Ein Zukunfts-Thema ist die Mobilität und die damit verbundene Frage: Braucht man so gewaltige Umgehungen wie in Untersteinach oder Kauerndorf? Das haben wir die Landrats-Kandidaten Klaus Peter Söllner (FW), Theresa Weith (SPD) und Oswald Greim (Linke) gefragt.
Einen Wecker braucht Landrat Klaus Peter Söllner (FW) unter der Woche nicht. Er wohnt direkt an der vielbefahrenen Ortsdurchfahrt von Stadtsteinach und wird früh am Morgen durch das Rumpeln der schweren Lastwagen geweckt, die an seinem Haus vorbei donnern. Deshalb hat er Verständnis, wenn Bürger den Wunsch nach einer Umgehungsstraße äußern. So wie in Untersteinach, Melkendorf, Kauerndorf und auch Stadtsteinach.
Das Thema Verkehr bildete einen zentralen Punkt im Redaktionsgespräch mit den drei Landrats-Kandidaten - zu denen neben Söllner noch Theresa Weith (SPD) und Oswald Greim (Linke) gehören.
"Die Menschen haben viele Jahre um die Umgehungen gekämpft", sagte Söllner, der darauf verwies, dass in Untersteinach zwar ein enormer Landschaftsverbrauch stattgefunden, aber die Mehrheit der Bevölkerung sich die neue Straße gewünscht habe.
Oswald Greim hätte dagegen erst die Umgehung Stadtsteinach gebaut und dann erst die für Untersteinach. Stadtsteinach hätte die Umfahrung nötiger. Und er erinnerte an "den Jubel aus Untersteinach", als seinerzeit die Ortsdurchfahrt ausgebaut wurde. Damals sei man bei dem Hinweis, dass die Straße nur Verkehr anziehe, ausgelacht worden.
Mit Blick auf Stadtsteinach erklärte Greim, dass die Eisenbahnlinie dort zurückgebaut und auf Individualverkehr mit Auto und Straße gesetzt wurde. "Deshalb hätte man überlegen können, ob man nicht wieder den Verkehr auf die Schiene bringt, bevor man eine Umgehung baut."
"Wenn es den Leuten wichtig ist, wird man auch weiterhin Umgehungsstraßen bauen", erklärte Theresa Weith. Allerdings müsse man im Auge behalten, wie sich die Mobilität entwickle. Und sie verwies darauf, dass nicht jedem die Dimension der Umgehung von Untersteinach bewusst gewesen sei.
Straßen sind ohnehin ein großes Thema. Fast 200 Kilometer muss der Kreis unterhalten, wie Landrat Söllner ergänzend feststellte und erklärte, was neben den großen Umgehungen noch ansteht: So muss die Strecke Kasendorf-Zultenberg ertüchtigt werden, ebenso die Brücke bei Langenstadt. "Und dann wird es auch noch Döllnitz geben."