Burghaiger verlieren die Hälfte ihrer Punkte

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Alle Anstrengungen von Philipp Bauer und der Burghaiger Fußballer im Derby gegen den TSV Melkendorf (rechts Tobias Seifert) Ende September waren umsonst - der Sieg wurde aberkannt. Foto: Monika Limmer
Alle Anstrengungen von Philipp Bauer und der Burghaiger Fußballer im Derby gegen den TSV Melkendorf (rechts Tobias Seifert) Ende September waren umsonst - der Sieg wurde aberkannt.  Foto: Monika Limmer
 

Dem Fußball-A-Klassisten SV Burghaig wurde der Sieg gegen Melkendorf aberkannt, weil er den Beitrag an den BLSV nicht bezahlt hat.

Wie groß war doch der Jubel beim SV Burghaig Ende September über den 2:0-Sieg gegen den TSV Melkendorf. Ausgerechnet den Nachbarn hatte man geschlagen, mit dem man von 2013 bis 2016 eine Spielgemeinschaft gebildet hatte. Davon abgesehen waren die drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtig für den Vorstadtverein. Durch den zweiten Saisonsieg im zwölften Anlauf zog das Schlusslicht mit dem Vorletzten SG Guttenberg/Neuensorg/Kupferberg II gleich.

Umso größer ist jetzt der Ärger in Burghaig: die drei Punkte sind wieder futsch. Denn das Kreissportgericht hat das 2:0 in ein X:0 für Melkendorf umgewandelt. Außerdem wurde die am 7. Oktober ausgefallene Partie bei der SG Guttenberg/Neuensorg/Kupferberg II, einem weiteren direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, mit 0:X aus Burghaiger Sicht gewertet. Damit hat sich das Punktekonto des Tabellenletzten auf einen Schlag halbiert, der SV steht mit einem Bein in der B-Klasse.

Kein Beitrag, keine Versicherung

Doch warum kam es überhaupt zu den Wertungen am grünen Tisch? "Wir haben eine Rechnung des BLSV übersehen", gesteht SV-Vorsitzender Frank Müller ein. Der für die A-Klassen zuständige Spielleiter Gerd Rieß (Weidenberg) erklärt: "Wie im Verbandsblatt Bayernsport zu lesen war, wurde der SV Burghaig am 14. September aus dem Bayerischen Landessportverband ausgeschlossen. Daraus ergibt sich, dass der Verein während der Sperre nicht am Spielbetrieb teilnehmen kann." Denn ohne Mitgliedschaft gebe es auch keinen Versicherungsschutz.

Von der Suspendierung, die mit Schreiben des BLSV vom 25. September an die oberfränkische Fußball-Bezirksgeschäftsstelle und den Bezirksvorsitzenden Thomas Unger wirksam geworden war, erfuhr Rieß allerdings erst nach der Partie gegen Melkendorf am 30. September und der 0:8-Niederlage der Burghaiger eine Woche später gegen die SG Rugendorf/Losau.

Der Spielleiter nahm daraufhin die für 7. Oktober geplante Partie in Guttenberg vom Spielplan, und das Sportgericht wertete sie wegen "schuldhaften Nichtantretens" für Burghaig als verloren.

Als der TSV Melkendorf vom BLSV-Ausschluss seines ehemaligen Kooperationspartners erfuhr, legte er Protest ein und bekam daraufhin die Punkte aus dem Derby zugesprochen. Die SG Rugendorf/Losau verzichtete dagegen auf einen Einspruch, hatte sie doch eh klar gegen Burghaig gewonnen.

BLSV nimmt Burghaig wieder auf

Inzwischen hat der SV Burghaig den Beitrag sowie die Wiederaufnahmegebühr in Höhe von 200 Euro beglichen, ist seit 12. Oktober wieder Mitglied beim BLSV und darf weiter um Punkte spielen. SV-Vorsitzender Frank Müller will sich aber mit den Urteilen des Kreissportgerichts nicht abfinden. Der 44-Jährige verweist darauf, dass die heuer ebenfalls zeitweilig suspendierte SG Enchenreuth/ Presseck ihre abgesetzten Partien in der Kreisliga Hof nachholen durfte. "Wir haben beim Bezirkssportgericht Einspruch gegen das Urteil eingelegt." Frank Müller erwartet, dass sein Verein die Punkte aus dem Spiel gegen Melkendorf zurückerhält und die Partie in Guttenberg nachholen darf. "Das lassen wir uns nicht gefallen, wir werden durch alle Instanzen gehen, zur Not bis nach München", sagt Müller. Denn auch wenn es sportlich schlecht um den SV Burghaig steht - kampflos möchte man die A-Klasse nicht räumen.

Der Fall TSV Enchenreuth

Auch die SG TSV Enchenreuth/TSV Presseck wurde in der laufenden Saison bereits vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) ausgeschlossen, weil der TSV Enchenreuth den jährlich auszufüllenden Meldebogen nicht fristgerecht abgegeben hatte. Der Spielleiter der Kreisliga Hof setzte daraufhin zwei Partien mit Beteiligung der SG ab. Anders aber als im Fall SV Burghaig wurden die Spiele nicht gegen die SG Enchenreuth/Presseck gewertet, sondern neu angesetzt.