Kasendorferin Antonia Schmid misst sich schon mit Weltranglistenspielerinnen

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Antonia Schmid aus Kasendorf spielt derzeit bei der besten oberfränkischen Tennismannschaft, dem TC Bamberg, an Nummer 1. Foto: privat
Antonia Schmid aus Kasendorf spielt derzeit bei der besten oberfränkischen Tennismannschaft, dem TC Bamberg, an Nummer 1.  Foto: privat

Die 17-jährige Kasendorfer Tennisspelerin Antonia Schmid führt die Bayernliga-Mannschaft des TC Bamberg an. In Deutschland liegt sie schon auf Platz 321.

Früher hat sie Ballett getanzt, geturnt und ist geritten - doch inzwischen gehört die Kasendorferin Antonia Schmid zu den besten Tennis-Spielerinnen Deutschlands. Die 17-jährige liegt in der nationalen Rangliste auf Rang 321, in der deutschen U18-Rangliste auf Platz 12 und ist seit dieser Saison die Nummer 1 des Bayernligisten TC Bamberg, der besten oberfränkischen Damenmannschaft.

Los ging alles bei ihrem Heimatverein TC Kasendorf. "So richtig aufs Tennis habe ich mit mit elf Jahren konzentriert", sagt Antonia, die als Vierzehnjährige mit den Mädchen des TC Kasendorf oberfränkischer Meister wurde - im gleichen Team übrigens mir ihrer zwei Jahre älteren Schwester Franziska, die nicht ganz mit dem großen Talent Antonias gesegnet ist und inzwischen nur noch hobbymäßig - aber immerhin in der Bamberger Landesliga-Mannschaft - der Filzkugel nachjagt.

Antonias Begabung im Umgang mit dem Tennisschläger wurde aber schnell offenbar. Durch zusätzliches Fördertraining bei den Trainern Oliver Richter (Bayreuth) und Oliver Hanus (Thurnau) schulte Antonia ihre Technik. Die Kasendorferin wechselte schließlich zum Nachbarverein TC Weiß-Blau Thurnau, dann zum TC Bamberg, um in höheren Ligen gefordert zu werden.

In Bamberg trainiert Antonia seit 2013 beim früheren Tennis-Profi Andreas Tattermusch (38), der einst in der Weltrangliste unter den besten 600 im Einzel und Nummer 240 im Doppel war und nun in der Domstadt eine professionelle Tennisschule führt. "Ich habe mich in Bamberg von Anfang an wohl gefühlt", sagt Antonia Schmid.


Erfolge mit Folgen

Ihren größten Sprung nach vorne machte die Kasendorferin im Vorjahr. Ihre Erfolge bei Turnieren (siehe Infokasten) und in den Medenspielen blieben nicht ohne Folge: War sie 2016 nur die Nummer 6 der Bamberger Bayernliga-Mannschaft, so muss sie heuer auf Grund ihres Aufstiegs in die Leistungsklasse 1 - dazu gehören die besten 500 Spielerinnen Deutschlands - die Mannschaft anführen. Und an der Spitzenposition hat die Kasendorferin natürlich ganz andere Gegnerinnen. Doch gleich zum Saisonstart schlug Antonia die Nummer 243 der deutschen Rangliste, Katharina Maier, mit 6:1, 7:6. Nach dem 9:0 gegen die Bundesliga-Reserve des TC Regensburg unterlagen die Bambergerinnen dem ausschließlich mit tschechischen Topspielerinnen besetzten MBB SG Manching mit 3:6. Antonia verlor gegen Gabriela Pantuckova, aktuelle Nummer 294 der Welt, mit 0:6, 0:6. So chancenlos war sie aber nicht, sagt die Kasendorferin: "Es waren aber viele enge Spiele dabei."


Sieg gegen Spitzenreiter

Am vergangenen Wochenende schlugen die Bambergerinnen den Spitzenreiter TB Erlangen mit 5:4. Antonia Schmid musste wieder gegen eine Weltranglistenspielerin ran. Auch die 21-jährige Slowakin Jana Jablonovska (Position 829) war für die Kasendorferin - noch - zu stark (6:1, 6:2).

Antonia weiß genau, was ihr noch fehlt, um Spielerinnen dieses Kalibers zu bezwingen. "Vom Tempo her bin ich nicht mehr so weit weg. Aber auf diesem Niveau muss man weniger Fehler machen", weiß die 17-Jährige. Und die Bälle nur zurückzubringen, reiche sowieso nicht mehr.

Zwei Mal die Woche wird die angehende Abiturientin - Antonia besucht die 11. Klasse des CV-Gymnasiums - von den Eltern nach Bamberg zum Training chauffiert, am Wochenende stehen Turniere oder Punktspiele auf dem Programm.

Dank ihrer Ranglistenplatzierung kann Antonia nun auch bei größeren Turnieren wie dem s.oliver-Turnier in Würzburg antreten. "Da bin ich heuer leider gleich gegen die deutsche Nummer 164 ausgeschieden", erzählt sie. Pech hatte die Kase ndorferin auch bei der Oberfränkischen Meisterschaft, als sie im Halbfinale knapp der späteren Siegerin unterlag.


Qualität: Gute Nerven

Vater Michael Schmid bescheinigt Antonia neben einer hohen Lernbereitschaft vor allem gute Nerven: "Sie entscheidet oft die engen Spiele für sich." Weitere Stärken der 17-Jährigen sind ihre Laufstärke und Schnelligkeit. Natürlich träumt auch die Kase ndorferin davon, einmal unter den weltbesten Spielerinen gelistet zu werden. "Ich will mir aber nicht zu hohe Ziele setzen, sondern mich jedes Jahr verbessern und Turniere gewinnen." Ein Platz unter den besten 300 deutschen Damen soll es nach dieser Saison aber schon sein.