Häuser und Wohnungen sind derzeit top in Schuss, aber auf den Köpfen herrscht zunehmend Chaos. Auch das ist eine Nebenwirkung von Corona.
In diesen Tagen haben viele Menschen viel mehr Zeit als sonst. Die Folge: Die Häuser und Wohnungen sind ordentlich und sauber wie nie, die Gärten gepflegter als je zuvor. Doch während der Hausstand auf Hochglanz poliert ist, greift der Wildwuchs auf den Köpfen angesichts geschlossener Friseurläden immer wüster um sich.
Mit meinen langen Haaren tue ich mir da leicht, aber die männlichen Familienmitglieder begannen, unter ihrer immer üppiger werdenden Haarpracht zu stöhnen. Die Matte musste ab. Aber wie ohne ausgebildete/n Fachfrau/-mann in der Kernfamilie? Glatze steht schließlich nicht jedem. Wollten die beiden Herren auch nicht.
Was tut Mutter also? Sie bestellt im Internet Frisiermaschine, Effilierschere und Umhang; schaut sich zwei, drei Youtube-Tutorials an und legt beherzt los. Schnipp-schnapp, fertig ist Juniors angesagter Undercut. Und weil ich grad so im Flow bin, stutze ich schnell noch des Gatten Kopf zurecht.
Perfekt ist es freilich nicht, aber Vater und Sohn sind zufrieden, und für den derzeitigen Hausgebrauch reicht es allemal.
Dennoch möchte ich mich jetzt schon ausdrücklich bei den beiden Friseurinnen entschuldigen, die (hoffentlich bald) die Folgen meiner "Schwarzarbeit" wieder ausbügeln müssen.