlage herum. Sie lassen waschen oder nehmen selbst Lappen und Schwamm in die Hand. Es wird gewienert, poliert und - natürlich - gesaugt. Hauptsache, die Blechkutsche wird blitzblank.

Zivilisatorischer Fortschritt?

Ob uns die Autowäsche am Sonntag einen zivilisatorischen Fortschritt bringt, mag jeder selbst entscheiden. Es schaut jedenfalls komisch aus. Aber diesmal wollen wir darauf verzichten, Asterix und Obelix zu zitieren, die sich oft genug über die Römer geäußert haben, die am Dies Solis (Tag der Sonne) mit ihrem Streitwagen in die Lavatrina (Waschstraße) fuhren.