Die neue, digitale Fußballwelt

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Bald gibt es Fußball nonstop. Wer will, kann jetzt sogar Bayernliga-Spiele live zu Hause verfolgen. Etwa das Münchner Derby Heimstetten - Unterföhring aus der Bayernliga Süd. Foto: BFV
Bald gibt es Fußball nonstop. Wer will, kann jetzt sogar Bayernliga-Spiele live zu Hause verfolgen. Etwa das Münchner Derby Heimstetten - Unterföhring aus der Bayernliga Süd. Foto: BFV

Jetzt gibt es auch Bayernliga-Fußball via Internet frei Haus. Wer braucht da noch ins Stadion?

Der Bayerische Fußballverband ist ja immer up to date und ganz stolz auf seine Vorreiterrolle. Und zwar in Sachen Internet-Fernsehen. Denn seit diesem Jahr gibt es die Spiele der Fußball-Bayernliga live im Netz zu sehen - dank einer neuen 180-Grad-Kameratechnologie. Und alles kostenlos, weltweit.

Die Fan-Massen der fünfthöchsten deutschen Liga sind begeistert. Denn jetzt braucht sich keiner mehr frostige Zehen auf den zugigen Stehrängen holen oder muss schales Bier aus Pappbechern schlürfen. Auch seinen Amateur-Lieblingsverein kann man jetzt ganz bequem von der Couch aus anfeuern. Da ist es schön warm. Chips stehen griffbereit, das Lieblingsbier passt aufs Grad. Und die Promillegrenze ist auch egal. Fußball satt am Bildschirm, die Übertragungs-Lücken zwischen Champions League, Europaliga, Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga und Regionalliga werden immer weniger.

Fünftklassiger Fußball mit erstklassigen technischen Möglichkeiten. Man kann per Maus im 180-Grad-Winkel den Blickwinkel verändern oder über die Zoom-Funktion bestimmte Spieler genauer unter die Lupe nehmen. Sogar in sozialen Netzwerken lassen sich Szenen teilen. Toll!

Auch die Vereine sind begeistert, die meisten machen gerne bei der BFV-Innovation mit. Man will ja kein Fortschritts-Verweigerer sein.

Gut, die Live-Übertragung kostet vielleicht Zuschauer. So wollten am Freitag das 2:1 des SC Eltersdorf gegen den FC Amberg laut BFV gerade mal 100 Zuschauer sehen, beim ebenfalls im Internet übertragenen 2:0 des SC Feucht gegen den FC Sand waren es immerhin 183. Aber sicher lassen sich die fehlenden Eintrittsgelder bald durch sprudelnde Internet-Werbung mehr als kompensieren. Atmosphäre, Anfeuerung im Stadion? Traditions-Gedöns der Fußball-Romantiker. Der digitale Fußball, er lebe hoch!