Bislang hatte Alexander Shuldays beim Kulmbacher Königsfischen immer Pech, doch heuer biss ein kapitaler Karpfen an - und machte ihn zum Fischerkönig.
Der Fischbesatz in der Kieswäsch ist eigentlich gut, doch beim Königsfischen des Bezirksfischereivereins zeigten sich die Fische vorsichtig. Nur 26 von 55 Erwachsenen und sieben von 13 Jugendlichen konnten überhaupt einen Fang verbuchen. Das bedeutete: Mehr als die Hälfte der Angler hatte sich den Morgen ohne Erfolg um die Ohren geschlagen.
"Normalerweise beißen die Fische besser"
"Am Besatz kann es jedenfalls nicht liegen. Es sind genug Fische drin", konstatierte der Gewässerwart des Bezirksfischereivereins, Gerd Suske. "Normalerweise beißen die Fische besser, wenn ein Gewitter kommt. Vielleicht hat das Wetter nicht gepasst", versuchte Alexander Shuldays die geringe Ausbeute zu erklären.
Doch ausgerechnet Shuldays braucht sich nicht zu verstecken. Denn er zog den kapitalsten Brocken an Land: einen 62 Zentimeter langen und fast vier Kilo schweren Karpfen. "Der kommt noch heute in die Pfanne", freute sich der 35-Jährige. Teilweise werde er den Karpfen braten , teilweise backen - nach russischer Art.
Auch sein Sohn Viktor war ganz aus dem Häuschen und durfte stolz den Pokal des Papas tragen. "Ich freue mich so, dass ich Fischerkönig bin. Ich hatte bisher nie Glück, obwohl ich schon mein ganzes Leben angle", erzählt Alexander Shuldays.
Bei der Gesamtausbeute beim Bezirksfischen allerdings machte Marko Schwab das Rennen. Mit 8160 Gramm übertraf er den Zweitplatzierten um satte zwei Kilo.
"Dabeisein ist alles"
"Eigentlich geht es ja nicht ums Gewinnen. Dabeisein ist alles", erklärte Gerhard Schlund (64). Schlund sitzt beim Bezirksfischen seit Jahren mit seinem Enkel Ben Hofius (14) am Ufer der Kieswäsch und genießt den Sonnenaufgang und die herrliche Ruhe. "Die Fische beißen in diesem Jahr besser. Mir ist schon einer entwischt", sagte Schlund am Morgen. Und bis Mittag fing er einen 2,5 Kilo schweren Karpfen. "Das ist zwar nicht der Siegerfisch, aber ein guter Fang", fand er.
Pech dagegen hatte sein Enkel. Denn ihm entwischte in buchstäblich letzter Sekunde ein kapitaler Karpfen. Ben Hofius fütterte die Fische mit Boilies an, sein Opa setzte auf Mais. Doch daran lag die Ausbeute nicht, wusste auch der Vorsitzende des Bezirksfischereivereins, Frank Podhorn. Denn ein bisschen Glück gehört beim Angeln genau so dazu wie Können, Ruhe und Geduld.
Top Wasserqualität
Mehr Glück bei den Jugendlichen hatte Justin Hofmann. Er angelte eine Brachse mit 3440 Gramm und wurde mit diesem Fang Jugendkönig. Außerdem hielt er auch mit einer Gesamtausbeute von 4180 Gramm den Rekord und überbot den Zweitplatzierten Christoph Stricker um ein gutes Kilo. Die Jugendlichen durften sich natürlich Sachpreise für die Teilnahme beim Bezirksfischen aussuchen.
Keine Probleme haben die Fischer in diesem Jahr übrigens mit der Wasserqualität.
Schon in zwei Wochen findet das nächste große Fisch-Event statt: der oberfränkische Bezirksfischereitag.
Das Königsfischen in Zahlen
Teilnehmer 55
Fischerkönig Alexander Shuldays hat einen 62 Zentimeter langen Karpfen gefangen (3950 Gramm)
Ergebnisse 1. Marko Schwab (8160 Gramm); 2. Christian Noack (6900); 3. Aleksandr Kappel (5210)
Beste Anglerin Nicole Hofmann (1080 Gramm)
Gesamtfang Erwachsene 44,6 Kilogramm
Jugendkönig Justin Hofmann (Brachse mit 3440 Gramm)
Jugendergebnisse 1. Justin Hofmann (4180 Gramm); 2. Christoph Stricker (3120); 3. Robin Pittroff (2190)
Gesamtfang Jugend 12,2 Kilogramm