Der Winter hat schon angeklopft

2 Min
Erst im Dezember 2015 hat die Stadt Kulmbach ein neues Schmalspurfahrzeug angeschafft. Bauhof-Leiter Michael Barnickel (rechts) und sein Team können damit gewährleisten, dass auch enge und schwer zugängliche Straßen im Stadtgebiet zeitnah geräumt werden. Foto: BR/Archiv
Erst im Dezember 2015 hat die Stadt Kulmbach ein neues Schmalspurfahrzeug angeschafft. Bauhof-Leiter Michael Barnickel (rechts) und sein Team können damit gewährleisten, dass auch enge und schwer zugängliche Straßen im Stadtgebiet zeitnah geräumt werden. Foto: BR/Archiv
Der Räum- und Streudienst der Straßenmeisterei Leuchau verfügt über topmoderne Fahrzeuge.
Der Räum- und Streudienst der Straßenmeisterei Leuchau verfügt über topmoderne Fahrzeuge.
 
Eckhard Schrepfer leitet die Straßenmeisterei in Leuchau.
Eckhard Schrepfer leitet die Straßenmeisterei in Leuchau.
 

Die Straßenmeisterei Leuchau und der Kulmbacher Bauhof sind auf den Winter bestens vorbereitet. Das Streckennetz ist rund 470 Kilometer lang.

Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster präsentierten sich am Dienstag die Häuser mit "gezuckerten" Dächern, die Schneeflocken legten Bäumen und Sträuchern ein weißes Mäntelchen um. In Kulmbach und Umgebung bereitete der Schnee den Verkehrsteilnehmern aber noch keine Probleme. Anders im Oberland. "Unser Winterdienst war mit zwei Räumfahrzeugen im Einsatz, die Schneedecke war an die fünf Zentimeter stark", berichtet Horst Degelmann von der Pressecker Gemeindeverwaltung, demzufolge die Mitarbeiter des Bauhofs bereits Streusalz einsetzen mussten. Bis gegen Mittag sei die weiße Pracht liegen geblieben.

Ob das auch in den nächsten Tagen so bleibt ist fraglich, denn die Meteorologen sehen ab Freitag tendenziell wieder steigende Temperaturen.
Dennoch stehen die Winterdienst-Experten Gewehr bei Fuß. Eckhard Schrepfer, der Leiter der Straßenmeisterei Leuchau, ist mit seiner Mannschaft seit dem vergangenen Freitag für alle Fälle gerüstet. Das 22-köpfige Team plus zwei Mann als Reserve sind für rund 190 Kilometer Kreisstraßen zuständig. Zusätzlich betreuen sie 50 Kilometer Gemeindestraßen, die an ihrer Strecke liegen, zum Beispiel im Raum Trebgast-Harsdorf und im Jura bei Feulersdorf (Markt Thurnau).


Sieben Fahrzeuge im Landkreis

Die Straßenmeisterei hat vier Streufahrzeuge im Einsatz, außerdem kann Straßenmeister Schrepfer im Oberland auf die Dienste dreier Privatleute zurückgreifen. Seine Mitarbeiter leisten zwei Schichten. Die erste beginnt früh um 3 Uhr und endet um 10.30 Uhr, die zweite Schicht deckt die während des Tages anfallenden Arbeiten ab und steht für nächtliche Herausforderungen zur Verfügung. Je nach Gefahrenlage werden zwischen zehn und 40 Gramm Streusalz pro Quadratmeter ausgebracht. "40 Gramm bedeutet Spiegeleis auf den Straßen", erläutert Schrepfer.

In der Stadt Kulmbach, die mit 230 Kilometern noch ein größeres Straßennetz hat als der Landkreis, sind im Winterdienst zehn Fahrzeuge zum Räumen und Streuen der Straßen, Wege und Plätze sowie drei Fahrzeuge für die Gehsteige eingesetzt. Dazu sind 16 Fahrer eingeteilt, was bedeutet, dass drei Fahrzeuge (Kontrollfahrzeuge) doppelt besetzt sind.


Stadt setzt Prioritäten

Pressesprecher Tobias Günther weist außerdem darauf hin, dass in 27 Bezirken 39 Mitarbeiter im Handstreudienst auf Gehsteigen, an Bushaltestellen, Fußgängerüberwegen und auf öffentliche Flächen tätig sind. Der Salzvorrat umfasst 1000 Tonnen. Bei der Salzausbringung wird in der Stadt Kulmbach differenziert, wie Günther betont: "Wichtige und gefährliche Streckenabschnitte, zum Beispiel der Klinikumsberg, haben eine höhere Priorität als etwa Anliegerstraßen." Der jeweilige Einsatzleiter entscheide individuell und je nach Niederschlagsereignis, ob geräumt oder gestreut beziehungsweise beides gleichzeitig gemacht wird.

Als Einsatzzeit für die Mitarbeiter im Winterdienst gelte 4 bis 22 Uhr. Für die verbleibende Restzeit sei für Notsituationen wie Unfälle ein Bereitschaftsdienst eingerichtet.

Der Winterdienst werde nach Räum- und Streuplänen durchgeführt. Deshalb, so der Pressesprecher, bitte man um Verständnis dafür, dass die Räumfahrzeuge und auch der Handstreudienst nicht überall gleichzeitig sein können. Die Stadt Kulmbach appelliere darüber hinaus an die Anwohner und Verkehrsteilnehmer, ihr Verhalten der Witterung und den Straßenverhältnissen anzupassen.


"Logistische Meisterleistung"

Oberbürgermeister Henry Schramm bescheinigt dem Winterdienst des städtischen Bauhofs einen guten Ruf: "Nicht ohne Grund, denn die Mitarbeiter sorgen jeden Tag dafür, dass alle - auch die Fußgänger - so sicher wie möglich durch den Straßenverkehr kommen. Bei 230 Kilometern Straßennetz, die wir in der Stadt zu betreuen haben, ist das wirklich eine logistische Meisterleistung."