Der Mainleuser Teil der Gemeindeverbindungssstraße Danndorf-Oberdornlach ist asphaltiert. Die Autofahrer müssen aber noch bis nächste Woche warten.
Die Gemeindeverbindungsstraße Oberdornlach-Danndorf ist für Rudi Fischer "die schönste Straße Europas". Diese Bezeichnung hatte der Präsident des Kniebundhosen-Stammtisch-Wanderclubs der sogenannten Wadel-Straße augenzwinkernd gegeben, als 2013 deren Teilstück auf Kulmbacher Stadtgebiet saniert wurde. Jetzt war der Mainleuser Seite an der Reihe. Allerdings: Obwohl die Asphaltschicht seit gestern aufgebracht ist, können die Autofahrer den neu sanierten Streckenabschnitt noch nicht sofort testen.
Konkret geht es bei dem Projekt um die rund 900 Meter lange Strecke von Danndorf bergauf bis zum Waldrand. In der September-Sitzung hatte der Gemeinderat den Auftrag an die Firma Schill & Geiger vergeben.
Vorgesehen waren eine punktuelle Verstärkung der Asphalttragschicht, eine Verstärkung der Tragfähigkeit durch den Einbau eines Gittergewebes und schließlich die Deckschicht.
Stärkere Tragschicht ist günstiger
Bei einer Begehung einigte man sich dann auf einen Alternativvorschlag der Baufirma, demzufolge statt des Gittergewebes eine bis zu zehn Zentimeter starke Tragschicht eingebaut werden soll. Dies sei kostengünstiger und stabiler, wurde argumentiert. Erst am Montag hat der Gemeinderat beschlossen, die ursprünglich 800 Meter lange Strecke um hundert Meter zu verlängern, so dass dann die Straße bis zur Ortsmitte von Danndorf saniert ist. Die Kosten erhöhten sich deshalb von 76 000 auf knapp 82 000 Euro.
Am Mittwochvormittag sollten die Arbeiter der Firma Schill & Geiger eigentlich mit den Asphaltierungsarbeiten beginnen.
Doch neben dem regnerischen Wetter scheiterte dieses Vorhaben zunächst an einem anderen Umstand: Das Kabel zur Netztrennung, das bergaufwärts an der rechten Straßenseite vor der Böschung verlegt wurde, wurde mit ungeeignetem Material verfüllt. "Das Erdreich lässt sich nicht verdichten. Das kann ich so nicht abnehmen", konstatierte Bauleiter Erich Luthardt von der Kulmbacher Ingenieurplanungsgesellschaft iplan. Er ordnete an, dass der Kabelgraben noch einmal geöffnet, in einer Tiefe von 30 bis 40 Zentimetern Schotter eingebracht und das Erdreich dann verdichtet wird. Ansonsten könne die Tragfähigkeit nicht garantiert werden.
Restarbeiten nächste Woche
Die Asphaltierungsarbeiten wurden zwar am Donnerstag beendet, die Autofahrer müssen aber noch warten.
Bevor die Fränkische Baugesellschaft (FBG) das Bankett mit dem Kabelgraben nicht ordentlich verdichtet hat, kann die Strecke nicht befahren werden. Diese nachträglichen Arbeiten werden erst in der kommenden Woche durchgeführt.
Zur Funktion des Kabelstrangs neben der Straße erläuterte der Bauleiter am Bayernwerk-Netzcenter in Kulmbach, Thomas Balzar, dass damit die vorherige Freileitung ersetzt und in Verbindung mit der oberhalb von Danndorf gebauten Messstation die Netzentflechtung erreicht wird. Letztere sei erforderlich, weil die Stromnetz Kulmbach GmbH & Co. KG seit 1. Januar für das Elektrizitätsversorgungsnetz im Stadtgebiet zuständig ist. Netz und Netzentgelte könnte so von den Mainleuser Kunden der Bayernwerk AG klar getrennt werden.