Pechkekse statt Schokotäfelchen im Adventskalender

1 Min
Symbolfoto: mr_sweetis/ pixabay
Symbolfoto: mr_sweetis/ pixabay

Die Adventszeit steht vor der Tür und er ist nicht mehr wegzudenken: der Adventskalender.

Entstanden ca. Mitte des 19. Jahrhunderts war und ist der Adventskalender dazu gedacht, Kindern die aufregende Zeit vor dem Heiligabend zu verkürzen, indem sie jeden Tag ein Türchen öffnen, hinter dem sich eine kleine Überraschung verbirgt.

War es zu den Anfängen des Kalenders lediglich ein weihnachtliches Motiv, so wurden es mit den Jahren kleine Schokoladentäfelchen oder Figuren für die Weihnachtskrippe. Umso mehr erstaunt es mich jedes Jahr aufs Neue, dass es inzwischen Adventskalender in schier undenkbaren Varianten und Dimensionen gibt.

Da zähle man den Adventskalender für Haustiere dazu - klar, als ob Hund und Katz' frühmorgens vor Herrchen stehen und mit der Pfote an die Wand zeigen, damit das Leckerli aus dem Pappkartontürchen purzelt. Oder den Bier-Adventskalender - da frage ich mich, welchen Sinn der haben soll? Soll man sich früh um 7 Uhr bereits mit Biersorten aus aller Welt die Kante geben oder gar alle Dosen sammeln, um sie dann zusammen mit der 24. Dose nacheinander zu leeren, damit die Feiertage mit der Verwandtschaft erträglicher werden?

Für die Weihnachtsmuffel unter Ihnen bietet sich der Anti-Adventskalender an. Der kommt ganz ohne Schokolade, ohne Farbenpracht und mit so wenig Weihnachtsstimmung wie nur möglich aus. Gefüllt mit Pechkeksen (Sie wissen schon, das Gegenteil der "Gutsis" aus dem China-Restaurant) versprüht er täglich schwarzen Humor und verbreitet Anti-Weihnachtsstimmung.

Ich finde, dass der Sinn des Adventskalenders leider dem Kommerz zum Opfer gefallen ist und viele der heutigen Exemplare nichts mehr mit dem eigentlichen Zweck zu tun haben, nämlich sich seelisch sowie geistig auf Weihnachten einzustimmen - sich sprichwörtlich zu besinnen. Aber kann man das mit 24 Bierdosen, Hundesnacks oder Keksen mit depressiv machender Botschaft?