Der Thurnauer Schlossweiher war dann mal weg

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Historische Aufnahme aus den dreißiger Jahren - damals war der Thurnauer Schlossweiher trockengelegt. Foto: Archiv Stephan Tiroch
Historische Aufnahme aus den dreißiger Jahren - damals war der Thurnauer Schlossweiher trockengelegt. Foto: Archiv Stephan Tiroch

Heute gehören das Thurnauer Schloss und die Wasserfläche wie selbstverständlich zusammen. Das war nicht immer so.

Das Thurnauer Schloss und der Schlossweiher sind ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv. Wie selbstverständlich gehören heute das alte Gemäuer der Grafen Giech und die Wasserfläche - am besten mit Schwan - zusammen. Das war nicht immer so, wie unsere Aufnahme aus den dreißiger Jahren zeigt.

Wasser wurde Wiese

Der Thurnauer Schlossweiher hat eine über 300-jährige und wechselvolle Geschichte. Mitte des 19. Jahrhunderts ließ ihn die gräfliche Verwaltung trockenlegen. Man wollte das 1,4 Hektar große Areal nutzen, um Heu zu machen, das ans Vieh verfüttert werden konnte. Es blieb jedoch trotz aller Bemühungen immer eine saure Wiese.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlahmte das Interesse an der Fläche vollends. Das sumpfige Gelände verkam, überall standen Brennnesseln. Die Weiherwiese wurde immer unansehnlicher, ein übel riechendes Loch, das allgemein gemieden wurde.

Ein Schnäppchen

In den siebziger Jahren entschloss sich der Markt Thurnau, die Wiederherstellung des Schlossweihers in Angriff zu nehmen. Ein Naherholungsgebiet sollte entstehen. Die Bevölkerung stand hinter dem Projekt, das 1978 fertiggestellt wurde. Es kostete 466.000 Mark - aus heutiger Sicht geradezu ein Schnäppchen.

Am 9. September 1978 wurde der neue Schlossweiher und das komplett neu angelegte Umfeld mit Spazierwegen und Pavillon der Öffentlichkeit übergeben. Der damalige Bürgermeister Hans Friedrich Hacker stellte fest: "Aus einem Brennnesselwald ist im Herzen von Thurnau eine gepflegte Oase der Ruhe und Geborgenheit geworden".

Neu: Wasserfontäne

Nach 40 Jahren gilt der Schlossweiher - gespeist aus einem nahe gelegenen Quellteich, dem sogenannten kleinen Schwanenweiher - als herausragendes Kulturgut. Nächtliche Beleuchtung und eine Wasserfontäne haben neuerdings die Attraktivität noch gesteigert.