So ein Fußball-Training in Corona-Zeiten hat durchaus Unterhaltungswert.
Die ersten Test-Touristen sind auf Mallorca gelandet, um den Erholungs-Ernstfall zu proben. Fitness-Studios haben wieder geöffnet, das Kulmbacher Cineplex macht am 1. Juli seine Türen auf, und bald dürfen sich wieder bis zu zehn Personen aus mehreren Haushalten treffen. Fast täglich gibt es nun neue Lockerungen aus dem Corona-Lockdown, und das ist auch gut so. Angesichts der niedrigen Infektionszahlen ist es längst überfällig, zu etwas mehr Normalität zurückzukehren.
Über die Priorisierung der Maßnahmen lässt sich freilich streiten. Ich persönlich hätte es zum Beispiel wichtiger gefunden, endlich wieder eine zuverlässige Kitabetreuung und einen normalen Schulunterricht für ALLE zu organisieren als Urlaubsreisen mit dem Flugzeug zu ermöglichen.
Zum Prä-Corona-Alltag gehörte für viele der Sport in einem Verein. Und auch da kommt langsam Bewegung in die Sache. Seit 8. Juni ist es im bayerischen Amateurfußball erlaubt, dass Mannschaften in einer Gruppe von 20 Personen trainieren. So steht nun auch beim Junior am Freitag das erste Fußballtraining seit Monaten an - natürlich unter verschärften Hygienemaßnahmen. Die hat der Trainerstab gleich mitgeschickt, und die Lektüre lässt einen schon ein bisschen schmunzeln.
Von einer kontaktlosen Durchführung des Trainings ist da die Rede, und im Vorfeld muss jeder Spieler erstmal einen Gesundheits-Fragebogen ausfüllen. Ansonsten: keine körperlichen Begrüßungsrituale, kein Spucken auf das Feld (das kann gerne auch nach Corona beibehalten werden!), keine Ballberührung mit den Händen (Ausnahme: Torwart mit desinfizierten Handschuhen), kein Zweikampf, kein Abschlussspiel, keine Umkleide (verschwitzte Klamotten müssen IM Auto gewechselt werden - das stelle ich mir besonders lustig vor).
Soweit die Theorie. Wie dieses Training dann in der Realität aussieht, würde mich brennend interessieren. Mit eigenen Augen werde ich es aber wohl nicht sehen, denn Zuschauer sind - Sie ahnen es - auch nicht zugelassen.