Schandfleck Supermarkt

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Das "Bilka" in Kulmbach zu seinen Glanzzeiten in den achtziger Jahren. Doch seit Jahren steht der Betonklotz mitten in der Stadt leer. Foto: BR-Archiv
Das "Bilka" in Kulmbach zu seinen Glanzzeiten in den achtziger Jahren. Doch seit Jahren steht der Betonklotz mitten in der Stadt leer. Foto: BR-Archiv

Sie sind kein schöner Anblick - leerstehende Supermärkte. Und man sieht immer mehr von ihnen, denn die Betreiber bauen lieber neu und schick auf der grünen Wiese. So nimmt der Flächenfraß weiter zu.

Ärgern Sie sich über die Schandflecke vor Ihrer Haustür? Etwa über das alte Bauernhaus aus einem vergangenen Jahrhundert, das seine Besitzer links neben ihrem neuen Toskana-Haus liegen gelassen haben? Was zählt schon, dass es den Vorfahren über zig Generationen hinweg gute Dienste geleistet hat. Weg mit dem "alten Gelump"! Die Abrissbirne schwingt drohend über vielen fränkischen Dörfern und Städten - und sie kreiselt "dank" der Förderoffensive Nordostbayern der Staatsregierung schneller denn je.

Für die Ewigkeit bauen, so wie es bereits vor 2000 Jahren die alten Griechen, Ägypter oder Römer hingekriegt haben, ist heutzutage eh nicht mehr angesagt. Schon gar nicht, wenn es ums Geschäft geht. Schließlich will der Kunde mit immer neuen Reizen und Erlebnissen gelockt werden. Und so stampfen die Supermarkt-Ketten alle paar Jahre neue, größere Konsumtempel aus dem Boden. Schau nach Kulmbach, Thurnau, Neudrossenfeld, Wirsberg oder Weismain - da gammeln etliche Supermarkt-Ruinen vor sich hin. Und oft nur wenige Meter neben den schicken Neubauten.

Und was glauben Sie? Werden diese wahren Schandflecke weniger, nachdem das geplante Volksbegehren "Stoppt den Flächenfraß" gestern höchstinstanzlich beerdigt wurde?