Schulamtsdirektor Jürgen Vonbrunn hat am Nachmittag Zahlen, Fakten und Veränderungen an den Volksschulen im Landkreis bekanntgegeben.
Während viele Kinder mit ihren Familien noch am Strand liegen, waren Schulamtsdirektor Jürgen Vonbrunn und sein Team schon fleißig. So konnten sechs Tage vor Schulbeginn die Zahlen und Veränderungen im Grund- und Mittelschulbereich bekanntgegeben werden. Laut Vonbrunn sind die Schülerzahlen im Landkreis Kulmbach (siehe auch Grafik) zwar leicht gestiegen, dennoch könne noch nicht von einer Trendwende gesprochen werden, weil der Anstieg vor allem auf die etwa 150 Kinder von Asylbewerbern und Flüchtlingen zurückzuführen sei. Die Zahl der Abc-Schützen gehe nochmals um 37 zurück.
Als erfreulich bezeichnete es Vonbrunn, dass sich die Schülerzahlen in den Mittelschulen stabilisieren. Eine weitere gute Nachricht: Organisatorische Maßnahmen werden in naher Zukunft nicht zwingend notwendig sein. "Das heißt, es wird keine Schule geschlossen. Hier haben wir Ruhe im Haus", redete der Amtsdirektor Klartext.
339 Erstklässler
Im Landkreis werden ab Dienstag 339 Erstklässler in 16 jahrgangsreinen Klassen unterrichtet. Acht erste Klassen besitzen das Profil "Flexible Grundschule" (Burghaig, Meußdoerffer-Schule Kulmbach, Marktschorgast und Untersteinach-Ludwigschorgast), weitere neun Klassen werden jahrgangskombiniert geführt: Max-Hundt-Schule Kulmbach, Ziegelhütten, Neudrossenfeld (neu), Presseck und Stadtsteinach. Fortgeführt werden die bestehenden Kombinationen in Marktschorgast, Presseck, Rugendorf, Ziegelhütten und an der Max-Hundt-Schule.
An den Volksschulen wurden 106 (Vorjahr 107) Grundschulklassen gebildet und 50 (51) Mittelschulklassen inklusive der unverändert neun Mittlere-Reife-Klassen an der Hans-Edelmann-Schule. Sehr erfolgreich verliefen laut Vonbrunn die Sprachlern-Aktivitäten in den Übergangsklassen an der Max-Hundt-Schule, so dass die Flüchtlings- und Asylbewerberkinder nun in die Regelklassen integriert werden könnten. Mit dem etablierten Kooperationsmodell Berufsschule-Wirtschaftsschule an der Mittelschule Neuenmarkt-Wirsberg, die immer mehr Zuspruch finde und mit 20 Schülern im kommenden Jahr auf die 7. Jahrgangsstufe ausgeweitet werde, gebe es im Landkreis Kulmbach alle Schularten. "Darauf bin ich besonders stolz", so Vonbrunn.
Im Schnitt 20 Kinder pro Klasse
Der Schulamtsdirektor informierte auch über die Klassenstärken, deren Durchschnitt im Grundschulbereich bei 20,2 (20,0) und im Mittelschulbereich bei 19,7 (20,0) liegt.
125 Kinder (Vorjahr 189) besuchen in sieben (13) Gruppen Offene Mittagsbetreuungen an Grundschulen. Die Minderung, so Vonbrunn, erkläre sich dadurch, dass an der Max-Hundt-Schule sowie in Melkendorf und in Mainleus die Offene Ganztagsschule eingeführt werde. Offene Angebote gebe es ferner an den Mittelschulen Mainleus (5. bis 9. Jahrgang) und Hans-Edelmann-Schule Kulmbach (5. bis 10. Jahrgang), in gebundener Form (täglicher Pflichtunterricht in den Nachmittag hinein) an der Oberen Schule (1. bis 4. Jahrgang) und der Max-Hundt-Mittelschule (5. bis 9.) in Kulmbach, an der Grundschule Mainleus (3. bis 4.), an der Mittelschule Neudrossenfeld (5., 6., 8. und 9.), in Neuenmarkt-Wirsberg (1. bis 4., 5. bis 8.) und in Stadtsteinach-Untersteinach (5. bis 9.). "In Bezug auf die Ganztagsangebote ist Kulmbach absolut vorbildlich", stellte Vonbrunn fest, demzufolge zu erwarten steht, dass das Angebot der Offenen Ganztags-Grundschule auf weitere Standorte ausgeweitet wird.
Erfolgreiche Förderung
Als "Schüler mit Migrationshintergrund und erfassbaren Sprachdefiziten" seien inklusive der aktuell bekannten Zahl der Flüchtlings- und Asylbewerberkinder 352 Mädchen und Jungen registriert. Deren Förderung habe sich gut entwickelt. Die betroffen Schulen halten heuer 114 Wochenstunden für Deutsch-Vorkurse, Deutsch-Förderunterricht, muttersprachlichen Ergänzungsunterricht, islamischen Religionsunterricht und Sprachförderunterricht bereit. Auf eine Feststellung legte Vonbrunn in diesem Zusammenhang besonderen Wert: "Keinem deutschen Kind geht auch nur eine Förderstunde verloren, denn das Angebot für die ausländischen Kinder ist zusätzlich gebildet worden."
Mit einer neuen Leitung starten im kommenden Schuljahr die Meußdoerffer-Grundschule, die Grundschule Ziegelhütten und die Grundschule Himmelkron-Lanzendorf. An der Pestalozzi-Grundschule wird aufgrund stabil gestiegener Schülerzahlen die Leitung um eine Konrektorenstelle erweitert. Die frei gewordene Konrektorenstelle in Stadtsteinach wird ebenfalls neu besetzt. Namen wollte Vonbrunn noch nicht nennen, da die Einspruchsfrist für die betroffenen Pädagogen noch nicht abgelaufen sei.
Insgesamt unterrichten an den Volksschulen im Landkreis 213 Lehrkräfte, 30 Förderlehrer, 39 Fachlehrer, 14 Lehramtsanwärter, zwei Fachlehreranwärter, eine Förderlehreranwärterin und elf Religionslehrer in Voll- oder Teilzeit. Im Rahmen einer Sondermaßnahme bereiten sich fünf Lehrkräfte aus dem Bereich Gymnasium und Realschule auf einen dauerhaften Einsatz in der Mittelschule vor.