Das Amtsgericht muss klären, warum ein Bub in Ziegelhütten schwer verletzt wurde. Angeklagt ist der Hundehalter, der wegen einer angeblichen "Hexenjagd" nach Österreich umzog. Die Wahrheitsfindung ist nicht einfach.
Vor fast zwei Jahren wurde ein Bub in Ziegelhütten von zwei Rottweilern schwer verletzt. Am Donnerstag kam der Vorfall vor Gericht zur Sprache. Angeklagt ist der Hundehalter (57): wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Rückblende: Was ist damals geschehen? Durch ein offen stehendes Hoftor gelangten die Hunde auf die Straße. Der Neunjährige, der an jenem Samstag im Mai 2017 nachmittags dort vorbeilief, wurde von den zwei großen Hunden verfolgt und mehrmals gebissen.
Zeugen hörten "Angstschreie"
Zeugen schilderten, dass sie "Angstschreie" eines Kindes gehört hätten. Sie rannten hin und sahen, wie der Junge blutend am Boden lag und - die Rottweiler auf ihm drauf - die Hunde mit der Hand abwehrte. Die Verletzungen an Rücken, Armen und Kopf waren schwerwiegender als zunächst angenommen. So wird in der Anklageschrift ausdrücklich eine 15 Zentimeter lange Skalpierungsverletzung am Kopf erwähnt.
Der Junge litt offenbar lange Zeit an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Ein Polizeibeamter gab an, dass der Neunjährige nicht befragt werden konnte: "Entweder war es für ihn ein extremer Schock oder er hatte den Vorfall so verdrängt, dass er nichts sagen konnte."
Die Staatsanwaltschaft Bayreuth nimmt den Beißangriff sehr ernst. Denn mit Staatsanwalt als Gruppenleiter Jochen Götz wurde ein Spitzenbeamter der Bayreuther Behörde nach Kulmbach entsandt.
Rüge vom Gericht
Dagegen trat der Angeklagte, der keine Angaben zur Sache macht, anfangs ziemlich lässig auf. Er spielte auf der Anklagebank mit seinem Handy und handelte sich eine Rüge des Gerichts ein. "Das gehört sich nicht", sagte Richterin Sieglinde Tettmann, die noch eine Zuhörerin ermahnte, dass sie nicht Kaugummi kauen dürfe. Was dem Angeklagten ein Lachen entlockte. Dafür kassierte er den nächsten Rüffel: "Das ist nicht lustig!"
Dann war Ruhe im Gerichtssaal. Und Verteidiger Alexander Schmidtgall schickte der aufwendigen Beweisaufnahme - gestern wurden neun Zeugen gehört - eine längere, hauptsächlich an die Presse gerichtete Vorrede voraus, weil es ein großes öffentliches Interesse an dem Fall gebe. Er habe, so der Rechtsanwalt, keinen Zweifel, dass das Gericht ergebnisoffen verhandelt. Was bei der Stadt Kulmbach aber nicht der Fall sei. Der Hundehalter sei "mit Zwangsgeldern bombardiert" worden. Es sei eine regelrechte "Hexenjagd" gegen den Angeklagten veranstaltet worden. "Er hat es hier nicht mehr ausgehalten und ist nach Österreich umgezogen", so der Verteidiger.
Das ist einfach nur Blödsinn! Ich selber habe auch einen Rottweiler und ständig wird man dumm angeguckt weil Rottweiler usw. als die bösen, kinderfressenden Monster abgestempelt werden!!! Wenn man den Hund gut erzieht (was man muss, um überhaupt so einen Hund halten zu dürfen) dann ist sowas relativ unwahrscheinlich. Wahrscheinlich hat das Kind irgendwas gemacht, was den Hund Angst gemacht oder ihn aufgeregt hat. Außerdem sind Rottweiler Beschützer, was soviel bedeutet: Mach nichts was der Hund falsch verstehen könnte.
Wenn das Kind gebissen wurde, dann nicht ohne Grund. Und wie ihr in diesem Artikel alle Rottweiler und Kampfhunde schlecht redet ist einfach nur wiederlich. Wenn ein Chihuahua oder ein Labrador mal zubeisst ist das nicht schlimm, aber sobald es ein Boxer, Rottweiler oder Pitbull ist, müssen die sofort umgebracht werden. Das ist sowas von abartig.
Und außerdem hab ich kein Mitleid mit dem Kind oder deren Eltern, die sind selber schuld, wenn sie nicht auf ihr Kind aufpassen und es überhaupt so nah an einen "Kampfhund" lassen,