Nach Sticheleien im Internet überlegte die Frauengruppe, heuer keinen Osterkrone zu binden.
Wird heuer eine Osterkrone in Untersteinach geschmückt? Kümmert sich der Frauenkreis wieder um den Schmuck des Brunnens, nachdem man sich vor einem Jahr durch Provokationen im Internet verunglimpft fühlte?
Auch heuer kam es erneut zu Irritationen. Bei der Facebook-Gruppe Untersteinach wurde gestichelt - "Undäschdaanichä Plastikeier-Küken ... und ihre orange-farbigen Helfershelfer mit den starken Motorsägen" (Bernhard Herrmann) - und über "Plastikeier zwischen den echten Zweigen" (Tobias Eichner) gemosert.
Der Frauenkreis dachte darüber nach, "dass wir in diesem Jahr keinen Osterbrunnen binden". Stattdessen überlegte man, am ungeschmückten Platz mit Plakaten und Transparenten zu demonstrieren und die Untersteinacher zu informieren. Diese Idee wurde verworfen, heißt es. Der Brunnen wird geschmückt - wie seit 30 Jahren.
Kritik und Nachhaltigkeit
"Wir erhalten durchwegs positive Reaktionen aus der Bevölkerung", auch von auswärtigen Besuchern, so Inge Pöhlmann von der Frauengruppe. Kritik an den Plastikeiern weist sie zurück: "Wir haben anfangs von uns ausgeblasene und angemalte Eier verwendet, die aber immer wieder zerdrückt wurden, so dass wir uns entschlossen haben, Plastikeier zu verwenden. Diese werden von uns seit vielen Jahren immer wieder verwendet und gegebenenfalls erneuert. So viel zur Nachhaltigkeit."
Für den interessierten Leser, mal ein bisschen Hintergrundinfo, da der Autor des Artikels nur von "mosern" spricht. Dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil:
Eine säkulare Staatsform ist der Grundpfeiler jeder modernen, demokratischen Gesellschaft:
Die strikte Trennung zwischen Staat und Religion wurde in Deutschland erstmalig 1919 im Zuge der Weimarer Verfassung eingeführt und hat bis heute Bestand; wenngleich dieses wichtige Prinzip zeitweise von verschiedenster Seite zu politischen Zwecken und der persönlichen Bereicherung dienend aufgeweicht wurde.
Auch die Gemeinde Untersteinach muss in ihrer Weltanschauung die Neutralitätspflicht wahren und sollte meiner Meinung nach keine religiöse Vereinigung durch finanzielle oder anderweitige Unterstützung bevorzugen.
Während man über den dekorativen Charakter von an Tannengrün befestigten Plastikeiern sicherlich streiten kann, ist grundsätzlich gegen die Zurschaustellung einer Osterkrone in der Öffentlichkeit nichts einzuwenden.
Die Gemeinde Untersteinach überlässt dafür ja sogar großzügigerweise ihr Eigentum (öffentliche Brunnen, welche von der privat organisierten "Gruppierung der Osterbinderinnen" geschmückt werden dürfen).
Darüber hinausgehende Zuwendungen, seien sie finanzieller oder sonstiger Natur, können und dürfen von gemeindlicher Seite nicht geleistet werden, soll der Neutralitätsgrundsatz unangetastet bleiben.
Aus diesem Grund erachte ich als bekennender Atheist den Beschluss des Gemeinderats, Leistungen des Bauhofs für einen religiösen Verein zu erbringen, als zumindest äußerst problematisch.
Die Wahrung von Traditionen ist eine schöne Sache, doch sie darf nicht zu Lasten und auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Oder aber die Gemeinde Untersteinach gewährt im Sinn des Gleichbehandlungsgrundsatzes zukünftig auch allen anderen Religionen und Weltanschauungen dieselbe Unterstützung. Ich bezweifle aber, dass das Verständnis von Offenheit und Akzeptanz im Gemeinderat so weit geht.
Leute wie Sie sind der Tot jedes Gemeinwesens. Der Amtsschimmel ist ein Fürzlein dagegen.
Ja Oskarchen Herr Eichner hatte ja im letzten Jahr auch nichts gegen die Osterkranzbinderinnen geschrieben, sondern lediglich darauf aufmerksam gemacht , dass die Bauhofarbeiter auf Privatgrund Bäume fällten.
Die Frauen wurden doch nur von einer bestimmten Gruppierung für diesen Zwist missbraucht.
Herr Eichner konnte doch nicht wissen, dass die Zweiglein für den Osterbrunnen bestimmt waren.
Bauhofarbeiter haben halt nix auf Privatgrund verloren um zu arbeiten, es hätte ja durchaus sein können, dass sie abgemahnt werden, schliesslich haben sie ja ein Gemeindefahrzeug benutzt.
Demonstrieren wäre gut gewesen, aber noch besser eine Nachhilfestunde im Lesen, damit man nicht alles verdreht darstellt und dazufügt, sondern Buchstaben für Buchstaben durchliest und aneinanderreiht.
Viel Spass beim Eier aufhängen, ist ja halbsoschlimm.
Ich als Auslöser einer Frauenbewegung... Mannomann, wenn mir das gestern jemand gesagt hätte, ich hätte ihn für verrückt gehalten.
Ich würde den Damen für ihre nächtliche Ehrenwache sogar eine große Flasche Eierlikör zukommen lassen. Ist ja schließlich noch immer ganz schön kalt. Mein Beitrag zur Unterstützung der hiesigen Tradition.
Herrn Tiroch empfehle ich, hier etwas besser zu recherchieren, um seinen Lesern die Zusammenhänge verständlicher zu machen. Man könnte sonst glatt auf die Idee kommen, er würde eine einseitige Bericherstattung betreiben. Und das mag ich mir doch gar nicht vorstellen wollen...