Ortssprecher: Ortsbegehung sinnvoll
Eine Entscheidung, die Ortssprecher Wolfgang Michel begrüßt: "Eine Ortsbegehung mit den Bürgern, bevor etwas beschlossen wird, ist sinnvoll." Laut Michel, der die ins Auge gefasste Fläche als "steinig und trocken" bezeichnet, sei es im Dorf bisher "relativ ruhig".
Wenn man sich in Grafendobrach umhört, ist der Solarpark schon ein Thema. Es wird diskutiert - bisher aber nicht in der Öffentlichkeit.
Dafür und dagegen
Es gibt unterschiedliche Ansichten - wie überall, wo regenerative Energie erzeugt werden soll. Die einen sind dafür, weil der Strom, der aus der Steckdose kommt, auch irgendwie da hineinkommen muss. Durch Atom- und Kohleausstieg habe die Politik die Richtung vorgegeben. Es gehe um Klimaschutz. Die anderen sind dagegen, weil Ackerland zweckentfremdet wird. Die Bauern könnten ohnehin kaum mehr Flächen dazupachten. Ein Gegner des Projektes fragt: "Muss denn der ganze Strom in Oberfranken erzeugt werden?"
Bürger sollen zu Wort kommen
Die Bürger sollen bei der geplanten Ortsbesichtigung mit dem Bauausschuss des Stadtrats und der Firma Münch zu Wort kommen. Ein Termin, so OB Schramm, steht noch nicht fest.
Er macht klar, dass der Antrag am Donnerstag wohl abgelehnt worden wäre, und verweist auf den Grundsatzbeschluss des Stadtrats von 2009. Dort heißt es, "dass Photovoltaikanlagen künftig vorrangig auf Dächern errichtet werden sollen, um das Landschaftsbild möglichst zu erhalten". Seither habe man einige Projekte nicht genehmigt. "Wir waren gut beraten", meint er und nennt die Grafendobracher Planung einen "Rieseneingriff in die Landschaft".
Auch in den Fraktionen wurde das Thema diskutiert. Alle befürworten den Ortstermin. Man werde weitergehende Informationen des Investors und einen Eindruck vom Bürgerwillen bekommen.
Interessen abwägen
Es sei, so heißt es, abzuwägen zwischen Landschaftsbild, Interessen von Landwirtschaft und Tourismus sowie den Erfordernissen einer dezentralen und regenerativen Energiegewinnung. CSU und WGK fühlen sich an den Grundsatzbeschluss gebunden, schließen aber eine neue Grundsatzdiskussion nicht aus.
In unseren Breiten haben wir laut Statistischem Bundesamt knapp 2000 Sonnenstunden / Jahr von insgesamt 8760 Stunden. Angesichts fehlender adequater Stromspeicher und noch nicht vorhandener intelligenter Netze zu effizienter Stromverteilung ist klar, wer die wenigen Gewinner solcher Installationen sind: Die Bodenverpächter, das Photovoltaik-Unternehmen und die "Inverstoren" - sprich Subventionsgeier als EEG-Profiteure. Die Zeche zahlen die wehrlosen Stromverbraucher mit immer weiter steigenden Strompreisen, unsicherer Grundlastversorgung und die vergewaltigte Naturlandschaft.
um wieviele kugeln eis wird sich der Strom dann wieder verteuern wenn diese Freiflächenanlage kommt?? also die Kugeln die bis jetzt im umlauf sind haben es verdammt in sich wie jeder an seinem Geldbeutel merken kann wenn Stromrechnung kommt...
mfg
Das Problem ist von November bis März brauchen wir auf Grund der Jahreszeit wesentlich mehr Strom als im Sommer. Eine Photovoltaikanlage produziert im Januar aber nicht mal 10% der Strommenge wie im Juni. Und vernünftige Speicher für die auf so einer Fläche produzierten Strommengen gibt es mom noch nicht.
Macht doch nichts. Im Sommer verschleudern wir den Strom, und im Winter kaufen wir teuren aus Temelin.
Die gesamte Umweltpolitik ist eine Kopfgeburt. Der Begriff Nachhaltigkeit wurde von Umweltschützern geprägt, und nun wird er völlig ignoriert, dem schönen Schein zuliebe.
Ich kann mich dem Kommentar von "hannibal12" nur anschließen. Wenn auf jeden tragbarem Dach eine PV installiert werden würde, könnte man jedes Dorf mit Grünen Strom versorgen. Die Firma Münch sollte sich vielleicht einmal Gedanken machen, wie man den Leuten es schmackhat machen kann, daß man die eigene Dachfläche vielleicht "verpachtet" und sich nebenbei Gedanken macht,wie man den überflüssigen Strom speichert ( z.b. könnte man so ähnliche Häuschen bauen wie die jetzigen Stromtransformatoren und darin die Akkus zu stellen. Vielleicht gibt es ja so etwas ähnliches). Auf jeden Fall wäre es doch viel praktischer, wenn ein jedes Dach PV tragen würde, als daß man jedes mal ein Stück Natur opfert. Die Firma Münch sollte mal lieber an den wirklichen umweltlichen Nutzen denken. Ich hoffe,daß dieses Projekt nicht gebaut wird. Genauso wie die PV Anlage in Gumpersdorf!